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Fiano di Avellino 2018

  • Fattoria Pagano, Carinola; DOCG Fiano di Avellino
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Fiano
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 7/2022
  • Freudiger: Recht sattes Gelb mit Goldreflexen. Sherry-Nase, würzig und ausladend. Am Gaumen vollkommen trocken, knallhart, Wahnsinnssäure. Einige gelbe und weisse Steinfrüchte, etwas Magnolie und verwelkende Rose, wie ein Gast anmerkte. Mineralisch, an nassen Stein erinnernd. Schöner, wenn auch eher kurzer Nachhall. Im Abgang dann eher harmlos. Als Apérowein durchaus interessant, aber die Traubensorte Fiano kann mehr!
  • Gesamturteil: Ehrlicher, etwas belangloser Wein: 15/20
  • Kaletsch: Klares Goldgelb mit zartem Orange-Schimmer. Frische, eher diskrete Nase, leicht oxidativ, mit floralen Noten und Nuancen von nassem Rost, kaum Frucht. Am Gaumen mineralisch – frische Säure, die aber nicht stört. Kurzer Abgang. Ein eigenwilliger, gut gemachter Wein, der nichts vorgaukeln will.
  • Gesamturteil: Unprätentiöser Apérowein mit ungewöhnlicher Aromatik: 15,5/20
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Ried Vordernberg 2019

  • Weingut Buchegger, Dross, Kremstal DAC; ÖTW Erste Lage
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Grüner Veltliner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 7/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Die «Ersten Lagen» stellen die Spitze der Qualitätspyramide der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) dar. Helles, strahlendes Gelb. Dem Glas entsteigen ganz wundervolle Düfte, die ganz grosses Kino erwarten lassen. Am Gaumen extrem würzig, schöne Säure, harmonisch, viel Steinfrucht aber auch Schiefer, überhaupt hohe Mineralität. Rund und in sich ruhend. Ein Hauch von Honigmelonenrestsüsse, nicht weiter störend. Blind hätte ich das wohl für Riesling gehalten. «Metallica im Schlagertempo» (Zapfenzieher).
  • Gesamturteil: Grosses Grüner-Veltliner-Kino: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares Gelb mit grünlichen Reflexen. Sehr feine, zartflorale Nase mit weissen Früchten und Feuerstein. Am Gaumen überzeugt die trockene Vinifikation. Die straffe, stahlharte Säure sorgt für das nötige Rückgrat. Sehr mineralisch und sehr lang – in sich absolut stimmig. Mit grossen Ansprüchen vinifiziert. Legt mit Lagerung sicher noch zu.
  • Gesamturteil: Wers trocken mag: 17+/20 (Potenzial: 18–)
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Petritis 2020

  • Kyperounda Winery; Kyperounta, Zypern
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Xynisteri
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 7/2022, eingereicht von Paphos Weine
  • Freudiger: Helles Strohgelb. Zitrusnoten in der Nase, dazu etwas Bonbon. Opulenter, tiefgründiger Gaumen, ausserordentlich dicht und würzig. Im Mund breiten sich Cassis- und Holundernoten aus, so dass man automatisch an Sauvignon Blanc denkt. Sehr langer Abgang, riecht auch im Glas noch lange. Die Reben stehen auf 1400 Metern, trotzdem dürfte sich der Wein ganz hervorragend zu Meeresfisch machen. Man grilliere für mich bitte den Catch of the Day!
  • Gesamturteil: Preiswert und alles andere als Alltag! 16,5/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Gelb mit leicht grünlichem Einschlag. Sehr fruchtige, vielschichtige Nase. Einladende Aromenfülle mit einem Hauch Eistäfeli. Erinnert an einen guten Sauvignon Blanc aus Neuseeland. Auch am Gaumen intensiv und dicht: sehr präsente und frische Säure, mineralische Noten (Feuerstein) und eine beeindruckende Länge. Ein hervorragend vinifizierter Wein mit einem sehr überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis!
  • Gesamturteil: Grossartiges Beispiel für die Klasse der Weine aus Zypern! 17+/20
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Domaine des Tours Blanc 2016

