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Qui l'eût cru? 2023

  • Maison Gustave Lorentz, Bergheim; AOC Alsace
  • Trauben: 50% Gewürztraminer, 45% Sylvaner, 5% Muscat
  • Jahrgang: 2023
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel EGB
  • Degustiert: 10/2024
  • Freudiger: Stark getrübtes, ins Bräunliche spielendes Gelb. Duftet intensiv nach Apfel, Quitte und Birne, dazu etwas welke Rose, durchaus einladend, aber man erwartet Cidre! Dann am Gaumen fadengerade, sehr trocken, ulkige Fruchtnoten, wieder viel Apfel, eher schrumpelig, blumige Noten, heftige Säure, langer Abgang. Feines Getränk, erinnert aber nicht wirklich an Wein.
  • Gesamturteil: Weinähnliches Getränk, nicht bewertbar
  • Kaletsch: Trübes, eher helles Pastellorange. In der Nase dominiert eine wunderbar florale Note (Jasmin und andere Blüten), dazu feine exotische Aromen und ein Hauch Birne. Am Gaumen trocken und langanhaltend, aber sehr homogen wirkend. Keinerlei Ruppigkeit oder Dysbalance, wie man sie von anderen Orange-Weinen kennt. Auch die Gerbstoffe sind moderat. Ein sehr gelungener, veganer Vertreter dieser Sparte aus renommiertem Haus.
  • Gesamturteil: Ein idealer Orange-Wein für den Erstkontakt: 17+/20
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Skerpioen 2021

  • The Sadie Family Wines, Swartland; Wyn von Oorsprong Swartland
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 60% Chenin Blanc, 40% Palomino
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 7/2024, eingereicht von Daniel Peter
  • Freudiger: Sattes Zitronengelb. Prägnante Nase mit sehr viel exotischer Frucht, dazu Kräuternoten. Am Gaumen sehr präsent, wuchtig, breit, schwer, trotzdem recht frisch und durchaus elegant wirkend. Viel weisse und gelbe Frucht, dominierend ist aber eine Feuersteinaromatik. Es weist eigentlich alles auf Chenin Blanc; der Beitrag der selten als Tafelwein angebauten Sherry-Traube Palomino ist mir nicht klar. Mittlerer Abgang mit einer hübschen Bitternote.
  • Gesamturteil: Wird seine Klasse wohl erst in einigen Jahren zeigen: 17/20
  • Kaletsch: Sehr helles, klares Gelb. Fruchtig-mineralische Nase mit Limonen und viel Feuerstein. Am Gaumen eine äusserst breite Aromatik, sehr intensiv und mundfüllend. Für einen Weisswein sehr viel Extrakt, dazu Tannine und eine messerscharfe Säure, die für einen langen Abgang sorgt. Aktuell ein guter Essensbegleiter.
  • Gesamturteil: Power und Substanz bis zum Abwinken: 18/20
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Pouilly-Fuissé Chartron et Trebuchet 2022

  • Chartron et Trébuchet, Meursault; AOP Pouilly-Fuissé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 37.–
  • Bezugsquelle: Fläschehals
  • Degustiert: 7/2024, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Dunkles Zitronengelb. Recht klassische Burgundernase mit viel Zitrus und viel Holz, dazu etwas Ananas. Sehr eleganter Auftritt, viel gelbe Frucht, schöne Säure, die stützt ohne aggressiv zu wirken. Langer Abgang. Ein herrlicher Genusswein, der mit Sicherheit noch zulegen wird.
  • Gesamturteil: Klassisches Burgund mit Aussicht auf 17+/20
  • Kaletsch: Helles, klares Gelb mit grünlichem Schimmer. Delikate Nase mit klassischen Toastingaromen, Zitrus sowie mineralischen und floralen Noten. Sehr sortentypisch für einen weissen Burgunder. Am Gaumen superschlank und ultralang, die Säure ist brillant eingebettet. Auch hier Zitrusaromen und Mineralik. Unbedingt noch reifen lassen!
  • Gesamturteil: Noch viel Lagerpotenzial: 18–/20
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Meursault Pierre Brazey 2000

