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Qui l'eût cru? 2023

  • Maison Gustave Lorentz, Bergheim; AOC Alsace
  • Trauben: 50% Gewürztraminer, 45% Sylvaner, 5% Muscat
  • Jahrgang: 2023
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel EGB
  • Degustiert: 10/2024
  • Freudiger: Stark getrübtes, ins Bräunliche spielendes Gelb. Duftet intensiv nach Apfel, Quitte und Birne, dazu etwas welke Rose, durchaus einladend, aber man erwartet Cidre! Dann am Gaumen fadengerade, sehr trocken, ulkige Fruchtnoten, wieder viel Apfel, eher schrumpelig, blumige Noten, heftige Säure, langer Abgang. Feines Getränk, erinnert aber nicht wirklich an Wein.
  • Gesamturteil: Weinähnliches Getränk, nicht bewertbar
  • Kaletsch: Trübes, eher helles Pastellorange. In der Nase dominiert eine wunderbar florale Note (Jasmin und andere Blüten), dazu feine exotische Aromen und ein Hauch Birne. Am Gaumen trocken und langanhaltend, aber sehr homogen wirkend. Keinerlei Ruppigkeit oder Dysbalance, wie man sie von anderen Orange-Weinen kennt. Auch die Gerbstoffe sind moderat. Ein sehr gelungener, veganer Vertreter dieser Sparte aus renommiertem Haus.
  • Gesamturteil: Ein idealer Orange-Wein für den Erstkontakt: 17+/20
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Pouilly-Fuissé Chartron et Trebuchet 2022

  • Chartron et Trébuchet, Meursault; AOP Pouilly-Fuissé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 37.–
  • Bezugsquelle: Fläschehals
  • Degustiert: 7/2024, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Dunkles Zitronengelb. Recht klassische Burgundernase mit viel Zitrus und viel Holz, dazu etwas Ananas. Sehr eleganter Auftritt, viel gelbe Frucht, schöne Säure, die stützt ohne aggressiv zu wirken. Langer Abgang. Ein herrlicher Genusswein, der mit Sicherheit noch zulegen wird.
  • Gesamturteil: Klassisches Burgund mit Aussicht auf 17+/20
  • Kaletsch: Helles, klares Gelb mit grünlichem Schimmer. Delikate Nase mit klassischen Toastingaromen, Zitrus sowie mineralischen und floralen Noten. Sehr sortentypisch für einen weissen Burgunder. Am Gaumen superschlank und ultralang, die Säure ist brillant eingebettet. Auch hier Zitrusaromen und Mineralik. Unbedingt noch reifen lassen!
  • Gesamturteil: Noch viel Lagerpotenzial: 18–/20
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Meursault Pierre Brazey 2000

  • Domaine Pierre Brazey, Dézize-de-Marenges; AC Meursault
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 7/2024
  • Freudiger: Sattes Goldgelb. Spannende, leicht oxidative und etwas staubig wirkende Nase. Schlanker Auftritt mit prägnanter Säure. Wenig Frucht übrig, auch wenig Substanz, müde. Etwas Stachelbeere und andere weisse Früchte, auch viel Apfel. Chardonnay nicht mehr zu erkennen.
  • Gesamturteil: Über den Berg: 14/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit rötlichem Schimmer. Eher zurückhaltende, aber spannend-reife Nase, nur minimal oxidativ: die Apfel- und Stachelbeernoten sind aber sicher dem Alter geschuldet. Am Gaumen eine absolut intakte Struktur: schöne, präsente Säure, ein Hauch Holz und sogar noch einiges an Power. Beeindruckende Länge.
  • Gesamturteil: Spannendes Altweinerlebnis: 16,5/20
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Gewürztraminer Signature de Colmar 2018

  • Domaine Viticole La Ville de Colmar; Grand Cru AOP Hengst
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Gewürztraminer
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Bezugsquelle: Flaschenpost
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Strahlendes Goldgelb. Aprikosen-Honig-Nase eines grossen Süssweins. Schöner, fruchtsüsser Auftritt mit neckischer Bitternote. Die Restsüsse nicht allzu dominant. Am Gaumen auch etwas Rose sowie erstaunlich exotische Fruchtnoten. Schöner Abgang. Zum Einstieg ein Glas zur Foie Gras und eines zur Tarte Tatin.
  • Gesamturteil: Macht Lust auf klassische Elsässer Küche: 17,5/20
  • Kaletsch: Klares glänzendes Goldgelb. Sehr einladende, üppig-fruchtige und florale Nase mit Botrytis-Affinität. Auch am Gaumen Aromen von Blüten, Pfirsich und einem Hauch Exotik. Hier zunächst zahm mit einer verführerischen Fruchtsüsse, danach aber mit einer langanhaltenden weichen Säure. Sehr intensiv und sehr dicht. Ein grosser Weisswein mit einem Touch Überreife.
  • Gesamturteil: Grossartiger Genusswein: 18/20
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Les Petites Sardines