  • Château des Tours (E. Reynaud), Sarrians; IGP Vin de Pays de Vaucluse
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Clairette
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: CHF 30.– bis CHF 100.–
  • Degustiert: 7/2022
  • Freudiger: Die Farbe erinnert an einen Orange Wine. Superintensive, sehr komplexe Nase mit Kräutern und Gewürzen. Lässt an Sherry denken. Oder Vin Jaune? Am Gaumen leicht anoxidiert, der Eindruck von Süsse. Auch in der Folge von üppiger Opulenz, mit Nüssen und intensiver gelber Frucht. Im ellenlangen Abgang dann nochmal deutliches Sherry-Feeling. Allerdings etwas gar hohe Restsüsse. Extrem runtergekühlt als Edel-Apéro. Oder für Coq au Vin. Und natürlich auch dazu.
  • Gesamturteil: Verrückte Sache! 17/20
  • Kaletsch: Helles Orange mit minimalen bräunlichen Reflexen. Sehr intensive, vielschichtige Nase mit oxidativen Noten – erinnert stark an Vin Jaune, dazu tropische Früchte und Kräuter. Am Gaumen trotz der Intensität elegant: schön eingebundene Säure, zarte Zedernholz- und Nussaromen und am Ende eine leicht versöhnliche Süsse. Perfekt ausbalanciert und sehr lang anhaltend. Brillante Vinifikation – mit Emmanuel Reynaud (Rayas) steckt halt ein ganz grosser Name dahinter!
  • Gesamturteil: Gross und anders: 18+/20
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Savagnin Ouillé 2019

  • Domaine Rolet, Appellation Arbois Contrôlée
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Savagnin
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 4/2022
  • Freudiger: Helles Stroh. Kräuterige, wuchtige, tiefgründige Nase mit Zitronendüften. Sehr cremiger, erstaunlich mundfüllender Auftritt, dabei aber elegant, mit gut stützender, knackiger Säure. Dunkle, laktische Noten, weisse, buttrige Blüten, aber auch weisser Tee mit Bergamotte und etwas Litschi. Sehr langer Abgang. Die Entwicklung zu verfolgen, wäre sicherlich spannend.
  • Gesamturteil: Interessanter, unkonventioneller Weisswein: 16/20
  • Kaletsch: Glänzendes Hellgelb mit grünlichen Reflexen. Sehr intensive Nase mit wilder Aromatik und Barrique-Toasting im Stile eines schweren Chardonnays. Am Gaumen trotz markanter Säure bereits jetzt sehr zugänglich: Wirkt üppig und aktuell etwas mastig, ist aber dank seiner Länge und seinem Extrakt in guter Balance. Sehr spannende Herangehensweise an die Traubensorte Savagnin, die man in dieser Region doch eher oxidativ vinifiziert kennt (Vin Jaune).
  • Gesamturteil: Ein Wein, der sicher noch zulegt: 16,5/20
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Diebskinzig Gemischter Satz 2017

  • Weingut von der Mark, Bad Bellingen, Baden Qualitätswein
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Chardonnay, Weissburgunder, Grauburgunder, Aligoté, Savagnin, Gewürztraminer, Auxerrois
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 4/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Golden-grünlich schimmernd, etwas Katzenpisse, aber spannend, Steinfrucht, würzig. Am Gaumen extrem mundfüllend, wuchtiger, breiter Auftritt. Spannende Blüten und Früchte, Holunder in allen Schattierungen. Weissburgunder-geprägt. Etwas gar auslandend für meinen Geschmack. Gegen Schluss noch einmal der etwas irritierende Eindruck von Uva Americana. Langer, anspruchsvoller Abgang.
  • Gesamturteil: Für mich fehlt hier etwas die Frische. Aber sehr gekonnt: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Gelb. Reife, frische Fruchtnase, sehr würzig und aromatisch und mit leichtem Uva-Americana-Touch. Auch am Gaumen eine breite Aromatik, moderate Säure und mittlere Länge. Eine wilde Assemblage, gekonnt vinifiziert von einem Master of Wine, der weiss, was er macht.
  • Gesamturteil: Ein Weissburgunder «avec». Spannender Blend: 16,5/20
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Chant des Vignes 2019