  • Domaine Pierre Brazey, Dézize-de-Marenges; AC Meursault
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 7/2024
  • Freudiger: Sattes Goldgelb. Spannende, leicht oxidative und etwas staubig wirkende Nase. Schlanker Auftritt mit prägnanter Säure. Wenig Frucht übrig, auch wenig Substanz, müde. Etwas Stachelbeere und andere weisse Früchte, auch viel Apfel. Chardonnay nicht mehr zu erkennen.
  • Gesamturteil: Über den Berg: 14/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit rötlichem Schimmer. Eher zurückhaltende, aber spannend-reife Nase, nur minimal oxidativ: die Apfel- und Stachelbeernoten sind aber sicher dem Alter geschuldet. Am Gaumen eine absolut intakte Struktur: schöne, präsente Säure, ein Hauch Holz und sogar noch einiges an Power. Beeindruckende Länge.
  • Gesamturteil: Spannendes Altweinerlebnis: 16,5/20
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Chardonnay Johanniterkeller 2020

  • Johanniterkeller Martin Hubacher, Twann; AC Bielersee
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 7/2024
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. In der Nase Steinfrüchte und verhaltene Mandelnoten, dazu etwas Biberfladen. Druckvoller, kompakter Auftritt mit einer hohen Säure, die dem Wein ein straffes Rückgrat verleiht. Gute Struktur, wuchtig, es zeigen sich Anflüge von Pfirsich und Mirabelle, einige laktische Noten, trotzdem sehr frisch wirkend. Im Abgang immer noch viel Holz, wenn auch sehr gut eingebunden.
  • Gesamturteil: Dürfte noch weiter zulegen. Jetzt: 17/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Gelb mit leicht grünlichen Reflexen. Zarte, feinfruchtige Vanille-Nase mit Zitrusfrüchten. Die Röstaromen vom Toasting dominieren aktuell noch. Am Gaumen dank der kräftigen Säure frisch und knackig – mit sehr langem Abgang. Momentan gut zum Apéro, dürfte sich aber zu einem Vin de Garde entwickeln, der noch zulegt.
  • Gesamturteil: Weinmacherkunst vom Bielersee: 17+/20
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Gewürztraminer Signature de Colmar 2018

  • Domaine Viticole La Ville de Colmar; Grand Cru AOP Hengst
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Gewürztraminer
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Bezugsquelle: Flaschenpost
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Strahlendes Goldgelb. Aprikosen-Honig-Nase eines grossen Süssweins. Schöner, fruchtsüsser Auftritt mit neckischer Bitternote. Die Restsüsse nicht allzu dominant. Am Gaumen auch etwas Rose sowie erstaunlich exotische Fruchtnoten. Schöner Abgang. Zum Einstieg ein Glas zur Foie Gras und eines zur Tarte Tatin.
  • Gesamturteil: Macht Lust auf klassische Elsässer Küche: 17,5/20
  • Kaletsch: Klares glänzendes Goldgelb. Sehr einladende, üppig-fruchtige und florale Nase mit Botrytis-Affinität. Auch am Gaumen Aromen von Blüten, Pfirsich und einem Hauch Exotik. Hier zunächst zahm mit einer verführerischen Fruchtsüsse, danach aber mit einer langanhaltenden weichen Säure. Sehr intensiv und sehr dicht. Ein grosser Weisswein mit einem Touch Überreife.
  • Gesamturteil: Grossartiger Genusswein: 18/20
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Fläscher Riesling 2021

  • Christian Hermann Weinbau AG, Fläsch; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht dichtes Zitronengelb. Riecht, als ob man seine Nase in einen Dieselzapfhahn steckt; dahinter zunehmend gelbe Frucht. Am Gaumen überraschend elegant, Steinfrüchte (Pfirsich & Co) fadengerade, knochentrocken, sehr hohe Säure. Kurioserweise wirkt der Wein im Abgang eher breit. Als Essensbegleiter sicher sehr schön. Wird jede Minute besser; daher in ein paar Jahren nochmal probieren!
  • Gesamturteil: Etwas gar hohe Säure: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles, glänzendes Strohgelb. In der Nase dominiert lange eine (gewünschte) Petrolnote, mit zunehmender Zeit zeigen sich dann Fruchtaromen und ein Hauch Marzipan. Am Gaumen steht der Wein noch sehr unter dem Eindruck der Säure. Die schöne Struktur lässt sich aber erahnen. Auch hier gelbe Früchte und Marzipan. Definitiv noch zuwarten!
  • Gesamturteil: Ohne Kompromisse: aktuell 15,5/20, legt aber sicher noch zu
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Les Petites Sardines

