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Chardonnay Johanniterkeller 2020

  • Johanniterkeller Martin Hubacher, Twann; AC Bielersee
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 7/2024
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. In der Nase Steinfrüchte und verhaltene Mandelnoten, dazu etwas Biberfladen. Druckvoller, kompakter Auftritt mit einer hohen Säure, die dem Wein ein straffes Rückgrat verleiht. Gute Struktur, wuchtig, es zeigen sich Anflüge von Pfirsich und Mirabelle, einige laktische Noten, trotzdem sehr frisch wirkend. Im Abgang immer noch viel Holz, wenn auch sehr gut eingebunden.
  • Gesamturteil: Dürfte noch weiter zulegen. Jetzt: 17/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Gelb mit leicht grünlichen Reflexen. Zarte, feinfruchtige Vanille-Nase mit Zitrusfrüchten. Die Röstaromen vom Toasting dominieren aktuell noch. Am Gaumen dank der kräftigen Säure frisch und knackig – mit sehr langem Abgang. Momentan gut zum Apéro, dürfte sich aber zu einem Vin de Garde entwickeln, der noch zulegt.
  • Gesamturteil: Weinmacherkunst vom Bielersee: 17+/20
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Fläscher Riesling 2021

  • Christian Hermann Weinbau AG, Fläsch; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht dichtes Zitronengelb. Riecht, als ob man seine Nase in einen Dieselzapfhahn steckt; dahinter zunehmend gelbe Frucht. Am Gaumen überraschend elegant, Steinfrüchte (Pfirsich & Co) fadengerade, knochentrocken, sehr hohe Säure. Kurioserweise wirkt der Wein im Abgang eher breit. Als Essensbegleiter sicher sehr schön. Wird jede Minute besser; daher in ein paar Jahren nochmal probieren!
  • Gesamturteil: Etwas gar hohe Säure: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles, glänzendes Strohgelb. In der Nase dominiert lange eine (gewünschte) Petrolnote, mit zunehmender Zeit zeigen sich dann Fruchtaromen und ein Hauch Marzipan. Am Gaumen steht der Wein noch sehr unter dem Eindruck der Säure. Die schöne Struktur lässt sich aber erahnen. Auch hier gelbe Früchte und Marzipan. Definitiv noch zuwarten!
  • Gesamturteil: Ohne Kompromisse: aktuell 15,5/20, legt aber sicher noch zu
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Petite Arvine 2010

  • Domaine Gérald Besse, Martigny-Croix; AOC Valais
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Petite Arvine
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Schöne Goldschimmer. Hinter der Petrolnase lauern Aprikosen, was einen Süsswein erwarten lässt. Der Wein präsentiert sich dann aber knochentrocken. Massiver Fruchtauftritt mit Aprikosen und anderen Steinfrüchten, zunehmend auch Quitte und exotische Früchte. Etwas gar breitschultrig. Viel Substanz, sehr dicht, die Säure ist etwas heftig, es fehlt etwas die Balance. 14,2 Umdrehungen sind spürbar. Sehr gekonnt gemacht, aber sehr schwer einzuordnen.
  • Gesamturteil: Zu welcher Gelegenheit trinkt man das? 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, glänzendes Gelb. Intensive, sehr einladende Nase: vollfruchtig (Aprikose), mit einem Hauch Petrol. Am Gaumen voll und breitschultrig – auch hier intensive Fruchtaromatik, dazu eine gut eingebettete, lebhafte und knackige Säure sowie mineralische und sogar salzige Noten. Ein extrahierter, dichter Wein mit viel Power und noch immer viel Potenzial.
  • Gesamturteil: Ein eigenwilliger, beeindruckender Petite Arvine: 17,5/20
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Heida Visperterminen 2021

