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Saint-Laurent Johanniterkeller 2004

  • Johanniterkeller, Martin Hubacher, Twann; Bielersee AC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Sankt Laurent
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 7/2024, eingereicht von Daniel Peter
  • Freudiger: Granat, ins Ziegelrote spielend. Die Nase immer noch dezidiert auf der sortentypischen Wildkirsche. Am Gaumen erstaunlich lebendig, wirklich frisch, noch immer mit viel Frucht (!) und nur andeutungsweise Tertiärnoten, vor allem etwas Leder. Das Holz ist nach wie vor spürbar, aber natürlich perfekt eingebunden. Unwiderstehlicher Trinkfluss.
  • Gesamturteil: In grosser Würde gealtert: 18/20
  • Kaletsch: Leicht getrübtes Granatrot. Sehr vielschichtige Nase mit wenig roter Beerenfrucht und vielen Tertiäraromen (Leder, Rauch, Speck). Am Gaumen zeigt sich, das die Struktur noch immer top ist. Genügend Säure, schön eingebettete Gerbstoffe und eine überzeugende Eleganz. Ist aber am Ende seiner besten Genussphase angelangt – die Fruchtnoten verflüchtigen sich zusehends.
  • Gesamturteil: Hat vermutlich als erster St-Laurent aus diesem Hause den Peak hinter sich: 17,5/20
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Pinot Noir Hauterive 2010

  • La Maison Carrée, Auvernier; Neuchâtel Rouge
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Zartes, durchscheinendes Granat mit Wasserrändern. Herrliche rotbeerige Pinot-Nase, an Erdbeerenkompott erinnernd. Die Erdbeeren wiederholen sich am Gaumen, für mich etwas zu dominant, es mangelt an Ausgewogenheit. Ausnehmend süss, dabei auch charmant. Gleichzeitig zeigen sich Tertiärnoten, etwas Leder und Unterholz, aber nicht störend. Hängt lange ganz hinten im Gaumen mit extrem feinen Tanninen. Blind wohl auf Bündner Herrschaft getippt.
  • Gesamturteil: Neuchâtel at it’s best: 17/20
  • Kaletsch: Helles Granatrot mit leicht bräunlichen Rändern. Klassische Pinot-Nase mit roten Beeren und Tertiärnoten (Leder, Kräuter). Am Gaumen wunderbar ausbalanciert: Schlank und dank der stützenden Säure sehr langanhaltend. Endet auf feinen Tanninen. Ein top ausgewogener Spitzen-Pinot am Ende seines besten Genussfensters. Ein weiteres Beispiel für die Klasse des Traditionsbetriebs, der konsequent biologisch arbeitet.
  • Gesamturteil: Seit vielen Jahren eine Top-Adresse für Pinots: 17,5/20
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Pinot Noir Chlosterberg 2014

  • Winzerkeller Strasser, Uhwisen am Rheinfall; AOC Zürich
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 8/2023
  • Freudiger: Recht dunkles Kirschrot. Fulminante Pinot-Nase. Ausserordentlich eleganter Auftritt. Klare Pinot-Frucht mit Erd- und Himbeeren, allerdings recht verhalten. Eher blumig als wuchtig, bisschen Würze, recht heftige Säure. Im Abgang adstringierend. Entwickelt sich im Glas eher zurück. Nicht der Heuler, eventuell über den Berg.
  • Gesamturteil: Wird seinem Renommée nicht gerecht: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, leicht ins Bräunliche kippendes Granatrot. Fruchtig-würzige Nase mit einem Anflug von Röteli-Aromatik, leicht erdig. Am Gaumen viel Extrakt, erneut würzig und rotbeerig, mittlere Länge und noch genügend Säure und Gerbstoff. Ein solide und überzeugend vinifizierter Pinot.
  • Gesamturteil: Schöner, gut gemachter Schweizer Pinot: 17/20
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Cayas 2010

