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Carménère Grand Reserve 2013

  • Curicó Valley, Viña la Junta, Las Condes, Chile
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Carménère
  • Jahrgang: 2013
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 5/2020
  • Freudiger: Schwarz mit aufhellenden Rändern. Minzartig unterkühlter Duft nach schwarzen Beeren. Wirkt im ersten Moment voll ausgereift, druckvoll, dunkelfruchtig mit viel Fruchtsüsse. Holz schön eingebunden, gute Frucht, erste Reife. Der Wein fühlt sich richtig gut an, mit quasi europäischer Eleganz und schöner Substanz. Macht schon Spass, kann aber noch etwas zulegen.
  • Gesamturteil: Zum Steak vom Grill! 17/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrot mit schönem Glanz. Reife und sehr intensive Eichenholz-Nase mit gelungenem Toasting: schwarze Früchte, Cassis und Tabak, leicht rosinig-alkoholisch. Am Gaumen breit und noch sehr gerbstofflastig, die Tannine sind jedoch nicht grasig wie es für chilenische Weine sonst typisch ist. Nur eine mittlere Länge, was bei so viel Extrakt etwas überrascht. Alles in allem gekonnt vinifiziert und in drei Jahren sicher auch gefällig.
  • Gesamturteil: Überzeugender Barrique-Einsatz: 16,5/20
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Sassi Grossi 2005

  • DOC Ticino, Gialdi, Mendrisio
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 80.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Verheissungsvolles, dunkles Purpur. Verhaltene, sehr kühle Nase, an Bordeaux erinnernd. Von Beginn weg sehr dicht, extraktreich und substanziell, aber eher wenig Frucht. Erste Reifetöne. Lässt seine Klasse erahnen, scheint aber in einer eher schwierigen Phase zu sein. Am Schluss kommen Panzerfaust-Gerbstoffe, die nach weiterer Lagerung verlangen, aber nicht so recht zu den ersten Tertiäraromen passen wollen. Andererseits: Wenn sich das findet, wirds richtig gut.
  • Gesamturteil: Aktuell eher unzugängliche Ticino-Ikone; Potenzial für 18+/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Überraschend reife Nase mit etwas Frucht und vielen animalischen Tertiäraromen: Leder und Tabak. Am Gaumen überzeugt die brillante Struktur: sehr dicht und extrahiert, aber dank filigranen Gerbstoffen und stützender Säure äusserst homogen und schier unendlich lang. Hier stört nichts, aber die Aromatik überzeugt aktuell nicht auf der ganzen Linie.
  • Gesamturteil: Hat er den Peak bereits erreicht? 18–/20
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Litina Barbera d'Asti 2016

  • Cascina Castlet, Maria Borio, DOCG Barbera d’Asti Superiore, Costigliole d'Asti
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Barbera
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Düsteres Schwarzkirschenrot. Komplexe, expressive Nase mit (hellen!) Kirschen. Sehr frischer und ausserordentlich sinnlicher Start mit saftiger, eher rotfruchtiger Aromatik. Etwas später zeigen sich ein paar Ecken und Kanten, daher täten wohl noch ein, zwei Jahre Lagerung gut. Der Wein ist eher auf der schlanken Seite, strotzt aber vor Lebendigkeit. Maria Borios gesamte Barbera-Range ist jederzeit eine Degustation wert.
  • Gesamturteil: Grosses Barberavergnügen zum kleinen Preis: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles, ins Violettschwarze ziehendes Rot. Sehr frische, jugendliche Nase mit paketweise Primärfrucht. Auch am Gaumen sehr intensiv: kernige, fast grasige Gerbstoffe und eine breite, gefällige Aromatik. Wirkt trotz 15% Alkohol nie gekocht oder alkoholisch. Ein Wein, der einfache Lebensfreude ausstrahlt und nichts vorgaukelt.
  • Gesamturteil: Idealer Essensbegleiter: 16/20
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Visperterminen 2000

