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Pythagora 2014

  • Galilea by Fiona, Montsant DO, René Barbier, Figuera
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Garnatxa (Grenache)
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: CHF 39.–
  • Bezugsquelle:

    La Passion du Vin

  • Degustiert: 3/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Durchscheinendes aber kerniges Granat. Dunkles, geheimnisvolles, animalisches Bouquet mit Ledernoten. Massiver Auftakt mit Wagenladungen von dunklen Früchten und wiederum Tertiäraromen. Gleichzeitig ist das Holz schon erstaunlich gut eingebunden. Lässt die Muskeln spielen, aber sie sind von Samt umspannt. Oder ist es doch ein Superman-Dress? Power und Finesse. Gerbstoffe rollen prächtig, lassen auf einige Jahre bis zur optimalen Trinkreife schliessen. Der Wein macht von Minute zu Minute auf.
  • Gesamturteil: Schon jetzt ein Spasswein, aber da kommt noch was: Potenzial für mindestens 18/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Rot mit Rostschimmern. Erstaunlich reifes und würziges Bouquet mit schön eingebetteten Holznoten und ersten Tertiäraromen (Leder). Am Gaumen breit, mit sehr viel Extrakt und wuchtigen Gerbstoffen. Ein echter Powerwein, der viel Luft braucht und am besten mindestens fünf Jahre gelagert wird. Stammt aus alten Reben. Ein tolles Projekt des ehemaligen Bieler Weinhändlers Roland Fischer und seiner Tochter Fiona, das von Winemaker René Barbier unterstützt wird.
  • Gesamturteil: Sehr viel Wein für relativ wenig Geld: 17,5/20
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Château Léoville-Barton 2009

  • AOC St–Julien, 2e Cru Classé
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 70% Cabernet Sauvignon, 25% Merlot, 5% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 150.–, eingereicht von Martin Spycher
  • Degustiert: 3/2019
  • Freudiger: In sich ruhendes Bordeauxrot. Verhaltene, hintergründige aber typische Bordeaux-Nase mit viel Brombeere und Cassis. Cremiger, samtener, aristokratischer Trinkfluss. Gigantische Power mit seidenfeiner Eleganz. Erneut dunkelfruchtig, etwas Dörrpflaume, dazu Minze. Dahinter verbergen sich Kaffee-, Karamell- und Vanillenoten. Gegen Schluss ein dramatischer Gerbstoffauftritt, der Jungbordeauxtrinker wie mich ganz einfach Lügen straft.
  • Gesamturteil: Warten. Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Klassische St-Julien-Nase mit Zedernholz, Graphit, Frucht und ersten animalischen Anflügen. Am Gaumen noch sehr unter dem Eindruck der Tannine, doch dahinter lässt sich die überragende Struktur erahnen. Erste Aromen von Menthol, Ledersattel und Tabak. Fraglos ein grosser Wein mit gewaltigem Potenzial, der seine beste Genussreife noch weit vor sich hat.
  • Gesamturteil: Vin de garde: Geduld zahlt sich aus! 17,5/20 (Potenzial 18,5)
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Lagrein 2017

  • DOC Alto Adige, Obermoser, Bolzano
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Lagrein
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: CHF 26.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Erstaunlich düsteres Purpur. Geile Nase, mit ausserordentlich frischen, hellen (!) Kirschen und Marzipanklängen. Kindheitserinnerungen an Biberfladen. Im Mund bietet eine quicklebendige, frische, fast bonbonartige Primärfrucht übermütige Jugendlichkeit. Im Abgang wirkt der Wein wesentlich ernsthafter. Sicher nicht jedermanns Geschmack und in der Lagerfähigkeit schwierig zu beurteilen.
  • Gesamturteil: Frisch von der Südtiroler Leber weg: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, am Rand ins Violett kippendes Rubin. Äusserst frische Nase mit viel primärer Frucht. Auch am Gaumen frisch und eigenwillig mit diskreten, gut eingebundenen Holztönen. Erinnert in seiner Aromatik überraschenderweise an gute Sforzato-Weine. Mittlere Länge, markante Säure und herbe Tannine. Kompromisslos vinifiziert!
  • Gesamturteil: Charaktervoller, rustikaler Wein: 16+/20 (Potenzial 17/20)
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Gualdo del Re 2008