  • Signatures du Sud, Faugères; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: Kein Jahrgang
  • Preis: Ca. CHF 8.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel (EGB)
  • Degustiert: 4/2024
  • Freudiger: Zartes Stroh mit Grünreflexen. Sehr verhaltene, zunächst kaum wahrnehmbare Nase, nasser Stein. Am Gaumen dann viel Typizität: Holunder, Cassis. Sehr direkter, kompakter, gradliniger Wein mit hoher Säure. Kurzer Abgang. Gut gemacht, keine Ecken und Kanten, aber auch nicht viel Charme.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter Sommer-Apérowein: 14,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares, glänzendes Gelb mit grünlichem Schimmer. Frisch-fruchtige, Sauvignon-Blanc-Nase mit Holunderblüten und Zitrus-Aromen, dazu ein Hauch Mineralik und Grasigkeit. Am Gaumen dank frischer Säure sehr knackig. Nicht sehr lang, aber alles in allem stimmig und sehr sortentypisch. Ein trocken vinifizierter Apérowein für einen Knallerpreis.
  • Gesamturteil: Ein Schnäppchen für Sauvignon-Blanc-Liebhaber:innen: 15–/20
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Chardonnay Les Vignes de Madame 2022

  • Domaine de la Baume, Servian; Languedoc-Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Bezugsquelle: Boissons de Siebenthal Déjardin
  • Degustiert: 12/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Sattes Gelb mit leichtem Grünstich. Eher atypische Nase, mit Eisbonbons und Menthol. Auch am Gaumen recht schwer einzuordnen. Gelbfruchtig, dazu reife Melone mit etwas Honig. Von schlanker Statur. Gut strukturiert, einiges an Würznoten, sogar Lakritze, markante Säure, die dem Wein aber guttut.
  • Gesamturteil: Schlanker Chardonnay, eher im Spassbereich: 15,5/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Gelb mit grün-bräunlichem Schimmer. Exquisite, einladende Nase mit Honig- und Bananenaromatik und feiner Würze. Am Gaumen sehr stimmig: schlank, lebhaft-knackige Säure und eine beeindruckende Länge. Ein Chardonnay im Burgunder-Stil, der im Edelstahltank ausgebaut wurde.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis? Come on! 15,5/20
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Capucine 2021

  • Domaine de la Baume, Servian; Vin de France
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Chardonnay, Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 12.–
  • Degustiert: 8/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Verhangenes Gelb mit bräunlichen Anflügen. Verhaltene Nase, etwas reifer Apfel; Zapfenzieher findet Stachelbeeren. Eigenartiger, sehr präsenter aber kaum definierbarer Gaumen. Weder Frucht noch Blume noch Würze. Substanz ist da, sicher seriös gemacht, aber nicht einzuordnen. Mittellanger Abgang. Wenig Spass.
  • Gesamturteil: Es stellt sich kein Schluckreflex ein: 14/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares Gelb mit leicht orangem Einschlag. Herbe, feinfruchtige Nase mit einem Hauch Stachelbeeren, leicht grasig wirkend. Am Gaumen eine schöne Säure und druckvolle Gerbstoffe, die aber nicht wie eine Keule wirken. Keinerlei aussergewöhnliche Aromen, die für Orange-Weine typisch sind. Endet auf trockenen Gerbstoffen, was zeigt, dass der Wein noch nicht ganz ready ist.
  • Gesamturteil: Beachtlicher Orange-Wine für Einsteiger: 16/20 (Potenzial: 17?)
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Terres Viognier 2020