  • Jean-René Germanier, Vétroz; AOC Valais
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 4/2023; eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Düsteres Rubin. Schöne Würznase mit viel schwarzer Frucht und einigen Tertiärnoten. Önologe Gilles Besses Paradepferd überzeugt mit wunderschöner Struktur. Sehr dicht, eng gewoben, einiges an Frucht und weissem Pfeffer. Am Schluss dominieren noch sehr heftige Tannine. Weltklasse! Man würde diesen Wein viel, viel weiter rhoneabwärts verorten. Noch warten!
  • Gesamturteil: Weltklasse aus dem Wallis; derzeit 17+, Potenzial für 18+/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurrot mit aufhellenden Rändern und bräunlichem Einschlag. Verführerisch-reife Nase mit Bouillon, Röstaromen, dunkler Frucht und einem Hauch Lakritz. Am Gaumen deutlich jugendlicher: gut spürbare Tannine vom Barriqueausbau, viel Extrakt und trotzdem elegant und aristokratisch. Sehr langer, auf Gerbstoffen endender Abgang. Dieser Wein braucht zur optimalen Genussreife noch ein paar Jährchen!
  • Gesamturteil: Aktuell 17,5 – legt aber sicher noch zu!
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Aroma der Landschaft 2015

  • Anne-Claire Schott, Twann
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 4/2023
  • Freudiger: Helle, durchscheinende, ganz leicht ins Ziegelrote tendierende Farbe. Tiefgründig-geheimnisvolle Nase mit würzigen, schwer zu definierenden Noten. Am Gaumen sehr intensiv, ausserordentlich dicht gewoben und perfekt strukturiert. Es ist kaum mehr Frucht vorhanden, vielleicht etwas reife Zwetschge, aber auch kaum Tertiärnoten, dafür warm und burgundisch schmeichelnd. Wirklich, wirklich gut, Douanne en Bourgogne, spontanvergoren und unfiltriert.
  • Gesamturteil: Eine wundervolle Überraschung: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares Granatrot mit leichtem Ziegelrotschimmer. Wunderbare Pinot-Nase mit Röstaromen, roter Frucht, Tee, Kaffee, Heu und etwas Zwetschge. Am Gaumen von brillanter Eleganz – markantes, perfekt stützendes Säuregerüst, viel Extrakt und eine beeindruckende Länge, dazu noch diese betörende Reifesüsse. Ein grosser, burgundisch wirkender Pinot Noir!
  • Gesamturteil: Aristokratisch und elegant: 18/20
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Valentin 2019

  • Domaine Ruedin by Tatasciore, Cressier; AOC Neuchâtel
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 1/2023
  • Freudiger: Klassisches, durchscheinendes Pinot-Rubin. Erdbeer-Waschlappen-Nase. Am Gaumen Waldbeeren, sehr füllig, dazu etwas Bouillon, Kaffee und Schokolade. Straff, gradlinig, ausgewogen, erstaunlich zugänglich. Schöner Abgang mit zarten Gerbstoffen, klingt recht lange nach. Ein unkompliziertes, unverschämt preiswertes Vergnügen von Meister Tatasciore.
  • Gesamturteil: Wie macht der das? 17/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Granatrot mit bereits minimalem bräunlichen Einschlag. Gereifte Pinot-Nase: rote Beeren, Gewürze, Kaffee und Tee. Am Gaumen absolut ausgewogen und homogen: Säure, Gerbstoff, Länge: Die Struktur überzeugt von A bis Z – das ist brillantes Wine-Making. Wenn einfacher (Genuss-)Wein, dann bitte immer so!
  • Gesamturteil: Ein echter Best Buy! 17,5/20
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Grain Pinot 2007

  • Marie-Therèse Chappaz, Fully; AOC Valais
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2007
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Rubin mit ziegelsteinfarbenen Reflexen und Wasserrand. Klassische, schön gereifte Pinotnase mit dunkler Kirsche und nassem Hund. Sehr griffiger Ansatz mit sehr viel präsenter Frucht: erneut dunkle Kirsche, etwas Pflaumen, ansatzweise Rumtopf. Dicht und konzentriert. Daneben eine sensationelle Säure, die den Wein jubilieren lässt. Gradlinig, kühl, klar, gleichzeitig anspruchsvoll. Relativ lang. Null Altersnoten.
  • Gesamturteil: Ein schönes, wenn auch eher intellektuelles Pinot-Erlebnis: 18/20
  • Kaletsch: Helles Granat-Ziegelrot mit aufhellenden Rändern. Traumhafte Nase: sehr reif und einladend und noch immer rotbeerig. Am Gaumen ultra-dicht: viel Extrakt, genügend Säure und für einen Pinot Noir ungewöhnlich viele Gerbstoffe. Wirkt eigenwillig und noch immer jungendlich und zeigt dabei eine strenge, fast schon wilde Seite, die für rote Chappaz-Weine typisch ist.
  • Gesamturteil: Marie-Thérèse Chappaz rules! 18–/20
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Culdrée 2009