  • DOC Val di Cornia Suvereto Sangiovese, Az. Agr. Gualdo del Re, Suvereto
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Sangiovese
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Recht dunkles Rubin für Sangiovese. Gewaltige Fruchtnase mit viel schwarzer Kirsche, eher an Übersee erinnernd; lässt etwas Breites, Opulentes erwarten. Dann jedoch ein eher schlanker Körper. Am Gaumen typisch Toskana und bisweilen eine Ahnung von Supertuscan. Soviel man weiss, sind aber keine Bordeaux-Sorten im Spiel. Eher wenig Frucht. Dafür schön würzig, aber auch (und immer noch!) sehr barriquelastig. Recht harsche, etwas unreif wirkende Tannine. Unbedingt dekantieren, als Essensbegleiter bereits ready.
  • Gesamturteil: Ein Spaghetti- oder Lasagnewein im allerbesten Sinn des Wortes: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubin. Traumhafte Nase mit Barrique-Röstnoten, Zedernholz und konzentrierter, überreifer Frucht ganz im Stil eines Supertoskaners. Am Gaumen schlanker und nerviger als erwartet: schöne Struktur, klare Säure und viel Tannin. Das Holz dominiert derzeit noch, und die Aromen erinnern an eine lackierte Holztruhe. Diskrepanz zwischen dem üppig-berauschenden Bouquet und dem Gaumen.
  • Gesamturteil: Definitiv ein Essensbegleiter: 16,5/20
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Laurona Reserva Limitada 2008

  • DO Montsant, René Barbier
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Grenache, Syrah, Carignan, Cabernet Sauvignon, Merlot
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: CHF 29.–
  • Bezugsquelle:

    La Passion du Vin

  • Degustiert: 3/2019
  • Freudiger: Dunkles Rubin ohne Reifetöne. Sehr vielschichtiges, ausgewogenes, ruhiges Bouquet. Auftakt mit betörender Fruchtüsse. Sehr geschliffenes Mundgefühl, eine nach allen Regeln der Kunst aufgebrezelte Lady. Dabei durchaus charmant und sehr, sehr zugänglich: everybody’s darling. Ein bisschen gemacht, aber gekonnt, durchaus mit Klasse. Ausserordentlich harmonisch und in sich ruhend. Indes vermisst man fast ein bisschen Ecken und Kanten. Perfekte Trinkreife ist erreicht.
  • Gesamturteil: Ein phänomenales Preis-Leistungs-Verhältnis: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin mit wenigen ziegelroten Schimmern. In der Nase eine breite Aromatik im Bordeaux-Stil mit ersten animalischen Anflügen (Leder, Tabak). Am Gaumen eine markante, fast schon aufdringliche Reifesüsse. Perfekt ausbalanciert, mit gut stützender Säure, wunderbarer Aromatik, feinen Tanninen und beeindruckender Länge. Ein Genusswein, hinter dem ein Meister der Vinifikation steckt.
  • Gesamturteil: Fast zu schön, um wahr zu sein: –18/20
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Montiano 2000

  • IGT Lazio, Fat. Falesco, Montefascione
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Granat mit Braunreflexen. Wunderschöne, kräuterwürzige Nase mit einem Hauch Bouillon. Ultratrockener, wiederum sehr würziger Gaumen mit dunklen Früchten. Mundfüllend-üppig und doch elegant. Gut strukturiert und harmonisch. Der Wein zeigt einerseits deutliche Reifenoten, ist aber gleichzeitig noch mit Gerbstoffen ausgestattet, die ihm noch einige Jahre schenken werden. Unaufgeregte Italianità, gleichzeitig sympathisch rustikal und beeindruckend nobel.
  • Gesamturteil: Italien zum Geniessen; am liebsten allein: 18–/20
  • Kaletsch: Mittleres Rot mit orange-bräunlichen Reflexen. Eine Nase zum Schwelgen: reif, fruchtig und mit toller Würze, ganz nah an der Perfektion. Leder- und Kräuteraromen genauso wie eine üppige Frucht. Auch am Gaumen eine verführerisch-reife Aromatik, aber gleichzeitig noch gut spürbares Säure-Rückgrat und rustikale Gerbstoffe. Schöne Struktur und Länge. Befindet sich kurz vor der optimalen Genussreife. Die 94 Parker-Punkte sind nicht übertrieben!
  • Gesamturteil: Ein in allen Belangen überzeugender Merlot: 18+/20
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Château Figeac 2002