  • Domaine Cahaupé, AOC Jurançon Sec
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Gros Manseng, Camaralet
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 4/2022, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Zartes Stroh. Duftet wie ein Süsswein mit Honig und Aprikosen, aber auch Heu (!) und viel Grapefruit, auch an Sauvignon Blanc erinnernd. Am Gaumen sehr erfrischend, erneut Zitrone. Kraftvoll-wuchtig und dennoch locker wirkend. Vielseitig, charaktervoll, viel schöne Frucht. Ein Schätzeli ohnegleichen, aber wegen seiner Komplexität dennoch nicht easy drinking. Mit Sicherheit ein guter Essensbegleiter.
  • Gesamturteil: Preis-Leistung vom Eindrücklichsten: 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Gelb mit grünlichen Reflexen. Die Nase? JUST WOW! Sehr frisch und aromatisch, an einen wilden Früchte-Cocktail erinnernd: grasige Holundernoten, dazu Grapefruit und Stachelbeeren. Blind mit einem Sauvignon Blanc zu verwechseln. Am Gaumen viel Druck und Power, aber von A bis Z stimmig. Schöne Länge und keinerlei Störfaktoren. Bereits jetzt ein Genuss, aber fraglos noch einige Jahre lagerfähig. Kaufen!!
  • Gesamturteil: Ein Weisswein, der unglaublich viel Spass bereitet: 17,5/20
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Pinot Grigio Jermann 2020

  • Cantina Jermann SRL, Venezia Giulia IGT, Friaul
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 2/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Sattes Goldgelb. Dezent rauchige Nase mit Butterbirne und etwas Quitten. Am Gaumen üppig, wiederum mit Quittenaromen, etwas Honig und Butter, dabei aber mit einem strahlenden Säurerückgrat. Mit der Zeit kommt immer mehr Apfel zum Vorschein und die Säure wirkt plötzlich etwas gar heftig. Weitgehend trocken vinifiziert, hohe Sortentypizität. Im Abgang mit einer kecken Bitternote und etwas Gerbstoffen.
  • Gesamturteil: Gekonnt gemacht, aber nicht so mein Ding: 14/20
  • Kaletsch: Klares, helles Strohgelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Üppig-fruchtige, reife Nase mit Birnen- und Quittenaromatik, sehr sortentypisch. Trocken, aber nicht stahlhart vinifiziert: frische, nervige Säure und mittlere Länge. Wirkt sehr zugänglich und bekömmlich. Ein unprätentiöser Wein, der Spass macht und sich für Apéros und als Essensbegleiter eignet.
  • Gesamturteil: Aromatisch und für italienische Verhältnisse fast schon lieblich: 16,5/20
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Spiezer Riesling-Sylvaner 2019

  • Rebbau Spiez Genossenschaft, Ursula Irion, Spiez; AOC Thunersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Riesling-Sylvaner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 12/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. Schöne, helle, frische Frucht mit Zitrusnoten und weissen Blüten. Auch am Gaumen herrlich frisch, erneut mit Zitrusnoten, weissen Früchten, einem Hauch von Muskat und herbem, mineralischem Charme. Kurzer Abgang. Ein unkomplizierter, sehr trinkiger Wein. Der Nachfolgejahrgang wurde am Grand Prix du Vin Suisse als bester Riesling-Sylvaner ausgezeichnet.
  • Gesamturteil: Perfekter Apéro-Wein, der sich aber auch zu Fisch gut macht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb. Würzig-fruchtige Nase mit feiner Hefenote und Zitrusaromen, sehr sortentypisch. Am Gaumen sehr frisch, leicht und ohne aggressive Säure. Eher kurz. Ein ehrlicher Riesling-Sylvaner, der nichts vorgaukeln will und Spass macht.
  • Gesamturteil: Leicht und easy-drinking: 15/20
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Gion Gialet Cuvée Blanche 2019

  • Vinicultura, Hanspeter Cadonau, Quinten; AOC St. Gallen
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Pinot Blanc, Chardonnay, Completer
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 12/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schönes, helles Strohgelb. Duft nach weissem Tee und Litschi. Am Gaumen mundfüllend und dicht, komplex wirkend mit Honignoten und weissem Pfirsich. Rund, harmonisch, druckvoll. Gut eingebundenes Holz. Mittlerer Abgang. Meisterhaft gekeltert und ausgebaut bei lediglich 11,9% Alkohol.
  • Gesamturteil: Ein harmonischer Klang aus Quinten: 16+/20
  • Kaletsch: Mittleres Gelb mit leicht orangen Reflexen. Feine, äusserst fruchtige Nase mit Honigmelonen und einem Hauch Exotik. Am Gaumen kernig und frisch, schönes Toasting und eine sehr breite Aromatik. Beeindruckende Power und Mineralik bei gleichzeitig perfekter Balance. Elegant und kraftvoll. Viel Extrakt und eine beachtliche Länge.
  • Gesamturteil: Spannende und sehr eigenständige Cuvée: 15,5/20
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Givry Cuvée Excellence 2018