  • Signatures du Sud, Faugères; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: Kein Jahrgang
  • Preis: Ca. CHF 8.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel (EGB)
  • Degustiert: 4/2024
  • Freudiger: Zartes Stroh mit Grünreflexen. Sehr verhaltene, zunächst kaum wahrnehmbare Nase, nasser Stein. Am Gaumen dann viel Typizität: Holunder, Cassis. Sehr direkter, kompakter, gradliniger Wein mit hoher Säure. Kurzer Abgang. Gut gemacht, keine Ecken und Kanten, aber auch nicht viel Charme.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter Sommer-Apérowein: 14,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares, glänzendes Gelb mit grünlichem Schimmer. Frisch-fruchtige, Sauvignon-Blanc-Nase mit Holunderblüten und Zitrus-Aromen, dazu ein Hauch Mineralik und Grasigkeit. Am Gaumen dank frischer Säure sehr knackig. Nicht sehr lang, aber alles in allem stimmig und sehr sortentypisch. Ein trocken vinifizierter Apérowein für einen Knallerpreis.
  • Gesamturteil: Ein Schnäppchen für Sauvignon-Blanc-Liebhaber:innen: 15–/20
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Petite Arvine 2010

  • Domaine Gérald Besse, Martigny-Croix; AOC Valais
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Petite Arvine
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Schöne Goldschimmer. Hinter der Petrolnase lauern Aprikosen, was einen Süsswein erwarten lässt. Der Wein präsentiert sich dann aber knochentrocken. Massiver Fruchtauftritt mit Aprikosen und anderen Steinfrüchten, zunehmend auch Quitte und exotische Früchte. Etwas gar breitschultrig. Viel Substanz, sehr dicht, die Säure ist etwas heftig, es fehlt etwas die Balance. 14,2 Umdrehungen sind spürbar. Sehr gekonnt gemacht, aber sehr schwer einzuordnen.
  • Gesamturteil: Zu welcher Gelegenheit trinkt man das? 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, glänzendes Gelb. Intensive, sehr einladende Nase: vollfruchtig (Aprikose), mit einem Hauch Petrol. Am Gaumen voll und breitschultrig – auch hier intensive Fruchtaromatik, dazu eine gut eingebettete, lebhafte und knackige Säure sowie mineralische und sogar salzige Noten. Ein extrahierter, dichter Wein mit viel Power und noch immer viel Potenzial.
  • Gesamturteil: Ein eigenwilliger, beeindruckender Petite Arvine: 17,5/20
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Heida Visperterminen 2021

  • St. Jodernkellerei, Visperterminen; AOC Wallis
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Savagnin (= Heida = Païen)
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Zartes Strohgelb. Ausladende Nase mit weissen Johannisbeeren, Ananas und Limette. Am Gaumen recht eindrücklich, schlank und dennoch ausdrucksstark. Schöne Frucht bei prägnanter Säure, die dem Wein ein stolzes Rückgrat verleiht. Mittellang, mit einigen Gerbstoffen. Vom angeblich höchsten Weinberg Europas.
  • Gesamturteil: Knapp trinkreif mit erheblichem Potenzial bis zu 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb. Fruchtig-delikate Nase mit einem opulenten Cocktail von Eisbonbon, Bananen, Ananas, Marzipan und einem Hauch Zitrus. Am Gaumen sehr ausgewogen: fruchtig, schöne Balance zwischen Säure und moderater Restsüsse und sehr langer Abgang. Sehr trinkig. Ein überzeugendes Beispiel für diese Traubensorte.
  • Gesamturteil: Perfekt vinifiziert: 17–/20
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Blanc de Noir edel & reich 2018