  • AOC Saint-Émilion Premier Grand Cru, Saint-Émilion
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 35% Cabernet Sauvignon, 35% Cabernet Franc, 30% Merlot
  • Jahrgang: 2002
  • Preis: Ca. CHF 120.–
  • Degustiert: 1/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Phänomenale Nase, die jeden Bx-Freak tanzen lässt. Ultrakomplex, subtil, mit Cassis- und Brombeerennoten, etwas ledrige Animalität, aber hübsch, hübsch, hübsch. Im Mund nicht übermässig fett, sondern aristokratisch, nobel, wiederum Cassis und herrliche Kräuter- sowie Würznoten. Der etwas bescheidenere Jahrgang macht sich bemerkbar, nicht zuletzt mit sanften Noten von grüner Peperoni, vor allem im eher kurzen Abgang. Legt aber von Minute zu Minute zu. Ein Bordeaux für Liebhaber von Finesse und Eleganz.
  • Gesamturteil: Verbreitet dieses unvergleichliche Gefühl zu Hause zu sein: 18–/20
  • Kaletsch: Begeisternde Bordeaux-Nase mit dunklen Beerenfrüchten, perfekt eingebundenem Toasting, Zedernholz und ersten animalischen Tertiäraromen wie Leder und Tabak. YESSSS! Auch am Gaumen erste Reifearomen, aber noch markante Tannine, perfekt ausbalanciert und von beeindruckender Länge. Aristokratisch und ohne jegliche Aufdringlichkeit, ein Gedicht!
  • Gesamturteil: Ein Traumwein in Babyschuhen: 18+/20 (Potenzial 19)
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Vale do Lacrau 2015

  • DOC Douro Reserva, «Field Blend», Secret Spot Wines, Rui Cunha, Favaios
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 30% Touriga Franca, 30% Tinta Roriz (Tempranillo), 20% Touriga National, 20% Tinta Barroca
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Sehr dunkles Rubin mit Schwarzreflexen. Diskrete Nase mit verführerischer dunkler Frucht (Pflaumen). Gaumen etwas gar breit, überreif-fruchtig und etwas knallig wirkend. Viel Kirsche und andere dunkle Kernfrüchte. Holzausbau deutlich spürbar, Tannine noch etwas ungestüm. Auch recht heftige Säure, das Ganze wirkt derzeit noch etwas unharmonisch. Nicht auf der Höhe, derzeit enttäuschend, braucht noch etwas Lagerung.
  • Gesamturteil: Ein Marketingprodukt, wirkt etwas gar gemacht: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubinrot. Verhaltene Nase mit etwas Frucht und mineralisch-metallischen Noten sowie etwas Vanille vom Barrique-Ausbau im Rioja-Stil, eher reduktiv wirkend. Am Gaumen eine überzeugende Struktur, mittlere Länge und noch pelzige Gerbstoffe. In der aktuellen Verfassung noch deutlich von seiner besten Genussphase entfernt. Es überrascht, dass dies bei Gerstl der «Wein des Jahres 2019» ist.
  • Gesamturteil: Aktuell in einer schwierigen Phase: 16+/20
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Bandol Rouge 2016