  • Domaine de la Baume, Servian; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Viognier
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Unter CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Recht sattes Gelb mit grünlichen Reflexen. Intensive Viogniernase, die an Fruchtsalat denken lässt: Mirabellen, Pfirsich, helle Wildkirschen. Mundfüllend, wuchtig, zunächst fast fett wirkend, eine ziemlich wilde Orgie! Dennoch schöne Eleganz. Viiiiiieeeeel Holz, viel Caramel, aber dahinter erneut Frucht: wieder Mirabellen, helle, aber auch dunkle Johannisbeeren! Rund, harmonisch, frisch. Vielleicht merkt man ganz am Schluss, dass wir uns nicht grad im Topbereich befinden: etwas kurz und hier eher ausdruckslos.
  • Gesamturteil: Was für ein Preis-Leistungs-Verhältnis: 15/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares und glänzendes Gelb mit grünlichen Reflexen. Einladende, fruchtige Nase, die an «Eistäfeli» erinnert – dazu eine zarte Eichenholznote. Am Gaumen rund und voll, mit schöner Säure und beachtlicher Länge: perfekt ausbalanciert! Auch hier ein Hauch Eiche und schöne Karamellaromen. Nur ein Anflug von Üppigkeit, wie er bei Viogniers öfter vorkommt. Und das für diesen Preis? Come on – get real!
  • Gesamturteil: Dafür gibt’s nur ein Wort: WOW! 17,5/20
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Les Mariés 2022

  • Domaine de la Baume, Landiras; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 12.–
  • Degustiert: 5/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Helles Zitronensaftgelb. Cassis und Stachelbeere, dazu ein Hauch Terpentin. Im Gaumen auf der schlanken Seite, wiederum mit typischen Sauvignon Blanc-Noten: etwas Cassis, Grapefruit und Holunder, jedoch kaum Druck. Sehr klassisch vinifiziert, aber insgesamt etwas dünn.
  • Gesamturteil: Leichtes, unprätentiöses Sauvignon Blanc-Vergnügen: 15/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Gelb mit grünlichem Einschlag. Sehr sortentypische Nase mit Holunderblüten, exotischen Früchten und einem minimalen Anklang von Petrol. Am Gaumen noch mehr Holunderaromen, grasig-vegetabile Noten und viel Frucht. Die stützende Säure ist perfekt eingebettet, was von einer guten Vinifikation zeugt.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis höchst erstaunlich: 16,5/20
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Viognier Elisabeth 2022

  • Domaine de la Baume, Servian; IGT Pays d’Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Viognier
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 10–15.–
  • Bezugsquelle: Boissons De Siebenthal Déjardin
  • Degustiert: 4/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Strohgelb. Etwas knallige Frucht in der Nase: Kiwi und überreife Aprikosen, Ananas. Auch am Gaumen schöne Fruchtsüsse, hier eher Cassis und Stachelbeere, an Sauvignon Blanc erinnernd, jedoch sehr üppig. Sehr viel Eiche aber schöner Druck mit einer für einen Viognier recht schönen Säure. Vielleicht etwas gar «gemacht», sehr international.
  • Gesamturteil: Mit schmissigem Etikett wäre das ein Hit beim Partyvolk: 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Verführerisch fruchtige Nase mit Zitrusaromen, Holunder und exotischen Früchten (Grapefruit, Ananas). Am Gaumen ein Wake-up-Call von der knackigen, frischen Säure. Vollmundig und mit schöner Länge – ein toller Apérowein!
  • Gesamturteil: Von A bis Z überzeugend – und das für diesen Preis! 17,5/20
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Chardonnay-Roussane Elite d'Or 2019

  • Domaine de la Baume, Servian; IGT Pays d’Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Chardonnay, Roussane
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Bezugsquelle: Vinothek Solothurn
  • Degustiert: 4/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Dunkles Gelb. In der Nase Steinfrucht und etwas Exotik. Dann ein üppiger, mundfüllender Auftritt. Chardonnay tritt deutlich in den Vordergrund. Erneut Pfirsich, dazu Mango und Passionsfrucht definitiv gelbfleischig, mit schöner Säure und guter Mineralik. Markante Holznote. Modern aber gut gemacht und keineswegs oberflächlich.
  • Gesamturteil: Partywein für Boomer zu einem verblüffenden Preis: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares Gelb mit bräunlichem Einschlag. Feinaromatische Nase mit gelber Frucht und zarten Toastingnoten vom Hozausbau. Am Gaumen frisch und voll, mit einem schönen Säuregerüst und mittlerer Länge – am Ende noch etwas austrocknend. Sehr überzeugende Vinifikation.
  • Gesamturteil: Von A bis Z stimmig: 17–/20
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Maranges «Clos des Moines» 2003