  • Tenuta Vitivinicola Trapletti, Coldrerio; DOC Ticino
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 11/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Dunkles Rubin. Hinreissende Bordeaux-Nase mit etwas Kaffee und noch spürbaren Holznoten. Auch am Gaumen extrem stark ans rechte Bordeaux-Ufer erinnernd. Wuchtig, schöne Frucht, viel Substanz aber von der samtenen Art. Schöne Extraktion mit Zwetschgen und Brombeeren, dazu Leder. Am Schluss kommen noch weitere Beerenaromen dazu. Sehr lang. Perfekte Trinkreife, steigert sich von Minute zu Minute!
  • Gesamturteil: Blind? Bordeaux! Und zwar vom Feineren 18+/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Rauchige Bordeaux-Blend-Nase mit Waldboden, Kaffee, Leder, Tabak und reifen Früchten: schöne Reifearomen! Am Gaumen viel dunkle Frucht, eine lebendige Säure und noch viele Tannine. Endet auf adstringierenden, herben Noten. Braucht viel Sauerstoff: legt laufend zu.
  • Gesamturteil: Leider schon lange kein Geheimtipp mehr: 18+/20
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Alte Reben Eichholz 2012

  • Weingut Eichholz, Irène Grünenfelder, Jenins; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 11/2022
  • Freudiger: Düsteres Rubin, nicht ganz klar, aufhellende Ränder. Etwas verwirrende Nase, nicht sehr einladend: Leder, Waschlappen, etwas Kirsche, Kaffee. Auch am Gaumen stark von Röstaromen geprägt, schlanke Struktur, gleichzeitig recht dicht, erneut Kirsche und etwas Cassisfrucht, sehr präsente Säure, noch viele Tannine, die etwas ungestüm wirken. Macht im Moment nicht allzuviel Freude, aber sehr seriös gemacht.
  • Gesamturteil: Hat grad noch nicht ganz zu sich gefunden: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurrubin. Einladende, exquisite Pinot-Nase mit Kaffee und Röstaromen, dahinter verlockende Beerenfrucht. Am Gaumen dicht: viele Tannine, aber ein schlankes, tragendes Säure-Rückgrat und eine beeindruckende Länge. Ausgewogen und ausbalanciert – was für eine Struktur! Hat noch Potenzial für 5–10 Jahre.
  • Gesamturteil: Ein Powerpaket aus dem Bünderland: 18–/20 (Potenzial: 18,5)
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Silou Just Red NV

  • Silou Wines, Alfermée; Vin de Pays
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Pinot Noir + ???
  • Jahrgang: NV
  • Preis: CHF 15–21.–
  • Degustiert: 7/2022
  • Freudiger: Klares Rubin, gefällige Pinot-Nase, auch am Gaumen typisch pinot-beerig, wenn auch mit einer etwas sonderbaren Cassis-Note. Der oder die weiteren Cuvée-Partner lassen sich leider nicht eruieren (Gamaret? Syrah?), aber der Wein präsentiert sich trinkig und gut ausbalanciert. Richtet sich nicht nur mit seiner etwas gesucht hippen Aufmachung an jugendliche Weinfans. Insgesamt eine sehr positive Überraschung.
  • Gesamturteil: Frischer Wind vom Bielersee: 16/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Rubin, sortentypische Pinot-Nase mit Frucht (Zwetschgen) und ersten Reifearomen. Am Gaumen zeigt sich eine schöne Struktur: schöne Tannine, schöne Länge, schöne Aromatik, alles absolut smooth und ready to drink. Von Vinifikation versteht der Nachfolger von Lukas Hasler etwas, von Marketing auch.
  • Gesamturteil: Easy drinking auch für Nicht-Hipster: 17–/20
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Zweigelt Hermann 2011