  • AOC Bandol Rouge, Domaine Tempier, Le Plan du Castellet
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 75% Mourvèdre, 15% Grenache, 8% Cinsault, 2% Carignan
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: CHF 39.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 1/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Dichtes Purpur. Noch mit mehrfachen Sicherheitsschlössern abgeschottete Nase. Fast ölige Textur. Fliesst dementsprechend mit ritterlicher Zurückhaltung über die Zunge. Die ganz grosse Klasse ist erahnbar, aber noch nicht präsent. Zwischendurch erhascht man einen Blick auf gewaltige Frucht, angedeutete Komplexität und eindrücklichen Tiefgang. Sehr viel Toasting im Spiel, aber eben auch genug Substanz. Die Wahnsinns-Gerbstoffe wirken souverän und lassen das Lagerpotenzial erahnen. 20, 30, 40 Jahre?
  • Gesamturteil: Definitiv ein Wein für Erwachsene mit Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit violetten Reflexen. Spannende, noch etwas verhaltene Nase, alkoholisch, mit verbrannten Noten und Frucht im Hintergrund. Am Gaumen eine beeindruckende Struktur: dicht und mit sehr intensiver Aromatik, fraglos ein grosser Wein. Zurückhaltende Barriquenoten, aber gewaltige Tannine, die noch komplett abriegeln. Vin de garde!
  • Gesamturteil: Ein schlummernder Riese 17-/20 (Potenzial 18/20)
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Corton-Perrières 2005

  • Dubreuil-Fontaine, Pernand-Vergelesses, Appellation Corton-Perrières Grand Cru Contrôlée
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 90.–
  • Degustiert: 11/2018
  • Freudiger: Dunkles Purpur. Zurückhaltende Nase, dann einige noble, fast buttrige Klänge. Auch im ersten Eindruck eher zurückhaltend. Wirkt warm und sanft. Holz gut eingebunden, etwas Frucht vorhanden, derzeit aber zurückgebunden. Recht eindrückliche aber samtene Gerbstoffe. Eine Ahnung von Grösse, aber derzeit extrem adstringierend. Unbedingt dekantieren. Könnte noch zulegen.
  • Gesamturteil: Wird seinem Renommée auch in diesem Jahrgang nicht ganz gerecht: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurrot. Eher diskrete, noch holzbetonte Nase mit ersten animalischen und minimal oxidativen Anflügen, lässt eine breite Aromatik erahnen. Am Gaumen schlank, aber sehr lang: viel Säure, viel Tannin, ein klassischer Burgunder in einer reduktiven Phase. Noch gar nicht zugänglich: Braucht viel Zeit, bis er harmonischer ist.
  • Gesamturteil: Aktuell kein Trinkgenuss, aber ein seriöser Wein: 16,5/20 (Potenzial 18)
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Château Mont-Redon 2010

  • Domaine de Mont-Redon, Châteauneuf-du-Pape AOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cinsault, Grenache, Mourvèdre, Syrah
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 11/2018
  • Freudiger: Dichtes Granat mit aufhellenden Rändern. Kühle Nase mit Leder, Würze und eingekochten Früchten. Am Gaumen von eher schlanker Statur, dabei aber jederzeit mit einer schönen Präsenz und einer gut begleitenden Säure. Ich meinte überreife Mourvèdere-Frucht zu erkennen. Es dominieren aber würzige Aromen, die ins Bouillonartige zu kippen drohen. Trotzdem darf er noch ein, zwei Jahre lagern.
  • Gesamturteil: Insgesamt ein klassischer Ch9dP für Einsteiger: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Granat. Typische Rhone-Nase mit Frische, Frucht und Würze (Syrah-Aromatik). Auch am Gaumen eine schöne Würzigkeit, aber in atypischer Weise ein eher schmales Aromenspektrum. Mittlerer Körper, erstaunliche Länge und noch ziemlich adstringierende Gerbstoffe. Seine beste Genussphase kommt noch!
  • Gesamturteil: Preislich interessanter Châteauneuf: 17-/20
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Unter der Linde 2005