  • Dom. Pierre Brazey, Dézize les Maranges; AC Maranges
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2003
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Kerniges Gelb mit Goldreflexen. Nase eher reduktiv, zunächst mit irritierenden Leimnoten, die aber mit der Zeit verschwinden, danach kommt Frische auf. Am Gaumen sehr dezent, ruhig, eher auf der schlanken Seite. Teenoten, an Earl Grey erinnernd, etwas Steinfrucht. Erstaunliche Länge, insgesamt aber doch eher vorbei. Kaum bekannte Appellation aus dem Burgund.
  • Gesamturteil: Schön, aber ein klein wenig altersschwach: 16,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit leicht orangem Einschlag. Frisch-fruchtige, eher dezente Nase mit viel gelber Frucht (Ananas) und vermutlich Röstaromen vom Holz. Am Gaumen elegant: ultra-schlank und mit beeindruckender Länge. Das ist burgundische Klasse! Der hohe Alkoholgehalt (14%) ist nie spürbar.
  • Gesamturteil: Exzellente Vinifikation: 17+/20
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Domaine de Trévallon Blanc 2016

  • Domaine de Trévallon, St.-Etienne-du-Grés, Provence; IGP Alpilles
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Marsanne, Rousanne, Clairette Blanche, Chardonnay, Grenache Blanc
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 100.–
  • Degustiert: 9/2022, eingereicht von Daniel Peter
  • Freudiger: Recht sattes Gelb. Duft nach Sommerregen auf heissem Stein. Auch am Gaumen sofort der Eindruck von Feuerstein. Unglaublich intensiver, vielschichtiger Auftritt. Sehr komplexer Gaumen. Extrem mineralisch, dazu aber viel exotische, dunkel und reif wirkende Frucht, auch Steinfrüchte, Aprikose, Pfirsich, wiederum sehr reif. Druckvoll. Am liebsten als Solist!
  • Gesamturteil: Eindrückliches Weissweinerlebnis: 19/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Strohgelb. Aufregende Nase mit Verveine, zartem Toasting (Vanille) und viel Mineralik (Feuerstein). Am Gaumen äusserst komplex und breit: auch hier feine Holznoten, dazu Frucht, Mineralik und erste Reifearomen, insgesamt traumhaft abgerundet und trotzdem noch mit viel Spannung. Ein Meisterwerk – und erst noch Bio!
  • Gesamturteil: Traumhafter Genusswein mit viel Potenzial 19+/20
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Domaine des Tours Blanc 2016

  • Château des Tours (E. Reynaud), Sarrians; IGP Vin de Pays de Vaucluse
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Clairette
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: CHF 30.– bis CHF 100.–
  • Degustiert: 7/2022
  • Freudiger: Die Farbe erinnert an einen Orange Wine. Superintensive, sehr komplexe Nase mit Kräutern und Gewürzen. Lässt an Sherry denken. Oder Vin Jaune? Am Gaumen leicht anoxidiert, der Eindruck von Süsse. Auch in der Folge von üppiger Opulenz, mit Nüssen und intensiver gelber Frucht. Im ellenlangen Abgang dann nochmal deutliches Sherry-Feeling. Allerdings etwas gar hohe Restsüsse. Extrem runtergekühlt als Edel-Apéro. Oder für Coq au Vin. Und natürlich auch dazu.
  • Gesamturteil: Verrückte Sache! 17/20
  • Kaletsch: Helles Orange mit minimalen bräunlichen Reflexen. Sehr intensive, vielschichtige Nase mit oxidativen Noten – erinnert stark an Vin Jaune, dazu tropische Früchte und Kräuter. Am Gaumen trotz der Intensität elegant: schön eingebundene Säure, zarte Zedernholz- und Nussaromen und am Ende eine leicht versöhnliche Süsse. Perfekt ausbalanciert und sehr lang anhaltend. Brillante Vinifikation – mit Emmanuel Reynaud (Rayas) steckt halt ein ganz grosser Name dahinter!
  • Gesamturteil: Gross und anders: 18+/20
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Savagnin Ouillé 2019