  • St. Jodern Kellerei Visperterminen, AOC Wallis
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Gamay, Pinot Noir, Diolinoir
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 17.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Dunkles, erstaunlich jugendliches Granat mit aufhellenden Rändern und braunen Reflexen. Zunächst typischer Pinot-Duft, Waldbeeren, nasser Hund. Am Gaumen klar über den Berg, kaum noch Frucht, dafür Todessüsse. Leder, Waldboden und nasses Laub. Keine Spannkraft und auch keine Länge mehr.
  • Gesamturteil: Für Freunde des Morbiden: 14/20
  • Kaletsch: Besorgniserregende orangebräunliche Farbe. In der Nase setzt sich die Befürchtung des Scheintots fort: etwas Holz, dazu teils unangenehme Tertiäraromen. Am ehesten mit einem (zu) alten Pinot Noir vergleichbar. Am Gaumen dann die Offenbarung: genügend Extrakt und Säure, überraschend stabile Struktur und eine überzeugende Balance. Der Wein, der wohl am ehesten dem heutigen «Mitra» entspricht, hat den Peak überschritten, aber die 20 Jahre dank guter Vinifikation (Barrique!) einigermassen verdaut. Schade nur, dass die Fruchtaromen komplett fehlen.
  • Gesamturteil: Wenn nur das Bouquet besser wäre... 14,5/20
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Hermitage 1995

  • E. Guigal, Château d’Ampuis, AC Hermitage
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 1995
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Das zart schimmernde Rot zeigt bereits im Glas ein würdevolles Alter an. Es entströmen ihm Düfte nach dunklen Früchten und Herbstlaub. Am Gaumen dann noch mehr Tertiäraromen, ein Herbstspaziergang im Wald, daneben viel dunkle Frucht und Lakritze. In der Mitte herrlich süss. Alles ziemlich dicht und straff, nur ganz leichte Altersbeschwerden. Säure noch präsent, im mittellangen Abgang tummeln sich sogar noch ein paar Tannine. Insgesamt der Eindruck einer erstaunlichen, vielleicht etwas müden Leichtigkeit.
  • Gesamturteil: Grosses Rhône-Kino, leicht over the top: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubin. Zurückhaltend-aristokratische Nase mit rosinigen und kernigen Anklängen. Am Gaumen die typische Rhône-Syrah-Aromatik: mineralisch mit getrockneten roten Früchten und grünen Kräutern. Präsente Gerbstoffe, die nie stören und den Wein noch frisch und jugendlich wirken lassen. Ein toller Hermitage, der ohne Extraktionsexzesse auskommt und trotzdem (oder gerade deswegen) in allen Belangen überzeugt.
  • Gesamturteil: Gekonnt ist gekonnt: 18+/20
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Crescendo 2012

  • Ticino DOC, Mike Rudolph, Tenuta San Giorgio, Cassina d’Agno
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Dunkles Purpur. Superklassische Merlot-Duftorgie mit reifen Brombeeren und Cassis sowie klaren Holznoten. Am Gaumen durchaus füllig und trotzdem elegant. Etwas hellere Früchte, dazu Schokolade und recht heftige Eichenholzaromatik. Mittlere Struktur. Schöne Gerbstoffe, die ganz am Schluss klar signalisieren, dass man noch zwei, drei Jahre warten sollte.
  • Gesamturteil: Der hedonistischste von Mike Rudolphs Merlots: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot ohne Altersspuren. Ein Bouquet zum Reinbeissen: rauchiges Toasting und viel üppige Frucht. Richtig – excusez l’expression – «geil»! Am Gaumen dann nicht so extrahiert wie erwartet: die Dichte und die aromatische Intensität fehlen etwas, die kernigen Gerbstoffe vermitteln einen Schuss Rustikalität. Kein Wein für Liebhaber dichter oder finessenreicher Weine, aber ein echter Mike Rudolph!
  • Gesamturteil: Gekonnter Barrique-Einsatz: 17/20
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Iselis Rosso 2009

  • Isola die Nuraghi IGT, Argiolas, Serdiana, Sardegna
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Bovale, Monica, Carignano
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2020
  • Freudiger: Gereiftes Rot ohne jeden Firn. Dem Glas entströmen Aromen, die an Syrah denken lassen. Im Mund dann unglaublich stoffig, sehr dicht gewoben, eine Fruchttapete, die von Kokos-Mocca-Fäden zusammengehalten wird. Einzig die etwas gar marmeladig wirkenden, eingekochten Früchte lassen an Süden denken (einen Moment lang vermutete ich blind Bandol!), der Wein hat aber definitiv internationales Format. Die herrlich rollenden Tannine deuten weitere Reserve an; insgesamt aber perfekt trinkreif.
  • Gesamturteil: Preis-Leistungs-Verhältnis der Superlative! 17/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin. Sehr würzige, verführerische Nase mit gekochten Beeren und Tabak, fast schon marmeladig. Am Gaumen endet die Schwelgerei: noch immer sehr präsente Tannine, die dem Wein zwar zusammen mit der Säure eine beeindruckende Länge verleihen, ihn aber am Ende etwas hart machen. Mokka- und Teernoten. Für einen Weltklassewein fehlt es etwas an Dichte, aber die Aromatik dieses Blends hat etwas! Die Gebrüder Argiolas sind Meister ihres Fachs.
  • Gesamturteil: Flaschenreifung zahlt sich aus! 17+/20
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La Digoine 2015