  • St. Jodernkellerei, Visperterminen; AOC Wallis
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Savagnin (= Heida = Païen)
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Zartes Strohgelb. Ausladende Nase mit weissen Johannisbeeren, Ananas und Limette. Am Gaumen recht eindrücklich, schlank und dennoch ausdrucksstark. Schöne Frucht bei prägnanter Säure, die dem Wein ein stolzes Rückgrat verleiht. Mittellang, mit einigen Gerbstoffen. Vom angeblich höchsten Weinberg Europas.
  • Gesamturteil: Knapp trinkreif mit erheblichem Potenzial bis zu 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb. Fruchtig-delikate Nase mit einem opulenten Cocktail von Eisbonbon, Bananen, Ananas, Marzipan und einem Hauch Zitrus. Am Gaumen sehr ausgewogen: fruchtig, schöne Balance zwischen Säure und moderater Restsüsse und sehr langer Abgang. Sehr trinkig. Ein überzeugendes Beispiel für diese Traubensorte.
  • Gesamturteil: Perfekt vinifiziert: 17–/20
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Blanc de Noir edel & reich 2018

  • Ursula Angelrath, Twann; AOC Bielersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Pinot Noir (+ Diolinoir?)
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Recht dunkles Gelb mit Kupferschimmer. Druckvolle, etwas überschwängliche Nase. Unerwartet wuchtiger, mundfüllender Auftritt. Danach einige Firnnoten, Apfel- und immer deutlicher Birnenaromen, aber auch Anflüge von hellen roten Früchten. Gut stützende Säure, die aber keinen Gegenspieler findet und sich im nirgendwo verliert. Erstaunlich langer Abgang, erstaunlich fit.
  • Gesamturteil: Recht fit und doch ein Altweinerlebnis: 14/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Kupferrosa im Oeil-de-Perdrix-Stil. Fruchtig-ausladende Nase. Am Gaumen eine sehr knackig-wuchtige Säure, viel Power, Grip und eine beeindruckende Länge. Ein äusserst trocken und konsequent vinifizierter Wein.
  • Gesamturteil: Ein Powerwein fürs Apéro: 15,5/20
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Riesling Spätlese Gantenbein 2008

  • Weingut Gantenbein, Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 270.–
  • Degustiert: 1/2024, eingereicht von Mike Hählen
  • Freudiger: Dichtes Zitronengelb mit Goldreflexen. Betörende Nase mit klassischem Honigmelonenaprikosenmarzipankonfit und überdeutlicher Petrolnote. Herrlich kompakter Gaumen mit etwas gar dezenter Säure aber trotzdem guter Balance. Zunehmend der Eindruck von Quittenkompott, dazu Veloschlauch inklusive Vulkanisierflüssigkeit… Null Altersnoten, aber auch kein weiteres Entwicklungspotenzial erkennbar. Gute Länge.
  • Gesamturteil: Elegante Rieslinginterpretation: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Strohgelb. Feinfruchtige Nase mit exotischen Früchten und einer typischen Petrol- und Gumminote. Am Gaumen ein elegantes Süsse-Säure-Spiel und eine schöne Frische. Keinerlei Altersnoten. Generell etwas zurückhaltender als die bekannten Mosel-Vertreter dieser Traubensorte. Perfekt ausbalanciert und langanhaltend. Leider inzwischen ein sehr rarer Genuss, weil es seit 2012 keine restsüssen Gantenbein-Rieslinge mehr gibt. Entsprechend hoch sind die Preise.
  • Gesamturteil: Traumhafter Genusswein: 18,5/20
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Epesses Reflets Dorés 2020/2022

  • Cave Beau Reveil, Testuz, Aran sur Villette (2020) / Cave du Sarment, Perroy (2022)
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2020 / 2022
  • Preis: Ca. CHF 13.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von René Graunke
  • Freudiger: 2020: Klassisches Zitronengelb, sehr erfrischende Nase mit Eisbonbon, recht füllig, schöne Fruchtsüsse. Gute Säure, balanciert die etwas zu hohe Restsüsse gut aus. Der Wein wirkt lebhaft. Recht langer Abgang, klingt gut nach. Klassisches Lavaux, Apérowein. 2022: Blasses Zitronengelb, verhaltene aber komplett andere Nase, laktische Noten, joghurtartig, dazu auch Teenoten. Am Gaumen weniger süss, aber insgesamt deutlich weniger lebhaft, fast etwas plump. Bisschen Mineralik. Säure etwas dezenter. Weniger trinkfreudig, eher zum Fisch.
  • Gesamturteil: 2020: klassisches Lavaux in jeder Hinsicht: 15/20 / 2022: unklares Nasenbild, wenig lebhaft: 14,5/20
  • Kaletsch: 2020: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb mit orangen Reflexen. Feine Nase mit Hefe, Zitrusaromen und Eistäfeli. Am Gaumen sehr gefällig und spritzig: die Balance zwischen Säure und Fruchtsüsse stimmt. Eher leicht, aber trotzdem ein valabler Apérowein. 2022: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb. Nase undefinierbar: etwas Frucht, dazu laktische Noten und etwas Rost. Am Gaumen ein typischer Chasselas: homogen, wenig Säure – gesamthaft noch leichter als der Jahrgang 2020, trotz deutlich höherem Alkoholgehalt.
  • Gesamturteil: 2020: Süffiger Apérowein: 14,5/20 / 2022: Klar schwächer als der Jahrgang 2020: 13,5/20
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Chasselas Sélection 2022