  • Domaine Laurent Mouton, Givry
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Zartes Gelb mit Grünreflexen. Nase mit deutlichen Zitrusfrüchten. Gutes Mundgefühl mit schöner Cremigkeit. Einiges an Struktur bei verhaltener Frucht; etwas Steinobst. Ziemlich langer Abgang mit einem schönen Nachklang. Steigert sich mit Belüftung deutlich. Einfacher, aber schöner Burgunder, der in zwei, drei Jahren seinen Höhepunkt erreichen dürfte.
  • Gesamturteil: Chardonnay ohne Chichi: 16/20
  • Kaletsch: Klares Mittelgelb. Schöne sortentypische Chardonnay-Nase mit Frucht und feinem Barrique-Toasting. Am Gaumen jugendlich mit einer frischen Säure, zeigt bereits Harmonie und Eleganz. Sehr trocken vinifiziert. Beeindruckende Länge, im Abgang sogar noch leichte Bitternoten.
  • Gesamturteil: Legt sicher noch weiter zu: 17/20
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Welschriesling Ettl 2020

  • Hans & Florian Ettl, Podersdorf am See, Burgenland, Qualitätswein
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Welschriesling
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Unter 10 Franken
  • Degustiert: 10/2021
  • Freudiger: Eine hierzulande seltene, aber in Osteuropa gängige Traubensorte. Helles Zitronengelb, etwas Kohlensäure, feine Zitrusnase. Auch am Gaumen diskrete aber schöne Zitrusnoten, sehr schlank und (zum Glück) vollkommen trocken. Es fehlt ein bisschen an Substanz und Stoff, aber was kommt, gefällt sehr wohl. Es tauchen weitere Früchte auf, Pfirsich, ein Hauch Aprikosen, dann Eisbonbons. Alles eher diskret bei recht heftiger Säure. Etwas bitter, aber durchaus trinkig. Kurzer Abgang. Ein unaufgeregter Apérowein.
  • Gesamturteil: Für die grosse Party mit dem kleinen Budget: 14/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Hellgelb, wenig Kohlensäure. Sehr fruchtig- aromatische Nase mit Apfel- und Zitrusaromen und feiner Hefenote. Am Gaumen ultratrocken, mittlerer Körper und eher kurz. Die Breite und Lebendigkeit gehen ihm leider etwas ab, so dass der Wein nicht lange in Erinnerung bleibt.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis sehr okay: 14,5/20
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Viré Clessé 2004

  • Gilles & Catherine Vergé, Viré, AOC Viré Clessé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Sandro Bianchin
  • Freudiger: Blind degustiert. Aus rund hundertjährigen Stöcken, spontanvergoren, ohne Eingriffe und insbesondere ohne jeglichen Zusatz von Schwefel vinifiziert und ohne Filtration abgefüllt. Ein typisches Vin-naturel-Experiment, das grandios scheitert. Im Glas zeigen sich eine leichte Trübung sowie einige weisse Schlieren. Unappetitliche Nase, die an Grossmutters Kellerhurt mit Äpfeln vom Vorjahr erinnert. Auch am Gaumen eine kuriose Anmutung, schlonziger Apfelsaft zusammen mit Johannisbeeren und etwas Katzenpisse. Gleichzeitig ist der Wein erstaunlich breit und mit einer hübschen Säure ausgestattet. Mit Belüftung erinnert er aber mehr und mehr an Omas Hoover-Staubsauger (merci für diese Erinnerung, Zapfenzieher!), nach zwei Stunden dominiert nur noch der Eindruck von Gülle.
  • Gesamturteil: Ungerührt dem Abfluss beigeben: 10/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit minimaler Trübung. In der Nase frisch, aber in puncto Frucht und Aromen zurückhaltend (wirkt reduktiv). Allenfalls ist eine leichte Barrique-Note zu erahnen (wobei unklar ist, ob überhaupt Holz zum Einsatz kam!). Am Gaumen eine breite Aromatik und eine deutlich spürbare Säure, die dem Wein eine mittlere Länge verleiht. Angesichts der Vinifikationsart noch erstaunlich vif und durchaus typisch für einen gereiften Chardonnay aus dem Burgund. Die Vergés sind Naturwein-Macher der ersten Stunde und scheinen zu wissen, wies geht.
  • Gesamturteil: Für diese Machart und dieses Alter erstaunlich: 16,5/20
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Pinot Gris de Neuchâtel 2019