  • Bourgogne Côte Chalonnaise, Domaine de Villaine, Bouzeron
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2020, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Dunkles Rubin mit Violettreflexen und leichter Trübung. Sehr schöne, klassische Pinot-Noir-Nase mit verführerischen Waldbeeren. Stoffig, trinkig, gute Fruchtsüsse mit Himbeeren und dunklen Früchten, dazu ein stützendes Säurerückgrat. Charaktervoll, harmonisch mit charmantem Abgang. Ein unkomplizierter Trinkspass für Burgund-Fans und vor allem solche, die es werden wollen.
  • Gesamturteil: So macht Burgund Freude! 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur. Sehr einnehmende rotbeerige Nase (Himbeeren!) mit zurückhaltendem Toasting. Absolut sortentypisch. Am Gaumen setzt sich der Eindruck fort: überzeugende Struktur und perfekte Balance, ein homogener, mittellanger Burgunder mit erster Reifesüsse. Obwohl die Besitzer Pamela und Aubert de Villaine gleichzeitig Co-Eigentümer der legendären Domaine de la Romanée-Conti sind, ist dieser Wein nicht extrahiert und komplex, sondern gefällig.
  • Gesamturteil: Seriös und charmant. 17,5/20
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Cabernet Sauvignon Alter Satz 2012

  • Weingut Amsee, Burgenland, Pirker/Preisinger, Gols
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 2/20, eingereicht von Guy Lorétan
  • Freudiger: Tiefdunkles Rot. Die Eukalyptus-Gummibärchennase lässt zunächst Übersee vermuten. Das scheint bestätigt zu werden durch eine etwas gar ausladende Marmeladigkeit, die an einen (grossen!) Aussie-Shiraz denken lässt. Aristokratische Klasse, stoffige Eleganz, holzgeprägte Dichtheit. Vor allem in der Mitte etwas gar viel Holz, kompromisslos modern vinifizierter Cabernet. Aber in diesem Fall lässt man sich das gern gefallen…
  • Gesamturteil: Gewaltiger Stoff 19-/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Rubinrot. Intensive Barrique-Nase mit viel schwarzbeeriger Frucht, Schokolade, Tabak, Kräutern, Minze und Eukalyptus, leicht ätherisch. Am Gaumen jugendlich und unglaublich dicht. Ein Wein in Babyschuhen, der modern und gleichzeitig klassisch wirkt. Am Gaumen gut eingebundene Tannine, tonnenweise Extrakt, Frucht und unendlich viel Power. Ein grosser Wein mit schier unbegrenztem Alterpotenzial. Eine absolute Trouvaille!
  • Gesamturteil: In 5–10 Jahren kaum zu toppen. 19-/20
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L’Abeille de Fieuzal 2015

  • Château de Fieuzal, Pessac-Léognan AC, Bordeaux
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Degustiert: 2/20, eingereicht von Riegger AG
  • Freudiger: Dunkles Granat. Klassische Bordeaux-Nase mit etwas roter Peperoni und viel dunkler Frucht, die sich auch am Gaumen wiederfindet. Nach einem betörend süssfruchtigen Auftritt treten Brombeernoten auf, begleitet von Mocca. Tolle Aromatik, recht üppig und erstaunlich breitschultrig. Der Wein präsentiert sich verblüffend trinkreif, mit Bordeaux-Aromatik bis zum Abwinken. Einzig im eher kurzen Abgang zeigt sich ein Abstand zum Erstwein des Gutes.
  • Gesamturteil: Ein toller, sehr bezahlbarer Bordeaux-Spass nicht nur für Einsteiger: 17-/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Verführerisch-reife und würzige Nase im Bordeaux-Stil mit Frucht, etwas Teer und Leder. Am Gaumen die grosse Überraschung: bereits jetzt zugänglich und damit (auch) ein Wein für Gastronomie-Betriebe. Mittlere Länge und feine Tannine, die sich erst am Schluss bemerkbar machen. Ein klassischer Bordeaux, der auf «ready to drink» getrimmt ist.
  • Gesamturteil: Wer keinen Keller zum Lagern hat: zugreifen! 17/20
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Parcelle No. 982 Grand Cru 2017