  • Rebgut der Stadt Bern, La Neuveville; Schafiser Bielersee AOC
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100& Chasselas
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Klares Zitronengelb. Klassische Düfte mit Lindenblüte, Feuerstein und Zitrusnoten. Schöne Cremigkeit, Substanz ist vorhanden, aber es fehlt etwas die Säure. Stein- und Kernfrüchte, immer deutlicher Quitte, auch Johannisbeeren. Mittlerer Abgang. Gefälliger, durchaus süffiger Apérowein, der sich sicher auch zu Seefisch hervorragend macht.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter, sehr trinkiger Apérowein: 15/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Zitronengelb mit feinen Orange-Reflexen. Frische Nase mit Hefenoten und einem Hauch Zitrusfrüchten und Grapefruit. Am Gaumen sehr sortentypisch: frische Säure, aber bereits abgerundet. Auch hier Zitrusfrüchte. Ein eher leichter, gefälliger Genusswein – wie prädestiniert fürs Apéro.
  • Gesamturteil: Ein schöner – excusez l’expression – Saufwein: 14,5/20
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Chardonnay Barrique 1996

  • Caves du Château Auvernier; Auvernier; Neuchâtel AOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 1996
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 9/2023, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Dunkles, goldenes Honiggelb. Diskrete, aber sehr angenehme Fruchtnase, Mirabellen und Ananas, dann Honig. Am Gaumen erstaunlich präsent, mit erfrischender Säure. Nur leichte Firnnote, gut gealtert, immer noch viel Frucht, vor allem reife Steinfrüchte. Verblüffender Abgang mit kecker Bitternote.
  • Gesamturteil: Erstaunlich frisch, schönes Altweinerlebnis: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, klares und glänzendes Honiggelb mit orangem Einschlag. In der Nase üppige Frucht- und Reifenoten und noch immer Holz, wirkt frisch und ist noch weit entfernt von der Oxidation. Am Gaumen rund und ausgewogen, mit präsenter Säure und erstaunlich jugendlicher Gestalt. Tolle, sehr erstaunliche Länge.
  • Gesamturteil: Positive Überraschung: 17–/20
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Domaine Frôté Chardonnay 2020

  • Domaine Frôté SA, AOC Lac de Bienne; vinifié et mis en bouteille par Auberson & Fils SA, La Neuveville
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 42.–
  • Degustiert: 8/2023
  • Freudiger: Strahlend-glänzendes Gelb. Klassische, sehr jugendliche Chardonnay-Nase, holzgeprägt, viel Vanille und Eiche; dahinter lauert allerdings bereits tiefgründige Steinfrucht. Am Gaumen ein eindrücklicher Auftritt, auch hier viel Holz, dazu massive Frucht, reife Pfirsiche und Aprikosen, wuchtig, dennoch äusserst elegant mit einer fulminanten Säure. Langer Abgang. Kaum jemand würde das an den Bielersee verorten. Der Wein ist allerdings viel zu jung.
  • Gesamturteil: Bielersee-Chardonnay der Extraklasse; Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Goldgelb mit minimal grünlichen Reflexen, klar und transparent. Sehr einladende, gelbfruchtige Nase mit deutlichen Eichenaromen und Vanille. Auch am Gaumen zitrusfruchtig mit einem Hauch Ananas. Sehr straight und klassisch vinifiziert, mit viel Säure und einer dramatischen Intensität und Länge. Schlank und aristokratisch wie ein Spitzenburgunder. Ein grosser Wein mit viel Alterungspotenzial!
  • Gesamturteil: Grosser, burgundischer Chardonnay: 18/20
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Bianco di Merlot Arcangelo 2021