  • Domaine Rolet, Appellation Arbois Contrôlée
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Savagnin
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 4/2022
  • Freudiger: Helles Stroh. Kräuterige, wuchtige, tiefgründige Nase mit Zitronendüften. Sehr cremiger, erstaunlich mundfüllender Auftritt, dabei aber elegant, mit gut stützender, knackiger Säure. Dunkle, laktische Noten, weisse, buttrige Blüten, aber auch weisser Tee mit Bergamotte und etwas Litschi. Sehr langer Abgang. Die Entwicklung zu verfolgen, wäre sicherlich spannend.
  • Gesamturteil: Interessanter, unkonventioneller Weisswein: 16/20
  • Kaletsch: Glänzendes Hellgelb mit grünlichen Reflexen. Sehr intensive Nase mit wilder Aromatik und Barrique-Toasting im Stile eines schweren Chardonnays. Am Gaumen trotz markanter Säure bereits jetzt sehr zugänglich: Wirkt üppig und aktuell etwas mastig, ist aber dank seiner Länge und seinem Extrakt in guter Balance. Sehr spannende Herangehensweise an die Traubensorte Savagnin, die man in dieser Region doch eher oxidativ vinifiziert kennt (Vin Jaune).
  • Gesamturteil: Ein Wein, der sicher noch zulegt: 16,5/20
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Chant des Vignes 2019

  • Domaine Cahaupé, AOC Jurançon Sec
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Gros Manseng, Camaralet
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 4/2022, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Zartes Stroh. Duftet wie ein Süsswein mit Honig und Aprikosen, aber auch Heu (!) und viel Grapefruit, auch an Sauvignon Blanc erinnernd. Am Gaumen sehr erfrischend, erneut Zitrone. Kraftvoll-wuchtig und dennoch locker wirkend. Vielseitig, charaktervoll, viel schöne Frucht. Ein Schätzeli ohnegleichen, aber wegen seiner Komplexität dennoch nicht easy drinking. Mit Sicherheit ein guter Essensbegleiter.
  • Gesamturteil: Preis-Leistung vom Eindrücklichsten: 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Gelb mit grünlichen Reflexen. Die Nase? JUST WOW! Sehr frisch und aromatisch, an einen wilden Früchte-Cocktail erinnernd: grasige Holundernoten, dazu Grapefruit und Stachelbeeren. Blind mit einem Sauvignon Blanc zu verwechseln. Am Gaumen viel Druck und Power, aber von A bis Z stimmig. Schöne Länge und keinerlei Störfaktoren. Bereits jetzt ein Genuss, aber fraglos noch einige Jahre lagerfähig. Kaufen!!
  • Gesamturteil: Ein Weisswein, der unglaublich viel Spass bereitet: 17,5/20
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Givry Cuvée Excellence 2018

  • Domaine Laurent Mouton, Givry
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Zartes Gelb mit Grünreflexen. Nase mit deutlichen Zitrusfrüchten. Gutes Mundgefühl mit schöner Cremigkeit. Einiges an Struktur bei verhaltener Frucht; etwas Steinobst. Ziemlich langer Abgang mit einem schönen Nachklang. Steigert sich mit Belüftung deutlich. Einfacher, aber schöner Burgunder, der in zwei, drei Jahren seinen Höhepunkt erreichen dürfte.
  • Gesamturteil: Chardonnay ohne Chichi: 16/20
  • Kaletsch: Klares Mittelgelb. Schöne sortentypische Chardonnay-Nase mit Frucht und feinem Barrique-Toasting. Am Gaumen jugendlich mit einer frischen Säure, zeigt bereits Harmonie und Eleganz. Sehr trocken vinifiziert. Beeindruckende Länge, im Abgang sogar noch leichte Bitternoten.
  • Gesamturteil: Legt sicher noch weiter zu: 17/20
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Viré Clessé 2004

