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Austrian Plum 2021

  • R.&A. Pfaffl; Stetten; The Dot; Qualitätswein aus Österreich
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% St. Laurent
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 6.–
  • Degustiert: 9/2023
  • Freudiger: Helles Rubin mit Wasserrändern, typische Kirschnoten in der Nase. Erstaunlich dicht gewoben, überraschende Substanz, schöne dunkle Früchte, eher Johannisbeere und schwarze Kirsche. Von der namensgebenden Pflaume ist wenig zu spüren; hingegen gibts etwas Zwetschge. Abgang immerhin mittellang. Ein geradezu absurdes Preis-Genuss-Niveau.
  • Gesamturteil: Was?? 6 Franken?? 15/20
  • Kaletsch: Transparentes Purpurrubin mit einem Hauch Violett. Feinaromatische, fruchtige Nase, eher schwarzbeerig. Am Gaumen eine breite Beeren-Aromatik, feine Gerbstoffe und eine für diesen Preis überraschende Länge. Der rotzige, für die USA konzipierte Marketing-Auftritt will nicht recht zur seriösen Vinifikation passen. Für diesen Preis ein absoluter Wahnsinn. Kein Wunder, verteilte das Genussmagazin «selection» hier die Auszeichnung «Internationales Weingut des Jahres 2021».
  • Gesamturteil: Offensives Marketing und überzeugende Vinifikation: 15,5/20
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Ceel Syrah Reserve 2018

  • Weingut Ceel, Rust, Burgenland Qualitätswein
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 10/2021
  • Freudiger: «Ceel» wird ungarisch ausgesprochen, in etwa «Szil» – so lautet die erste Erwähnung des Orts Rust im Jahr 1317. Recht dunkles Kirschrot. Nase verhalten, aber wiederum der Eindruck von (hellen) Kirschen. Am Gaumen als Syrah erkennbar mit etwas Fleisch und Pfeffer, auch Garriguenoten. Schön herausgearbeitete Frucht. Von sanfter Struktur, sehr trinkig, auch ungemein frisch. Ein erstaunlicher Wein, der fürs Burgenland Werbung macht.
  • Gesamturteil: In Sachen Preis-Leistung absolut unglaublich! Lockere 16/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpur mit aufhellenden Rändern. Frische Nase mit Primärfrucht und ersten Reifenoten. Am Gaumen zunächst stoffig und dicht wirkend, die Länge und der Körper fehlen jedoch etwas. Endet kurz auf den noch immer adstringierenden Gerbstoffen. Wirkt etwas sehr «gemacht».
  • Gesamturteil: Ein ambitioniertes Weingut – keine Frage: 16,5/20
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Blaufränkisch 2017

  • Weingut Moric, Burgenland
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Blaufränkisch
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Tiefdunkles Rot mit Schwarzreflexen. Anspruchsvolle, etwas unheimliche Kuhdung-Blut-Nase. Am Gaumen ein bisschen stechend, wenn auch mit charmanten roten und schwarzen Kirschen, dazu eine gefällige, an die Provence erinnernde Würze. Insgesamt aber ruppig und auf der rustikalen Seite. Massiver Abgang. Gerbstoffe bis zum Abwinken versprechen Lagerpotenzial, es fragt sich aber, ob genügend Stoff da ist, um das aufzufangen. Ganz am Schluss noch einmal ein bisschen Kuhscheisse. Winzerlegende hin oder her.
  • Gesamturteil: Lustig ist dieser Holzhackerbua nicht: 14/20
  • Kaletsch: Frisches Dunkelpurpur mit violettem Einschlag. Pfeffrige, wilde Nase mit sehr eigenwilliger Aromatik. Am Gaumen dicht und sehr direkt: Beerig, würzig, aber gleichzeitig etwas schroff und gerbstoffbetont mit einem leicht adstringierenden Abgang. Muss aktuell zwingend dekantiert werden. Wirkt gleichzeitig rustikal und elegant: Winzerstar Roland Velich grenzt sich seit Jahren komplett vom gängigen Rotweinstil ab, der auf Extraktion und Fruchtsüsse setzt.
  • Gesamturteil: Spannend, aber kein Easy-Drinking: 16,5/20
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Cabernet Sauvignon Alter Satz 2012