  • Weinbau Peter & Rosi Hermann, Fläsch; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Zweigelt
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Strahlendes Rubin mit aufhellenden Rändern, fast jugendlich wirkend. Verhaltene rotfruchtige Nase. Mit der Zeit immer intensivere Waldfrüchte. Am Gaumen üppig bei erstaunlicher Komplexität mit tiefdunklen Fruchnoten. Das noch spürbare Holz ist perfekt eingebunden. Abgang mittellang. Ein sehr entspannter, in sich ruhender Wein in perfekter Trinkreife.
  • Gesamturteil: Die Hermanns können Zweigelt! 18/20
  • Kaletsch: Dunkles, glänzendes Purpurrubin ohne Alterserscheinungen. Eine schwelgerische, reif-fruchtige Nase zum Niederknien. Auch am Gaumen viel Frucht und einige Kräuteraromen. Schönes Säure-Rückgrat und alles in allem eine bewundernswerte Ausgewogenheit: perfekte Genussreife und noch immer eine beeindruckende Länge.
  • Gesamturteil: So macht Zweigelt Spass! 17,5/20
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Garanoir Weidmann 2016

  • Weidmann Wein Regensberg, Zürcher Unterland
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Garanoir
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 2/2022, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Fast schwarz. Holzbetonter Duft mit leicht dumpfen Anmutungen und etwas Kräutern; mit der Zeit zeigen sich dunkle Früchte. Auch am Gaumen üppige schwarze Frucht, hohe Fruchtsüsse (Rumtopf, Amarone-Feeling), noch immer dominiert vom Holz. Sehr viel Substanz, sehr dicht gewoben und kompakt, der Wein ist fast kaubar. Fast etwas zu ausladend vinifiziert.
  • Gesamturteil: Ein erstaunliches Gamaret-Erlebnis aus Zürich: 16/20
  • Kaletsch: Sehr dunkles Purpur. Üppig-fruchtige Nase mit viel Zedernholz und Rumbeeren, leicht alkoholisch. Am Gaumen saftig und traumhaft ausgewogen, auch da bleibt der Eindruck von Rumtopf und feinem Rauch. Mittlere Länge. Ein Genusswein, wie er im Buche steht: gerne mehr davon!
  • Gesamturteil: Weidmanns können Garanoir! 17/20
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Aime Terre 2020

  • Gerard und Etienne Javet, Vully
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 2/2022, eingereicht von Daniel Leuenberger
  • Freudiger: Durchscheinendes Granat. Geheimnisvolle, etwas undefinierbare Nase mit etwas Apfelhurt, viel Erde und einem Hauch von in Aceton eingelegten Erdbeeren. Mundgefühl interessant, schwer zu definierende Frucht (Kumquat?) Dicht, durchaus substanziell, mit durchaus langem Abgang. Nichts ist falsch, aber irgendwie auch nichts, das ich trinken möchte.
  • Gesamturteil: Ungeschwefelt und undefinierbar: 12/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granat mit aufhellenden Rändern. Momentan etwas verschlossene Nase mit zarten Fruchtklängen und Holzaromen, eher atypisch für Pinot Noir. Am Gaumen dicht und konzentriert, viel Extrakt und eine beeindruckende Balance zwischen Säure und Gerbstoff. Ein langer Wein mit viel Stoff, der sich aktuell in einer reduktiven Phase befindet. Seine Vielschichtigkeit und Eigenwilligkeit verspricht aber einiges!
  • Gesamturteil: Seriöser Biowein, der noch ein paar Jährchen braucht: 16,5/20
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Cuvée Wengi Malbec-Merlot 2012