  • Gilles & Catherine Vergé, Viré, AOC Viré Clessé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Sandro Bianchin
  • Freudiger: Blind degustiert. Aus rund hundertjährigen Stöcken, spontanvergoren, ohne Eingriffe und insbesondere ohne jeglichen Zusatz von Schwefel vinifiziert und ohne Filtration abgefüllt. Ein typisches Vin-naturel-Experiment, das grandios scheitert. Im Glas zeigen sich eine leichte Trübung sowie einige weisse Schlieren. Unappetitliche Nase, die an Grossmutters Kellerhurt mit Äpfeln vom Vorjahr erinnert. Auch am Gaumen eine kuriose Anmutung, schlonziger Apfelsaft zusammen mit Johannisbeeren und etwas Katzenpisse. Gleichzeitig ist der Wein erstaunlich breit und mit einer hübschen Säure ausgestattet. Mit Belüftung erinnert er aber mehr und mehr an Omas Hoover-Staubsauger (merci für diese Erinnerung, Zapfenzieher!), nach zwei Stunden dominiert nur noch der Eindruck von Gülle.
  • Gesamturteil: Ungerührt dem Abfluss beigeben: 10/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit minimaler Trübung. In der Nase frisch, aber in puncto Frucht und Aromen zurückhaltend (wirkt reduktiv). Allenfalls ist eine leichte Barrique-Note zu erahnen (wobei unklar ist, ob überhaupt Holz zum Einsatz kam!). Am Gaumen eine breite Aromatik und eine deutlich spürbare Säure, die dem Wein eine mittlere Länge verleiht. Angesichts der Vinifikationsart noch erstaunlich vif und durchaus typisch für einen gereiften Chardonnay aus dem Burgund. Die Vergés sind Naturwein-Macher der ersten Stunde und scheinen zu wissen, wies geht.
  • Gesamturteil: Für diese Machart und dieses Alter erstaunlich: 16,5/20
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Embruns de Viognier 2019

  • IGP Pays d’Oc, Domaine Gassier, Caissargues, Languedoc Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Viognier
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 17.50
  • Bezugsquelle: Gentinettas Weine
  • Degustiert: 1/2021, eingereicht von Gentinettas Weine
  • Freudiger: Zartes Strohgelb. In der Nase ausladend und dennoch elegant. Exotische, eher weissfruchtige Düfte: Litschi, aber auch Tee. Am Gaumen im Ansatz vollmundig und recht gut strukturiert, dabei harmonisch und ruhig. Zitrusnoten (Mandarine) und eine verhaltene Säure bei grossartiger Mineralität. Später etwas feuchter Stein, weisser Pfirsich, dazu Margeriten und anderes weisses Geblüme. Erstaunlich lang, bleibt auch vorne im Mund präsent. Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!
  • Gesamturteil: Eine erfreuliche bioorganische Bekanntschaft aus Südfrankreich: 16,5/20
  • Kaletsch: Klares, leuchtend-glänzendes Mittelgelb mit minimalem bräunlichem Einschlag. Sehr aromatische Nase, die zuerst an Sauvignon Blanc erinnert: Holunder, Gras, Zitrusfrüchte. Dann aber die Viognier-typische Buttrigkeit mit Honig. Am Gaumen eine frische, präsente Säure, die dank der gelungenen Balance nie in den Vordergrund drängt. Mittlere Länge, generell eher leicht, aber sehr trinkig und ein echter Spassbringer.
  • Gesamturteil: Bereits jetzt ein echter Genusswein: 17+/20
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Mâcon-Chardonnay 2018

  • AOC Mâcon-Chardonnay, Jean-Marc Boillat, Pommard
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–, eingereicht von La Passion du Vin
  • Degustiert: 9/2020
  • Freudiger: Herrliche Chardonnay-Nase mit Steinfrüchten (Pfirsich, Aprikose) und Zitrusnoten, dazu ziemlich viel Holz, aber sehr gekonnt. Auch am Gaumen im Ansatz noch massiv eichenlastig, dann aber absolut klassisch mit Mirabelle und anderen hellen Steinfrüchten. Schon jetzt sehr ausgewogen und balanciert, dies bei prägnanter Säure, die dem Wein eine herrliche Zukunft schenkt. Nächste Flasche in drei, vier Jahren.
  • Gesamturteil: Schardonee gomm il fo: 16,5/20
  • Kaletsch: Helles Gelb mit leicht grünlichen Reflexen. Sehr schöne, klassische Chardonnay-Nase im Stile eines Top-Burgunders, noch etwas stark unter dem Eindruck des Barrique-Ausbaus. Am Gaumen perfekt ausbalanciert: Die nervige Säure verleiht dem Wein Rückgrat, er ist lang, schlank und elegant. Auch hier eine überzeugende Aromatik. Aktuell noch jung und frisch, doch bereits geniessbar. Ein richtig guter Weisswein im klassisch-aristokratischen Stil.
  • Gesamturteil: Gerne mehr davon: 17+/20
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