  • Weingut Amsee, Burgenland, Pirker/Preisinger, Gols
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 2/20, eingereicht von Guy Lorétan
  • Freudiger: Tiefdunkles Rot. Die Eukalyptus-Gummibärchennase lässt zunächst Übersee vermuten. Das scheint bestätigt zu werden durch eine etwas gar ausladende Marmeladigkeit, die an einen (grossen!) Aussie-Shiraz denken lässt. Aristokratische Klasse, stoffige Eleganz, holzgeprägte Dichtheit. Vor allem in der Mitte etwas gar viel Holz, kompromisslos modern vinifizierter Cabernet. Aber in diesem Fall lässt man sich das gern gefallen…
  • Gesamturteil: Gewaltiger Stoff 19-/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Rubinrot. Intensive Barrique-Nase mit viel schwarzbeeriger Frucht, Schokolade, Tabak, Kräutern, Minze und Eukalyptus, leicht ätherisch. Am Gaumen jugendlich und unglaublich dicht. Ein Wein in Babyschuhen, der modern und gleichzeitig klassisch wirkt. Am Gaumen gut eingebundene Tannine, tonnenweise Extrakt, Frucht und unendlich viel Power. Ein grosser Wein mit schier unbegrenztem Alterpotenzial. Eine absolute Trouvaille!
  • Gesamturteil: In 5–10 Jahren kaum zu toppen. 19-/20
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Blaufränkisch Goldberg 2015

  • DAC Burgenland, Weingut Ernst
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Blaufränkisch
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: CHF 29.70
  • Bezugsquelle:

    Siebe Dupf Weine

  • Degustiert: 5/2019
  • Freudiger: Rubin mit Purpurreflexen. Riecht sehr frisch mit floralen Noten (Veilchen, Margritli) sowie hellen Steinfrüchten. Am Gaumen kirschfruchtig, eher von schlanker, femininer Statur aber gleichzeitig etwas rustikal und ruppig – typisch für einen jungen Blaufränkisch. Auch im Abgang noch unzugänglich, mit Bitternoten. Öffnet sich nach dem Dekantieren und fleissigem Glasschwenken zusehends.
  • Gesamturteil: Braucht Geduld; Potenzial für 17/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin mit violettem Schimmer und helleren Rändern. In der Nase wunderbare Toastingnoten mit Kaffee, viel schwarzbeeriger Frucht und floralen Aromen. Am Gaumen noch sehr gerbstofflastig, breit und kräftig. Zeigt aber bereits eine erste schöne Reifesüsse. Tolle Struktur, braucht aber definitiv viel Belüftung und am besten noch einige Jahre Lagerung.
  • Gesamturteil: Überzeugender Blaufränkisch aus einem Spitzenjahr: 17,5/20
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Kapitel I 2012

  • Christian Tschida, Illmitz, Neusiedlersee
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Zweigelt, Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. 25.–
  • Degustiert: 4/2018, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Tiefes, undurchdringliches Rot. Etwas irritierende Nase: nasse Windeln, Keller, dahinter verbirgt sich aber gewaltige Frucht. Im Auftakt ein überzeugender Bordeaux-Groove, dann etwas ruppig, aber grosse Substanz. Die Frucht verbirgt sich hinter der Säure, der Wein wirkt ungewöhnlich rau, tanninreich und stark austrocknend. Eventuell in einer schwierigen Phase, eventuell ist der Cabernet Franc derzeit in der Pubertät. Mindestens zwei, drei Jahre warten. Potenzial; bereits jetzt ein top Essensbegleiter!
  • Gesamturteil: Macht derzeit nicht nur Spass, ich habe mir den Winzer aber gemerkt… 15,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin. In der Nase wie ein klassischer Bordeaux-Blend, aber ohne Waldboden-Groove. Wer danach einen Bordeaux erwartet, wird am Gaumen eines besseren belehrt: Zwar sehr tanninreich und adstringierend, aber viel schlanker als angenommen, beinahe dünn. Schöne Frucht und Säure, aber wenig Volumen. Ein Beweis mehr für die unglaubliche Konsequenz des Winzers Christian Tschida, der sich um Massentauglichkeit foutiert und beharrlich seinen eigenen Weg geht.
  • Gesamturteil: Ein spannender, andersartiger Wein. 17/20
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