  • Séléction Nature, Domaine de la Ville de Morges
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Gamay
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 22.– (Normalformat)
  • Degustiert: 2/2020, eingereicht von Yves Beck
  • Freudiger: Helles Rot mit Violettreflexen. Süsser Auftakt mit Erdbeermarmelade. Am Gaumen eher schlank, sehr lebendig, komplex, gleichzeitig eine gewisse Stoffigkeit. Mit der Zeit treten Kaffeenoten auf. Langer Abgang mit seidenfeinen Gerbstoffen. Der Wein vermag in allen Hinsichten zu punkten, und trotzdem will nichts so recht zusammen zu passen. Von Harmonie keine Spur; und von Sortentypizität schon gar nicht.
  • Gesamturteil: Ein anspruchsvolles Naturwein-Erlebnis: 14,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Purpur mit violettem Einschlag. Äusserst fruchtig-beerige Nase mit aufregend-wilder, ungewohnter Aromatik. Am Gaumen nicht sehr dicht oder konzentriert, dafür mit überraschender Länge. Eine wilde Achterbahnfahrt der Struktur und der Aromen: Anfangs sogar etwas Kohlensäure, viel Primärfrucht, am Ende leichte Bitternoten, die aber nicht stören. Sehr bekömmlich. «Jamais Gamay» war einmal: mehr davon!
  • Gesamturteil: Kampf dem Mainstream! 17+/20
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Monte da Raposinha Tinto 2017

  • Vinho Regional Alentejano, Monte da Raposinha, Montagril, Portugal
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Alicante, Tourriga Nacional
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 17.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Violettes Rubin. Verführerische Nase mit allerlei dunkler Frucht, sehr ausgewogen, diskrete Holznoten und Kaffee. Auftritt wie sonnendurchglühte Erde, saftig und würzig, dazu Zwetschgenkompott, sehr stoffig wirkend. Gute Substanz, perfekt strukturiert, wenn auch mit etwas wenig Säure. Heftige, derzeit leicht bitter wirkende Gerbstoffe geben dem Wein Reserve für fünf Jahre oder mehr. Aber: Ist genügend Säure vorhanden? So oder so: tolles Preis-Leistungsverhältnis.
  • Gesamturteil: Einer Fahrt im Cabrio durch die Weite des Alentejo: 16,5/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurviolett. Frische, primärfruchtige Nase. Am Gaumen recht ungehobelt: ruppige Gerbstoffe, die am Ende arg adstringieren. Trotz frischer Säure in der Mitte eher dünn. Ein rustikaler, beinahe wilder Wein, der aktuell noch zu jung erscheint. Von Eichenholzwürze ist wenig zu spüren.
  • Gesamturteil: Ob Lagerung hilft? 15,5/20
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Humagne Rouge 2014

  • Grand Brûlé, Domaine de l'état du Valais, Leytron
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Humagne Rouge
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: CHF 19.–
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Rubin mit einem Hang zum Violetten. Eher diskrete, rotfruchtige, feinstoffige Nase mit etwas Leder und Holznoten. Unerwartet samten im Antrunk, Wildkirsche. Es geht sanftmütig weiter, alles sehr ruhig und entspannt. Kein Blender, kein Holz im Spiel. Im Abgang derzeit noch etwas ruppig, aber die Gerbstoffe dürften sich noch einbinden. Von der Substanz her ist Potenzial vorhanden, aber fürs Altern fehlt wohl etwas Säure.
  • Gesamturteil: Erstaunlich zahmer Humagne-Genuss: 15/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubinrot. Frische, jugendliche Nase mit viel Beerenfrucht, sehr einnehmend. Am Gaumen dann eine deutliche Diskrepanz: kräftige, adstringierende Gerbstoffe und etwas wenig Säure, alles andere als ein Trinkspass. Ein wilder Geselle, der sich noch nicht in bester Genussreife präsentiert.
  • Gesamturteil: Wenn der Gaumen hielte, was die Nase verspricht: 15+/20
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Crozes-Hermitage 2016