  • Tamborini Vini, Lamone TI; DOC Bianco di Merlot
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel
  • Degustiert: 5/2023, eingereicht von der Einkaufsgenossenschaft Biel
  • Freudiger: Helles Kupfergelb. Erfrischende Nase mit Steinfrüchten. Im Mund überzeugend, weil fadengerade vinifiziert. Eine geradezu strahlende Säure lässt von Beginn weg Freude aufkommen! Fröhliche Frucht, helle Johannisbeeren, dann wieder Steinfrüchte. Erstaunlich strukturiert. Auch im Abgang kompromisslos knochentrocken.
  • Gesamturteil: Apérospass für Erwachsene: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Orange mit Kupferreflexen. Sehr zarte Nase mit Hefenoten und Apfelfrucht. Am Gaumen im Ansatz rund, danach kommt eine unerwartete Säurekeule. Beeindruckende Dichte und Länge, aber noch ein gutes Stück von seiner besten Genussreife entfernt.
  • Gesamturteil: Essensbegleiter oder Apéro-Wein für Hardcore-Säurefreaks: 15,5/20 (Potenzial: 16,5)
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Médinette 2011

  • Domaine Louis Bovard, Cully; Grand Cru AOC Dézaley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100 % Chasselas
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 1/2023, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht sattes Goldgelb. Dem Glas entströmen geheimnisvoll tiefgründig-fruchtige Aromen von… Kiwi? Frischen Honigbirnen? Am Gaumen deutlich gealtert, keine Frucht mehr, keine Frische, dafür jede Menge Noblesse. Nussige Öligkeit, wie ein alter Burgunder. Herber, an Vin Jaune erinnernder Abgang. Machte sich hervorragend zu gereiftem Käse (weich und hart).
  • Gesamturteil: Würdevoll gealterter top Chasselas: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Goldgelb ohne Alterstöne. Sehr intensive, einladende und noch immer frische Nase mit Frucht, Karamel, Eisbonbon und Firnis. Am Gaumen reife Frucht und nussige Noten. Beeindruckende Länge und noch immer viel Säure. Ein echtes Erlebnis – und das nach so vielen Jahren!
  • Gesamturteil: Nach 12 Jahren im Schöppli – WOW! 17,5/20
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Chardonnay Johanniterkeller 2003

  • Johanniterkeller, Twann; AOC Bielersee
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2003
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Sattes Gelb mit goldenem Schimmer. Tiefgründige Nase mit Fruchtnoten nach reifer Quitte und Bergamotte. Am Gaumen straff und vielschichtig. Aprikose, dazu jede Menge Honig. Wenig Altersnoten, schöne, immer noch gut stützende Säure. Zapfenzieher denkt an einen in Würde gealterten Rockstar. Guter Trinkfluss. Im Abgang immer noch vif und kernig. Lässt an einen Burgunder denken.
  • Gesamturteil: Wunderschön gereifter Star vom Bielersee: 17,5/20
  • Kaletsch: Eher dunkles, glänzendes Gelb. Zurückhaltende, feinaromatische Nase: Honig, Marzipan, Mandeln und nur noch wenige Holznoten. Auch am Gaumen nussig, mit ersten schönen Reifearomen und straffer Säure. Schlank, elegant und von mittlerer Länge. Ein durchwegs gelungener Wein mit betörender Aromatik.
  • Gesamturteil: Klassisch-eleganter Chardonnay: 17+/20
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Spiezer Riesling-Sylvaner 2019

  • Rebbau Spiez Genossenschaft, Ursula Irion, Spiez; AOC Thunersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Riesling-Sylvaner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 12/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. Schöne, helle, frische Frucht mit Zitrusnoten und weissen Blüten. Auch am Gaumen herrlich frisch, erneut mit Zitrusnoten, weissen Früchten, einem Hauch von Muskat und herbem, mineralischem Charme. Kurzer Abgang. Ein unkomplizierter, sehr trinkiger Wein. Der Nachfolgejahrgang wurde am Grand Prix du Vin Suisse als bester Riesling-Sylvaner ausgezeichnet.
  • Gesamturteil: Perfekter Apéro-Wein, der sich aber auch zu Fisch gut macht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb. Würzig-fruchtige Nase mit feiner Hefenote und Zitrusaromen, sehr sortentypisch. Am Gaumen sehr frisch, leicht und ohne aggressive Säure. Eher kurz. Ein ehrlicher Riesling-Sylvaner, der nichts vorgaukeln will und Spass macht.
  • Gesamturteil: Leicht und easy-drinking: 15/20
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Gion Gialet Cuvée Blanche 2019