  • Domaine Saint-Sébaste, Jean-Pierre Kuntzer, AOC Neuchâtel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Goldreflexen. An Hefe und Brioche – und damit an Champagner! – erinnerndes Bouquet. Am Gaumen Birne und Aprikose sowie weitere gelbe Früchte und weisse Blüten. Insgesamt sehr sortentypischer Pinot Gris, gekonnt vinifiziert, mundfüllend, leider etwas restsüss, aber zum Glück mit genügend Säure ausgestattet. Schöner Abgang.
  • Gesamturteil: Nicht meine Rebsorte, aber gekonnt gemacht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb mit grünlichem Einschlag. Sehr fruchtige Nase, frisch und an Eistäfeli erinnernd. Keinerlei Üppigkeit, wie sie andere Pinot Gris haben. Am Gaumen frisch und rund. Perfekt ausbalanciert: minimale Restsüsse, aber ein markantes Säuregerüst, das diese spielend abfängt. Beeindruckende Länge!
  • Gesamturteil: Ein fruchtiger Biowein, der Spass macht und überzeugt: 17–/20
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Rockford Local Growers Semillon 2017

  • Rockford Wines, Barossa Valley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Semillon
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 23.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Helles, sehr klares Zitronengelb mit zarten Grünreflexen. Klassische Semillon-Honignoten mit etwas Erde und viel Holz. Am Gaumen überraschend trocken. Recht breiter Auftritt mit schöner, strahlender Säure und gelben Früchten.
  • Gesamturteil: Nobel wirkender Essensbegleiter: 17/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes und glänzendes Gelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Sehr frische, fruchtige Nase mit Zitrus- und Honignoten und leichtem Eichentoasting. Am Gaumen eine sehr breite Aromatik: Frucht, Honig, Mineralität und eine klare, frische Säure als Rückgrat. Legt mit Alterung sicher noch etwas zu.
  • Gesamturteil: Rockford kann nicht nur Shiraz: 17+/20
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Grüner Veltliner Hund 2020

  • Weingut R. & A. Pfaffl, Stetten, Weinviertel DAC Reserve
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Grüner Veltliner
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. Verhaltene, aber erfrischende Nase mit leicht grünlichen Anflügen. Herrlich mundfüllender Auftritt, im ersten Moment recht üppig wirkend. Schöne Frucht mit Steinfrüchten (Aprikose, weisse Pfirsich) und roten Beeren. Ziemlich viel Druck. Im Abgang zeigt sich die legendäre Pfeffernote, die dieser Sorte immer nachgesagt wird. Ultratrockener, sehr langer Abgang.
  • Gesamturteil: Einfacher Apérowein mit schönem Schmelz: 15/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Gelb mit grünlichem Schimmer. Zurückhaltende, frische Nase mit etwas Birne. Am Gaumen überzeugt die Balance: erfrischende Säure als Rückgrat und mittlere Länge. Sehr trocken vinifiziert.
  • Gesamturteil: Gekonnte Vinifikation: 16/20
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Erdener Treppchen Auslese 2004

  • Weingut Dr. Loosen, Bernkastel/Mosel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Noch goldener und noch grüner als die Wehlener Sonnenuhr. Zurückhaltende Petrol-Nase mit weissem Pfirsich und Johannisbeeren, dann auch hier Honig. Sehr ausgewogen, gute Struktur, etwas weniger Frucht, dafür Karamell. Zunehmend treten eingemachte Mirabellen auf. Gummi-Petrolnoten auch im Abgang. Perfekte Trinkreife. Wer auf Fahrradschlauch-Vulkanisierflüssigkeit steht, gibt 19/20.
  • Gesamturteil: Wer nicht, eher: 17/20
  • Kaletsch: Klares, leicht dunkleres Gelb als die Auslese der «Wehlener Sonnenuhr» gleichen Jahrgangs. Ebenfalls sehr fruchtige Nase mit Anflügen von Honig und ersten Petrolnoten. Perfekte Struktur und Balance, aber etwas leichter, mineralischer und weniger dicht als sein Lagenkollege. Befindet sich aber ebenfalls auf dem Peak – vermutlich noch viele Jahre lang!
  • Gesamturteil: Weniger geht nicht: 19/20
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Wehlener Sonnenuhr Auslese 2004