  • Weingut zur Linde, Michel Jaussi, Sommerhalde-Villnachern Grand Cru AOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 55.–
  • Degustiert: 11/2018, eingereicht von Mike H.
  • Freudiger: Dunkles Purpur. Fulminante Pinot-Nase mit Erdbeerenkonfitüre und jeder Menge Himbeeren, auch eichenduftig. Am Gaumen derzeit massiv adstringierende Gerbstoffe, die praktisch jede Frucht verunmöglichen – falls sie denn da ist. Substanz ist wohl vorhanden, aber auch nur zu erahnen. Säure sehr okay. Viel zu viel Holz, wirkt insgesamt gemacht. Nach Belüftung etwas zugänglicher.
  • Gesamturteil: Wenn er bloss hielte, was die Nase verspricht… : 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granat, das an den Rändern ins Bräunliche übergeht. Traumhaft reife Pinot-Nase im Stile eines Top-Burgunders, mit den gewünschten animalischen Anflügen. Am Gaumen viel Säure und Gerbstoff, sehr schlank. Klassisch vinifiziert und sehr lang, am Ende ins Bittere kippend. Zuviel Holz für dieses Traubengut? Oder zu viel Extraktion?
  • Gesamturteil: Grosse Diskrepanz zwischen Nase und Gaumen: 15,5/20
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Château Musar 2007

  • Gaston Hochar, Bekaa Valley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Cinsault, Carignan, Syrah
  • Jahrgang: 2007
  • Preis: Ca. CHF 40.– (Normalflasche)
  • Degustiert: 11/2018, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Ins Ziegelrot spielendes Granat. Nase mit eingekochten Sultaninen und leicht oxidativen Noten, lässt einen Wein im Amarone-Stil erwarten. Dieselben Noten im Mund, wirkt ultrasüss, Wagenladungen von Weinbeeren, eingekochten Pflaumen und Feigen (?), dazu der übliche, brettige Leder- und Kellergroove. Dann haben die Gerbstoffe ihren Auftritt und nageln die ganze Sache zu. Fast ungeniessbar. Passt vermutlich zu Surströmming (yup, googeln).
  • Gesamturteil: Gleichzeitig oxidativ und zu jung? Musar war noch nie mein Ding: 15/20
  • Kaletsch: Helles Purpur mit orange-braunen Reflexen. Animalisch-oxidative Nase, die eine überreife Frucht und Konzentration im Amarone-Stil erwarten lässt. Am Gaumen rosinig und breit. Obwohl im Schöppli-Format, noch sehr jugendlich und mit einigem Gerbstoff. Definitiv noch nicht in bester Genussreife, zeigt aber schon auf, wie gut er werden wird! Mag man, oder mag man nicht.
  • Gesamturteil: Klar im Pro-Musar-Lager! 17+/20 (Potential 18+)
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Papillon 2014

  • Orin Swift, Napa Valley Red Wine
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot, Malbec, Cabernet Franc, Petite Sirah
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: Ca. CHF 100.–
  • Degustiert: 11/2018, eingereicht von Adrian Warmbrodt
  • Freudiger: Knackiges Purpur. Rhône-Nase (!) mit coolen Frucht- und würzigen Minze-Noten, sehr einladend. Der Gaumen eine helle Freude, viel tiefgründige Frucht, dabei sehr frisch wirkend. Umwerfende Struktur und viel Tiefgang. 15,5 Umdrehungen und trotzdem elegant. Zum Schluss Teenoten und noch einmal viel Frucht. Endet lang. Der Wein ist in der Fruchtphase, daher: rasch trinken – oder 15 Jahre weglegen.
  • Gesamturteil: Man muss es einfach mögen, ob man will oder nicht: 19/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurviolett. In der Nase eine geballte Ladung Frucht und eine exquisite Barriquewürze. Auch am Gaumen opulente Frucht, sehr dicht und mit filigranen, aber noch deutlich spürbaren Tanninen. Nie billig wirkend, sondern mit klassischer Eleganz. Tolles Gerüst mit schöner Säure, aber noch sehr jugendlich. Ein Monumentalwein, der mit Lagerung noch deutlich zulegen wird.
  • Gesamturteil: Nicht nur die Flasche ist ein Meisterwerk: 18/20 (Potenzial 19)
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Clos du Marquis 2000