  • Domaine de Soleure, Christoph Kaser, Le Landeron; Bielersee AOC
  • Rubrik: Klassweine
  • Trauben: Malbec, Merlot
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 12/2021
  • Freudiger: Dunkles Granat mit aufhellenden Rändern. Geruch nach Pferdesattel und Lakritz. Der Gaumen erstaunlich strukturiert, Barriqueausbau immer noch gut spürbar. Der Wein ist dicht, konzentriert, mit guter, fester Frucht, üppiger Kräuterwürze und schönem Grip. Durchaus noch frisch wirkend, nach wie vor mit Ecken und Kanten. Hervorragend vinifiziert. Erst im Abgang zeigt sich, dass keine Reserve mehr vorhanden ist: austrinken.
  • Gesamturteil: Weit mehr als ein Experiment vom Bielersee: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatpurpur. Betörende, reife Merlot-Nase mit Barrique-Röstaromen, exquisiter Frucht und leichter Specknote. Auch am Gaumen ein Genuss: feine Würze und sehr einnehmende Extraktsüsse, dazu noch genügend Gerbstoffe. Von mittlerer Länge und in perfekter Trinkreife. Ein Genusswein, wie er im Buch steht. Blind wähnt man sich im Tessin.
  • Gesamturteil: Auch bei Bielerseeweinen zahlt sich Lagerung aus: 17+/20
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Syrah Vieilles Vignes 2010

  • Simon Maye & Fils, Chamoson, AOC Valais Chamoson
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Stefan Heiz
  • Freudiger: Düsteres Purpur. Nase mit etwas Jod und anderen irritierenden Medizinaltönen, aber auch eine geheimnisvolle dunkle Frucht. Gaumen sehr strukturiert und sehr stoffig, dazu viel Leder und erneut viel dunkle Frucht. Sehr warm und ausserordentlich kräftig anmutend. Noch einmal kräuterige Jod-Würze; auch etwas Pferdeschweiss, dann wiederum Bratensauce mit Liebstöckel. Nicht jedermanns Sache und eher am Ende des Trinkfensters angelangt.
  • Gesamturteil: Wenn weder Jod noch Pferdesättel stören: 16,5/20
  • Kaletsch: Müdes Purpurrot mit bräunlichen Reflexen. Animalische, sehr einladende und delikate Nase mit Tertiärnoten: Kräuter, Leder, Tabak und medizinale Aromen (Jod). Am Gaumen traumhaft ausbalanciert, schöne Länge, genügend Säure und am Ende sogar noch stützende Gerbstoffe. Ist auf seinem Reife-Peak angelangt.
  • Gesamturteil: So hat man Walliser Syrahs gerne: 18–/20
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BENE 2009

  • Johanniterkeller/Weinkellerei Hasler, Vin de Pays Suisse, Twann & Alfermée
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 4/2021
  • Freudiger: Dunkles Granat mit bereits aufhellenden Rändern. Verhaltene aber komplexe Nase, erdig mit dunklen Früchten, recht viel Holz. Im Ansatz sehr präsente Fruchtsüsse, samtig-opulent, etwas Pflaume, würzig, gute Struktur, schöne Säure. Auch im mittellangen Abgang von blauen und schwarzen, ganz leicht rosinigen Früchten geprägt dazu viel Eiche und allererste Reifetöne. Wird sich das viele Holz ohne Substanzverlust einbinden?
  • Gesamturteil: Wenn ja, Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Mittleres, leicht transparentes Granatrot mit ziegelrotem Schimmer und helleren Rändern. Duftige Nase mit Röstaromen und dunkler Frucht. Am Gaumen mittlere Breite und Länge, solide Struktur. Wegen der sehr präsenten, aber filigranen Gerbstoffe ist der Abgang herbbitter. Für einmal stimmt die Balance in dieser Phase nicht ganz. Der Wein wirkt überextrahiert: Kam beim Barrique-Ausbau zuviel neues Holz zum Einsatz?
  • Gesamturteil: Wirkt aktuell etwas zu holzbetont: 17/20
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Merlot Ciliegio 2017