  • AC, Domaine Alain Graillot
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Jugendliches Rot mit leichten Violettreflexen. Superintensive Nase mit Kräutern des Südens, vor allem getrockneter Thymian. Riecht etwas nach Pferdestall, aber ganz grosses Kino. Wuchtig-nobler, verführerischer Auftritt mit viel Pflaumenfrucht, dazu Leder, Kaffee und Röstaromen. Dann wieder dunkle kompottartige Frucht aber ohne irgendwie fett zu wirken. Gewieher auch am Gaumen. Viel Substanz, bereits schön ausbalanciert, beträchtliches Potenzial. Rhône pur und mit all den Pferden definitiv ein Wein für ganze Kerle.
  • Gesamturteil: Anfänger und zartbesaitetes Volk: Finger weg! Potenzial für 18,5/20
  • Kaletsch: Mattes Purpurrot mit violetten Schimmern. Bemerkenswerte Nase mit viel schwarzbeeriger Frucht, Röstaromen, ersten animalischen Reifenoten und einigen grasigen Nuancen – so gut, dass man sich darin verlieren könnte. Der Gaumen komplettiert das umfassende Weinerlebnis: markantes Gerbstoffgerüst, viel Würze, eine präsente Säure sowie eine aristokratische Länge und Intensität, alles perfekt ausbalanciert.
  • Gesamturteil: Bitte noch liegen lassen: 17,5/20 (Potenzial: 18+)
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Pinot Noir Keller am See 2015

  • Keller am See, Bielersee AOC, Christian Dexl, Bipschal
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 12/2019
  • Freudiger: Durchscheinendes Granat mit Braunreflexen (!), zurückhaltende aber edle, eichen-parfümierte Pinot-Nase mit Waldfrüchten und etwas Herbstlaub; leicht störender Alkoholton. Im ersten Eindruck burgundisch warm, mit zarter Frucht. Dann mundfüllend-stoffig und zunehmend mächtig wirkend. Holz gut eingebunden, schöne Struktur. Gute Substanz, hat noch Potenzial.
  • Gesamturteil: Untypisch für den See, aber das lässt man sich gefallen 16+/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Rot mit bräunlichem Einschlag. Defensive Nase mit dominierender Holznote, etwas Frucht und einem Anflug von Aceton, wirkt aktuell eher reduktiv. Am Gaumen überraschen die breite Aromatik und die respektable Länge. Schönes Gerbstoffgerüst. Wirkt für einen Pinot Noir vom Bielersee eher kräftig und wild. Hat durchaus noch Potenzial und pfeift ganz offensichtlich auf aristokratische Eleganz.
  • Gesamturteil: Beweist nicht nur mit der Etikette Stil: 17–/20
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La Croisade Réserve 2018

  • IGP Pays d’Oc, Union de Producteurs de Cruzy, Cébazyn
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Syrah
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 12.–
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von Weinkeller Riegger
  • Freudiger: Dunkel funkelndes Rot. Würzige Nase mit Bouillonnoten. Fröhlicher Auftakt ohne viel Aufhebens, gradlinig. Rotfruchtig, unkompliziert, mit Belüftung intensiver werdend. Sehr sauber. Syrah dominiert, Cabernet Sauvignon trägt charmante Gefälligkeit bei. Die regionaltypischen Noten werden nach einiger Zeit im Glas intensiver. Am Schluss tummelt sich im Hintergrund etwas Gerbstoff. Sehr modern gemacht; extrem viel Wein für kleine Budgets!
  • Gesamturteil: Let’s have a party: 15,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot mit feinen violetten Schimmern. Frische, primärfruchtige und junge Nase im Rhone-Stil mit leichtem Einschlag von neuer Welt. Am Gaumen überraschend breit und mundfüllend, mit präsenten, aber nie störenden Gerbstoffen und stützender Säure. Erstaunlich homogen und durchaus würzig, die Länge fehlt jedoch etwas. Ein Wein, der trotz moderner Machart nie billig wirkt.
  • Gesamturteil: Zum sofortigen Genuss: 15,5/20
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Conca Tre Pile 2016

  • Barbera d’Alba DOC, Poderi Aldo Conterno, Monforte d’Alba
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Barbera
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 38.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Düsteres Barbera-Rot, ins Rostige spielend. Duft von hellen und dunklen Kirschen. Am Gaumen taucht aus der Tiefe eine massive Fruchtarmada auf, dazu meint man Deodatos Version von «Also sprach Zarathustra» zu hören (yep, googeln). Wagenladungen voller komplexer Frucht, wild und ungestüm, gleichzeitig aber auch nobel. Seidene Textur, mächtige Tannine, Stoff für 5, 6, nein, 10 Jahre. Augen zu und geniessen: Piemont at it’s best.
  • Gesamturteil: My precioussss… In einigen Jahren 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Sehr intensive Nase mit viel schwarzbeeriger Frucht. Am Gaumen Power, Mineralität und eine extraktreiche Stoffigkeit. Die Tannine sind massiv, aber nicht grobschlächtig, die Struktur ist dank der fantastischen Säure beeindruckend. Kompromisslos und beeindruckend vinifiziert, noch ohne jegliche Barbera-Reifesüsse. Ein Wein mit atemberaubender Länge und viel Potenzial, nichts für Anfänger!
  • Gesamturteil: Vin de Garde für KennerInnen: 18 (Potenzial 19–/20)
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Journeys End Arrival Shiraz 2004