  • St. Julien AC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 11/2018
  • Freudiger: Dunkles Granat. Klassische Bordeaux-Nase mit herrlicher Frucht (Cassis, Brombeere, etwas Peperoni). Im Mund sehr homogen, gute Textur, straff und aristokratisch, steht wie eine Eins. Wiederum tolle Frucht, etwas Lakritze. Hat noch Gerbstoffe. Im Abgang etwas kürzer, als es der Gaumen erwarten lässt.
  • Gesamturteil: Klassischer Spass-Bordeaux, am Anfang der Trinkreife : 17,5/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Granatrot. Opulente Nase mit reifer Frucht, Röstaromen und Zedernholz, die an erstklassige St-Estèphes erinnert. Am Gaumen ein tolles Gerüst aus Säure und Gerbstoffen. Erste Reifearomen, am Ende noch ziemlich adstringierend. Verträgt noch ein paar Jährchen Lagerung.
  • Gesamturteil: Echter Genusswein aus gutem Hause: 18-/20
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Punto 2012

  • Azienda Agricola Punto Zero, IGP – Veneto, Colli Berici (Vicenza)
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 10/2018, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Sehr dichte, fast schwarze Farbe. Geruch nach Rumtopf, üppig, rosiniert, too much. Wahnsinnig dichter Auftritt, prononciert extraktreich, erinnert an eine auf üppig getrimmte Photoshop-Blondine. Im mittleren Gaumen aussagelos, langweilig. Im eher kurzen Abgang dann doch noch etwas Merlot-Frucht. Gesucht, unklarer Ausdruck. Braucht etwas Zeit und entspannt sich im Glas allmählich.
  • Gesamturteil: Moderner, etwas herkunftsloser Wein, für mich kaum zu bewerten: 16-17/20
  • Kaletsch: Sehr dunkles Purpur. Opulente Fruchtnase mit viel Zedernholz (Barrique). Am Gaumen äusserst extrahiert, viel Frucht, tendenziell etwas wenig Säure, dafür feine Tannine und Röstaromen vom Barriqueausbau. Eher kurz. Braucht aktuell viel Luft, weil er eindeutig noch zu jung ist. Nicht als Merlot erkennbar, was bei einem Ausbau von 36 Monaten in 100% neuen französischen Barriques nicht überrascht.
  • Gesamturteil: Ein Merlot im Mainstream-Stil: 17/20 (Potenzial 18?)
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Châteauneuf-du-Pape Barbe Rac 1998

  • Michel Chapoutier, Appellation Châteauneuf Contrôlée, Côtes du Rhône, Tain l’Hermitage
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Grenache
  • Jahrgang: 1998
  • Preis: Ca. CHF 120.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Erstaunlich frisches Rot mit aufhellendem Rand. In der Nase Pflaumenkompott, etwas Wald, Altersnoten. Am Gaumen extreme Rosinen-Süsse. Noch gut strukturiert, präsente Säure, angenehme Textur. Nach etwas Belüftung eine Wahnsinns-Frucht-Kräuter-Orgie. Nach wie vor einige Gerbstoffe vorhanden. Ganz am Schluss noch einmal eine Ladung Lakritze, Kaffee und Kräuter. Perfekter Essensbegleiter; insgesamt verliert der Wein jedoch an Spannung. Deshalb, trotz seiner legendären Lagerfähigkeit: austrinken.
  • Gesamturteil: Ein eindrückliches Ch9dP-Erlebnis: 18,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Ziegelrot mit Orange-Schimmern. Rosinige und kräuterige Nase, die an einen reifen Amarone erinnert. Am Gaumen traumhaft: Extrem lang, viel Extrakt, erste Reifearomen und eine wunderbare, ätherische Fruchtsüsse, die sogar Giuseppe Quintarelli und Larry Turley zum Staunen bringen würde. Perfekte Trinkreife! Ein ganz grosser Wein!
  • Gesamturteil: Wehe, wenn Chapoutiers Weine trinkreif sind: 19/20
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Les Rissieux 2012