  • Hauksson Weine, Rüfenach AG, Merlot IGT
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Bezugsquelle: Hauksson Weine
  • Degustiert: 11/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Der isländische Winzer aus dem Aargauischen hat auch Parzellen im Tessin. Was er da macht, zeigt ein tiefgründiges, dichtes Rubin und eine etwas atypische, warm anmutende Nase mit Apfel, Würze, krass viel Speck, Eukalyptus und Salbei (!). Am Gaumen kein stromlinienförmiger Schönling, sondern ein echter Charakterkopf. Schöne Frucht, aber schwer zu definieren, eher rot, Richtung Kirsche. Ecken und Kanten, aber sehr interessant. Etwas Holz, massive Gerbstoffe. Das würde ich in 15 Jahren nochmal probieren wollen.
  • Gesamturteil: Kein Schönling. Noch nicht. Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Rot. Traumhaft würzige Nase mit Kräutern und Frucht – zum Schwelgen! Geht am Gaumen sofort in die Breite. Mineralisch und mit vielen Gerbstoffen, die aktuell noch rustikal wirken. Ein Wein, der nicht sofort gefallen will wie viele andere, eher alkoholische Merlots aus dem Tessin. Hat noch viel Potenzial (10 Jahre?). Wehe, wenn die Tannine mal eingebunden sind...
  • Gesamturteil: Vin de Garde mit traumhafter Nase: 17 (Potenzial 18+/20)
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Malbec Döttingen 2018

  • Hauksson Weine, Rüfenach AOC Aargau
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Malbec
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Markantes, dunkles Violett. Sehr ruhige, relaxte, dunkelbeerige Veilchen-Nase. Am Gaumen gebärdet sich das Ding ziemlich wild, mit Ecken, Kanten und massiven Gerbstoffen, welche sofort die Zähe belegen. Viel Frucht, viel Substanz, viele getrocknete Kräuter. Da sind etliche Feinheiten, der Wein ist sehr komplex, braucht noch ein paar Jahre, um zu sich selbst zu finden. Dann dürfte das aber sehr spannend werden.
  • Gesamturteil: Gar nicht mein Winzer – der hier aber sein grosses Können zeigt: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles, ins Violette ziehendes Bordeauxrot. In der Nase noch etwas reduktiv, steht unter dem Eindruck des Barrique-Ausbaus: Veilchen und erste animalische Noten. Am Gaumen zeigt sich, dass der Wein noch nicht die optimale Trinkreife erreicht hat. Viele, filigrane Gerbstoffe und viel Extrakt. Braucht mindestens noch fünf Jahre Lagerung.
  • Gesamturteil: Für einen Schweizer Malbec beachtlich: 17+/20
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Pinot Noir 2012

  • AOC Graubünden, A. Lauber, Weingut Plandaditsch, Malans
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht dunkles Rubin, am Rand aufhellend. Sehr konzentrierte, typisch beerige Bündnernase, etwas zu marmeladig. Durch und durch klassischer Herrschäftler. Intensiv rotbeerig, schön gereift, guter Biss, durchaus noch stoffig. Grosses Holz im Spiel? Vielleicht war etwas gar viel Föhn im Spiel, der Wein wirkt ein klein wenig eingekocht, man wünscht sich etwas mehr Frische.
  • Gesamturteil: Für einen Basispinot sehr okay: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granatrot mit ziegelroten Reflexen. Intensive Nase mit rotbeerigen Primäraromen und ersten Altersnoten. Am Gaumen mit stimmiger Struktur, langanhaltend und solid. Ein Wein ohne spezielle Eigenheiten. Gute Mittelklasse! Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Nach 8 Jahren Lagerung durchaus beeindruckend.
  • Gesamturteil: Kein Charakterkopf, aber sehr solide: 15,5/20
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Montagna Magica 2012

  • Merlot del Malcantone,Ticino AOC, D. Huber, Monteggio
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 7/20202
  • Freudiger: Granat mit angedeuteten braunen Rändern. Bordeaux-Nase mit viel Toast und Kaffee, aber auch Brombeeren und Minze. Ein Mitdegustierender hatte Pfingstrose. Zum Trinken sehr ausgewogen, tolle Frucht, herrlich eingebundenes Holz. Eleganter Charme mit noblem Understatement. Fadengerade Perfektion und absolut ready to drink.
  • Gesamturteil: Servieren Sie jetzt das Côte de Boeuf, merci: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot mit ersten bräunlichen Anflügen. In der Nase traumhafte, rauchige Bordeaux-Aromatik mit Leder, Kaffee, Speck und dunkler Frucht. Am Gaumen zeigt sich die perfekte Trinkreife: spürbare, feine Tannine, im Hintergrund eine frische Säure und vor allem eine atemberaubende Extraktsüsse. Ein Genusswein, wie er im Buche steht.
  • Gesamturteil: Pomerol made in Switzerland: 18+/20
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