  • Vinicultura, Hanspeter Cadonau, Quinten; AOC St. Gallen
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Pinot Blanc, Chardonnay, Completer
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 12/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schönes, helles Strohgelb. Duft nach weissem Tee und Litschi. Am Gaumen mundfüllend und dicht, komplex wirkend mit Honignoten und weissem Pfirsich. Rund, harmonisch, druckvoll. Gut eingebundenes Holz. Mittlerer Abgang. Meisterhaft gekeltert und ausgebaut bei lediglich 11,9% Alkohol.
  • Gesamturteil: Ein harmonischer Klang aus Quinten: 16+/20
  • Kaletsch: Mittleres Gelb mit leicht orangen Reflexen. Feine, äusserst fruchtige Nase mit Honigmelonen und einem Hauch Exotik. Am Gaumen kernig und frisch, schönes Toasting und eine sehr breite Aromatik. Beeindruckende Power und Mineralik bei gleichzeitig perfekter Balance. Elegant und kraftvoll. Viel Extrakt und eine beachtliche Länge.
  • Gesamturteil: Spannende und sehr eigenständige Cuvée: 15,5/20
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Pinot Gris de Neuchâtel 2019

  • Domaine Saint-Sébaste, Jean-Pierre Kuntzer, AOC Neuchâtel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Goldreflexen. An Hefe und Brioche – und damit an Champagner! – erinnerndes Bouquet. Am Gaumen Birne und Aprikose sowie weitere gelbe Früchte und weisse Blüten. Insgesamt sehr sortentypischer Pinot Gris, gekonnt vinifiziert, mundfüllend, leider etwas restsüss, aber zum Glück mit genügend Säure ausgestattet. Schöner Abgang.
  • Gesamturteil: Nicht meine Rebsorte, aber gekonnt gemacht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb mit grünlichem Einschlag. Sehr fruchtige Nase, frisch und an Eistäfeli erinnernd. Keinerlei Üppigkeit, wie sie andere Pinot Gris haben. Am Gaumen frisch und rund. Perfekt ausbalanciert: minimale Restsüsse, aber ein markantes Säuregerüst, das diese spielend abfängt. Beeindruckende Länge!
  • Gesamturteil: Ein fruchtiger Biowein, der Spass macht und überzeugt: 17–/20
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Dézaley Medinette 2019

  • AOC Grand Cru Baronnie, Louis Bovard, Cully
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Degustiert: 2/2021
  • Freudiger: Strohgelb. Intensiver, sehr blumiger Duft dazu gelbe Früchte. Wirkt bereits in der Nase komplex. Sehr dicht, mundfüllend. Erneut weisse und gelbe Früchte, frischer Apfel, auch hohe Mineralität. Gute Struktur, schöner Trinkfluss. Etwas mollig, es fehlt vielleicht ein bisschen Säure, aber ausserordentlich dicht und vielschichtig. Endet sehr lang, leider mit einem völlig überflüssigen Zuckerschwänzchen.
  • Gesamturteil: Wird seinem riesigen Renommee nicht ganz gerecht: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares und glänzendes Strohgelb. Zartflorale Nase mit Aromen von Zitrusfrüchten, Aprikosen und Ananas. Am Gaumen ein typischer Chasselas, recht breit und mit einem spürbaren Säuregerüst, ohne aber hart oder trocken zu wirken. Spannender Abgang, der die Mineralität unterstreicht und am Ende sogar leicht ins Salzige zieht.
  • Gesamturteil: Für einen Chasselas sehr respektabel: 17–/20
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Oräntsch 2016