  • Neuchâtel AOC, Domaine de la Rochette, Jacques Tatasciore, Cressier
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 300 – 500.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Dunkel funkelndes Rubin. Duft nach Erdbeergelee und Kräutern am Wegrand nach einem Sommerregen. Begleitet von ebenso prägnanten wie perfekten Holznoten. Auch der Gaumen ist geprägt vom Neuholz. Viel Holz. Für mich zu viel Holz. Darunter lodert aber ein dichtes, intensives Pinot-Feuer, ausserordentlich dicht gewoben, komplex mit schwarzen Kirschen. Könnte in einigen Jahren grossartig sein, ich sehe Potenzial für 18 Punkte, wenn nicht mehr – falls sich die Barriquenoten tatsächlich einfügen.
  • Gesamturteil: Im aktuellen Zustand nur für Biber und andere Eichenraspler: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot, eher dunkel für einen Pinot Noir. Opulente Nase mit Frucht und viel Eichenholzwürze. Am Gaumen breite Aromatik, viel Frucht, viel Extrakt und feine Tannine. Ein exzellenter Pinot im Barrique-Stil schweizerischer Prägung, perfekt ausgewogen und mit grosser Lagerfähigkeit. Ein rarer Tropfen eines Winzers mit Weltklasseniveau.
  • Gesamturteil: Für Liebhaber von Barrique-Pinots: 17,5/20 (Potenzial 18+)
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Corton-Perrières 2008

  • Dubreuil-Fontaine, Pernand-Vergelesses, Appellation Corton-Perrières Grand Cru Contrôlée
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Helles Granat mit leichten Braunreflexen. Geruch nach Kuhstall und nassem Hund, nach Belüftung Brombeeren und Erdbeergelee. Klassischer Pinot-Noir-Gaumen. Eher bescheiden strukturiert und leichtgewichtig aber durchaus mehrdimensional. Leider kaum Frucht. Sehr trocken, adstringierend. Abgang würzig, mittellang. Schwierige Phase? Kommt noch was? In fünf Jahren nochmal probieren; aber für dieses Geld bekommt man wesentlich gehaltvollere Pinots aus der Schweiz und Deutschland.
  • Gesamturteil: Für einen Grand Cru dieser Lage enttäuschend: 15/20
  • Kaletsch: Helles Granatrot mit bereits leichtem Orange-Einschlag. Zurückhaltende Nase mit atypisch wenig Frucht (wo sind die roten Beeren?), leicht ausgetrocknet, animalisch und rostig wirkend. Am Gaumen dann klar als Pinot erkennbar: schöne Struktur, genügend Säure und noch gut spürbare Tannine, aber für einen Grand Cru doch überraschend wenig Extrakt. Befindet sich entweder in einer reduktiven Phase, oder das Traubengut war nicht erstklassig.
  • Gesamturteil: 17-/20
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Big Red Beast 2017

  • Côtes Catalanes IGP, les Celliers Jean d'Alibert
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Alicante Bouschet, Merlot, Grenache Noir, Cabernet Sauvignon, Syrah, Pinot Noir, Malbec, Cabernet Franc, Carignan
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Dunkel schimmerndes Rot. Im Bouquet süsse, kandierte Früchte, eingemachte, eingedampfte, assugrin-gesüsste, künstliche Himbeeren. Lässt an Panettone denken (Zitat Zapfenzieher). Auch am Gaumen gewaltige, aber künstlich wirkende Fruchtsüsse, much too much, dies bei wenig Struktur und kaum vorhandenem Abgang. Hier wurde zu viel versucht.
  • Gesamturteil: Eine Art alkoholischer Brotaufstrich für die Generation Red Bull: 13/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur, das fast in Richtung Violett geht. Aussergewöhnliche, aber etwas künstlich wirkende Nase mit Himbeer- und Apfel(!)-Aromatik. Am Gaumen ausgewogen, aber kurz. Massiv auf «ready-to-drink» getrimmt. Keine störenden Noten, aber etwas gar süsslich geraten (ohne echte Extraktsüsse). Unverständlich, weshalb Mövenpick diesen Wein so positiv bewertet (mit anderer Angabe der verwendeten Traubensorten).
  • Gesamturteil: Getunter Marketingwein: 14/20
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