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Viré Clessé 2004

  • Gilles & Catherine Vergé, Viré, AOC Viré Clessé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Sandro Bianchin
  • Freudiger: Blind degustiert. Aus rund hundertjährigen Stöcken, spontanvergoren, ohne Eingriffe und insbesondere ohne jeglichen Zusatz von Schwefel vinifiziert und ohne Filtration abgefüllt. Ein typisches Vin-naturel-Experiment, das grandios scheitert. Im Glas zeigen sich eine leichte Trübung sowie einige weisse Schlieren. Unappetitliche Nase, die an Grossmutters Kellerhurt mit Äpfeln vom Vorjahr erinnert. Auch am Gaumen eine kuriose Anmutung, schlonziger Apfelsaft zusammen mit Johannisbeeren und etwas Katzenpisse. Gleichzeitig ist der Wein erstaunlich breit und mit einer hübschen Säure ausgestattet. Mit Belüftung erinnert er aber mehr und mehr an Omas Hoover-Staubsauger (merci für diese Erinnerung, Zapfenzieher!), nach zwei Stunden dominiert nur noch der Eindruck von Gülle.
  • Gesamturteil: Ungerührt dem Abfluss beigeben: 10/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit minimaler Trübung. In der Nase frisch, aber in puncto Frucht und Aromen zurückhaltend (wirkt reduktiv). Allenfalls ist eine leichte Barrique-Note zu erahnen (wobei unklar ist, ob überhaupt Holz zum Einsatz kam!). Am Gaumen eine breite Aromatik und eine deutlich spürbare Säure, die dem Wein eine mittlere Länge verleiht. Angesichts der Vinifikationsart noch erstaunlich vif und durchaus typisch für einen gereiften Chardonnay aus dem Burgund. Die Vergés sind Naturwein-Macher der ersten Stunde und scheinen zu wissen, wies geht.
  • Gesamturteil: Für diese Machart und dieses Alter erstaunlich: 16,5/20