  • Bielersee AOC, Johanniterkeller, Martin Hubacher, Twann
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Nobling
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 1/2021
  • Freudiger: Eindrückliches Orange mit cognacfarbenen Reflexen. Der intensive Duft nach Butterhonigaprikose lässt einen massiven Süsswein erwarten. Dahinter lauert frischer Apfel, der an Tarte Tatin denken lässt. Es folgt ein hochgradig intensiver Auftritt, sehr mineralisch und schlank, mit hohem Trinkfluss, einige Kräuter, erneut Aprikose, dazu Mirabelle und Mandeln, sehr animierend. Eine charmant apfelige Bitternote im Abgang. Verblüffend harmonisch für einen Orangewein, sehr fein ziseliert, samtig. Man erwartet die ganze Zeit Süsse, aber der Wein ist herrlich trocken. Trotz minimalem Schwefeleinsatz keinerlei Anzeichen von Oxidation.
  • Gesamturteil: Sehr spannender, perfekt trinkreifer Orange-Wein: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit deutlichem honig- und mandarinenfarbigem Einschlag. Eher zurückhaltende, aussergewöhnliche Nase: Tee, Brause, angeschnittener Apfel und Metall. Am Gaumen vollmundig und sehr breit: deutliche Gerbstoffe, keinerlei Extraktsüsse und sehr zurückhaltende Säure. Absolut trocken vinifiziert und überraschend herb. Die Länge fehlt etwas. Eine ungewöhnliche Aromatik und Struktur, die den Wein aber zweifellos bekömmlich macht und sich auf den zweiten Blick auch trinkanimierend auswirkt.
  • Gesamturteil: Aussergewöhnlich, aber durchaus «trinkig»: 17/20
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Kerner Horn 2019

  • Hauksson Weine, Rüfenacht AOC Aargau
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Kerner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 25.–
  • Bezugsquelle:  Hauksson Weine
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Trübes Dunkelgelb. Sehr spannende, nie gerochene Düfte mit reifem, dennoch angenehmem Apfel, überreifer Birne und Retsina-artigem Harz. Der Zapfenzieher ortete eine «Schreinerei zur Weihnachtszeit mit Orangenschalen-Duftkerzen». Am Gaumen florale Noten von gelben und weissen Blüten, sehr eng gewobene, dichte Struktur, wiederum mit Apfel und sehr viel Quitte, Kräuter. Markante Säure, die im Abgang steil geht und mit einer neckischen Bitternote endet. Ein Orange-Wine-Erlebnis. Aber zu welcher Gelegenheit? Als Essensbegleiter interessant.
  • Gesamturteil: Für Orange-Liebhaber sicher viel mehr als 14/20
  • Kaletsch: Minimal getrübtes Dunkelgelb mit bräunlich-orangem Einschlag. Intensive, faszinierende Nase mit Apfelaromen, floralen Noten (Lindenblüten) und sogar Brause-Affinität. Die Aromatik erinnert von der Intensität her bisweilen sogar an Direktträgertrauben (Uva Americana). Am Gaumen eine rustikale Säure und eine sehr breite Aromatik. Wirkt frisch und bekömmlich. Sicher noch lagerfähig. Legt als Essensbegleiter einen Punkt zu.
  • Gesamturteil: Ein Wein wie ein Rollercoaster-Trip: 17/20
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La cuvée des reines 2016

  • Malvosie mi-flétrie 2016, Albert Biollaz, Chamoson
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 7/2020
  • Freudiger: Dunkles Gelb mit Alt-Tönen und einem Hauch Rosa. Eindrückliches, gereift anmutendes Bouquet mit Birnen und Aprikosen, wobei sich letztere immer mehr in den Vordergrund drängen. Am Gaumen wider Erwarten nicht sonderlich breit. Erneut Birne, etwas Rosinen, wenig Säure. Süss mit zarter Bitternote. Kurzer Abgang.
  • Gesamturteil: Korrekt gemachter, aber unbedeutender Wein: 14+/20
  • Kaletsch: Sattes Dunkelgelb mit leichtem Orange-Einschlag. Sehr einladende Nase mit Honig, Trockenfrüchten und etwas strohig-extrahierten Noten. Keine typische Pinot-Gris-Aromatik! Am Gaumen eine überraschend gute Balance. Von der erwarteten üppigen Süsse ist nichts zu spüren, der Wein ist recht ausgewogen. Die Aromatik ist nicht sehr intensiv, der Nachklang eher kurz.
  • Gesamturteil: Pinot Gris einmal anders: 15/20
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