  • Weingut Dr. Loosen, Bernkastel/Mosel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schönes Goldgelb mit Grünreflexen. Intensive Petrolnoten, dazu in Honig eingelegte Aprikose und Butterbirne. Dicht anmutender Trinkfluss, aber leichtfüssig vibrierend und elegant. Weiterhin Aprikose und Honig. Im Hintergrund wirkt eine knackige Säure. Tolle Balance. Nicht sehr lang, aber duftig und verführerisch. Perfekte Trinkreife.
  • Gesamturteil: Knallgelbes Gummiboot auf ganz grosser Fahrt: 18/20
  • Kaletsch: Glänzendes Dunkelgelb mit minimal bräunlichen Reflexen. Frische, sehr fruchtige Nase nach Birne und Brausepulver. Die Petrolnote ist noch zurückhaltend. Am Gaumen die ganz grosse Harmonie: Seidig, elegant und perfekt ausbalanciert. Wirkt nie üppig, überladen oder mastig. Auch die Säure ist zurückhaltend. Ein purer Genuss!
  • Gesamturteil: Ganz gross: 19+/20
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Dézaley Medinette 2019

  • AOC Grand Cru Baronnie, Louis Bovard, Cully
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Degustiert: 2/2021
  • Freudiger: Strohgelb. Intensiver, sehr blumiger Duft dazu gelbe Früchte. Wirkt bereits in der Nase komplex. Sehr dicht, mundfüllend. Erneut weisse und gelbe Früchte, frischer Apfel, auch hohe Mineralität. Gute Struktur, schöner Trinkfluss. Etwas mollig, es fehlt vielleicht ein bisschen Säure, aber ausserordentlich dicht und vielschichtig. Endet sehr lang, leider mit einem völlig überflüssigen Zuckerschwänzchen.
  • Gesamturteil: Wird seinem riesigen Renommee nicht ganz gerecht: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares und glänzendes Strohgelb. Zartflorale Nase mit Aromen von Zitrusfrüchten, Aprikosen und Ananas. Am Gaumen ein typischer Chasselas, recht breit und mit einem spürbaren Säuregerüst, ohne aber hart oder trocken zu wirken. Spannender Abgang, der die Mineralität unterstreicht und am Ende sogar leicht ins Salzige zieht.
  • Gesamturteil: Für einen Chasselas sehr respektabel: 17–/20
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Oräntsch 2016

  • Bielersee AOC, Johanniterkeller, Martin Hubacher, Twann
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Nobling
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 1/2021
  • Freudiger: Eindrückliches Orange mit cognacfarbenen Reflexen. Der intensive Duft nach Butterhonigaprikose lässt einen massiven Süsswein erwarten. Dahinter lauert frischer Apfel, der an Tarte Tatin denken lässt. Es folgt ein hochgradig intensiver Auftritt, sehr mineralisch und schlank, mit hohem Trinkfluss, einige Kräuter, erneut Aprikose, dazu Mirabelle und Mandeln, sehr animierend. Eine charmant apfelige Bitternote im Abgang. Verblüffend harmonisch für einen Orangewein, sehr fein ziseliert, samtig. Man erwartet die ganze Zeit Süsse, aber der Wein ist herrlich trocken. Trotz minimalem Schwefeleinsatz keinerlei Anzeichen von Oxidation.
  • Gesamturteil: Sehr spannender, perfekt trinkreifer Orange-Wein: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit deutlichem honig- und mandarinenfarbigem Einschlag. Eher zurückhaltende, aussergewöhnliche Nase: Tee, Brause, angeschnittener Apfel und Metall. Am Gaumen vollmundig und sehr breit: deutliche Gerbstoffe, keinerlei Extraktsüsse und sehr zurückhaltende Säure. Absolut trocken vinifiziert und überraschend herb. Die Länge fehlt etwas. Eine ungewöhnliche Aromatik und Struktur, die den Wein aber zweifellos bekömmlich macht und sich auf den zweiten Blick auch trinkanimierend auswirkt.
  • Gesamturteil: Aussergewöhnlich, aber durchaus «trinkig»: 17/20
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