  • Ben Riggs, McLaren Vale, Australien
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Shiraz
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 12/2019
  • Freudiger: Die dunkle Seite des Syrah. Betörende Heidelbeer-Pflaumen-Nase mit Klecksen von Biberfladen-Marzipan. Typischer Aussie-Shiraz, wuchtig mit viel Substanz. Geschmeidige Textur, leichter Gummibärchen-Touch, aber gekonnt vinifiziert mit schön eingebundener Eiche. Noch sehr frisch und präsent, keinerlei Alterstöne. Ein sanft lächelnder Darth Vader im Anzug mit seidenem Einstecktuch. Zweifellos ambitioniert gemacht, aber nicht mein Ding.
  • Gesamturteil: Hello from the other side: 18,5/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit aufhellenden Rändern. Sehr einnehmende Nase mit viel dunkelbeeriger Frucht, ersten Reifenoten und leicht rosinigen Anklängen wie bei guten Amaroneweinen. Am Gaumen wunderbar rund: tolle Intensität, viel Extrakt, gutes Säurerückgrat und das alles in perfekter Balance. Ohne jeglichen Störfaktor und mit sensationeller Länge: ein echtes Genussmonster zum Zurücklehnen.
  • Gesamturteil: Am Anfang der Genussphase: 18,5/20 (Potenzial: 19–)
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Alagea 2016

  • Pago Casa Gran S.L., DOP Valencia, Spanien
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 50% Syrah, 40% Monastrell, 10% Garnacha-Tintonera
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 10/2019, eingereicht von Delinat
  • Freudiger: Schwarzes Granat. Komplexe, schwer zu interpretierende Nase, zunächst stinkig, dann langsam besser. Verheissungsvoller, druckvoller Start mit viel frischer Frucht, danach fehlt dem Wein die Substanz, alles wirkt etwas dünn, dazu aber noch recht deftige Gerbstoffe. Zu diesem sensationellen Preis allerdings ein leichtfüssiger Sommerwein für 2020.
  • Gesamturteil: Aufreissen, sobald die Grills wieder angeworfen werden: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubinrot. Vielfruchtige Nase mit Vanille und Zedernholz, die an einen St-Estèphe erinnert. Am Gaumen sehr dicht und intensiv: markante Säure, feine Gerbstoffe und viel Power. Auch die 14% Alkohol machen sich bemerkbar. Ein Wein mit erstaunlicher Länge und viel Power, der noch ein gutes Stück von seiner besten Genussreife entfernt ist.
  • Gesamturteil: Spanien kann Barrique: 16,5/20
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Tinto Valbuena 5 2004

  • Vega Sicilia, DOP Ribera del Duero, Spanien
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 90% Tempranillo, 10% Merlot und Malbec
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 125.–
  • Degustiert: 10/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Dunkles Kirschrot. Geheimnisvolle, komplexe und tiefgründige Düfte mit Cassis, Leder, Lakritze, Graphit und etwas Bouillon. Noblesse pur mit schöner Fruchtsüsse, dann sehr gut strukturiert, toller Extrakt, Kaffee, schwarze Schokolade und erneut viel Frucht. Einzig im Abgang könnte man kleine Abstriche machen, hier dominiert die Säure. Der Wein ist trinkreif hat aber durchaus noch Reserve.
  • Gesamturteil: Grosses Kino: 19/20
  • Kaletsch: Sattes Purpur mit kaum aufhellenden Rändern. Sehr holzbetonte, vielseitige dunkelfruchtige Nase mit Tabak und mystischen Reifearomen. Auch am Gaumen bereits einnehmende Reifearomen, sehr dicht und unendlich lang. Trotz viel Extrakt nichts Störendes, perfekte Struktur und äusserst harmonisch. Erst ganz am Schluss ein paar Gerbstoffe, die mit Nachdruck auf die lange Lagerfähigkeit aufmerksam machen.
  • Gesamturteil: Schlicht und einfach Weltklasse! 19-/20
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