  • Ursula Angelrath, Twann; AOC Bielersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Pinot Noir (+ Diolinoir?)
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Recht dunkles Gelb mit Kupferschimmer. Druckvolle, etwas überschwängliche Nase. Unerwartet wuchtiger, mundfüllender Auftritt. Danach einige Firnnoten, Apfel- und immer deutlicher Birnenaromen, aber auch Anflüge von hellen roten Früchten. Gut stützende Säure, die aber keinen Gegenspieler findet und sich im nirgendwo verliert. Erstaunlich langer Abgang, erstaunlich fit.
  • Gesamturteil: Recht fit und doch ein Altweinerlebnis: 14/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Kupferrosa im Oeil-de-Perdrix-Stil. Fruchtig-ausladende Nase. Am Gaumen eine sehr knackig-wuchtige Säure, viel Power, Grip und eine beeindruckende Länge. Ein äusserst trocken und konsequent vinifizierter Wein.
  • Gesamturteil: Ein Powerwein fürs Apéro: 15,5/20
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Chardonnay Les Vignes de Madame 2022

  • Domaine de la Baume, Servian; Languedoc-Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Bezugsquelle: Boissons de Siebenthal Déjardin
  • Degustiert: 12/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Sattes Gelb mit leichtem Grünstich. Eher atypische Nase, mit Eisbonbons und Menthol. Auch am Gaumen recht schwer einzuordnen. Gelbfruchtig, dazu reife Melone mit etwas Honig. Von schlanker Statur. Gut strukturiert, einiges an Würznoten, sogar Lakritze, markante Säure, die dem Wein aber guttut.
  • Gesamturteil: Schlanker Chardonnay, eher im Spassbereich: 15,5/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Gelb mit grün-bräunlichem Schimmer. Exquisite, einladende Nase mit Honig- und Bananenaromatik und feiner Würze. Am Gaumen sehr stimmig: schlank, lebhaft-knackige Säure und eine beeindruckende Länge. Ein Chardonnay im Burgunder-Stil, der im Edelstahltank ausgebaut wurde.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis? Come on! 15,5/20
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Riesling Spätlese Gantenbein 2008

  • Weingut Gantenbein, Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 270.–
  • Degustiert: 1/2024, eingereicht von Mike Hählen
  • Freudiger: Dichtes Zitronengelb mit Goldreflexen. Betörende Nase mit klassischem Honigmelonenaprikosenmarzipankonfit und überdeutlicher Petrolnote. Herrlich kompakter Gaumen mit etwas gar dezenter Säure aber trotzdem guter Balance. Zunehmend der Eindruck von Quittenkompott, dazu Veloschlauch inklusive Vulkanisierflüssigkeit… Null Altersnoten, aber auch kein weiteres Entwicklungspotenzial erkennbar. Gute Länge.
  • Gesamturteil: Elegante Rieslinginterpretation: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Strohgelb. Feinfruchtige Nase mit exotischen Früchten und einer typischen Petrol- und Gumminote. Am Gaumen ein elegantes Süsse-Säure-Spiel und eine schöne Frische. Keinerlei Altersnoten. Generell etwas zurückhaltender als die bekannten Mosel-Vertreter dieser Traubensorte. Perfekt ausbalanciert und langanhaltend. Leider inzwischen ein sehr rarer Genuss, weil es seit 2012 keine restsüssen Gantenbein-Rieslinge mehr gibt. Entsprechend hoch sind die Preise.
  • Gesamturteil: Traumhafter Genusswein: 18,5/20
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Epesses Reflets Dorés 2020/2022

  • Cave Beau Reveil, Testuz, Aran sur Villette (2020) / Cave du Sarment, Perroy (2022)
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2020 / 2022
  • Preis: Ca. CHF 13.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von René Graunke
  • Freudiger: 2020: Klassisches Zitronengelb, sehr erfrischende Nase mit Eisbonbon, recht füllig, schöne Fruchtsüsse. Gute Säure, balanciert die etwas zu hohe Restsüsse gut aus. Der Wein wirkt lebhaft. Recht langer Abgang, klingt gut nach. Klassisches Lavaux, Apérowein. 2022: Blasses Zitronengelb, verhaltene aber komplett andere Nase, laktische Noten, joghurtartig, dazu auch Teenoten. Am Gaumen weniger süss, aber insgesamt deutlich weniger lebhaft, fast etwas plump. Bisschen Mineralik. Säure etwas dezenter. Weniger trinkfreudig, eher zum Fisch.
  • Gesamturteil: 2020: klassisches Lavaux in jeder Hinsicht: 15/20 / 2022: unklares Nasenbild, wenig lebhaft: 14,5/20
  • Kaletsch: 2020: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb mit orangen Reflexen. Feine Nase mit Hefe, Zitrusaromen und Eistäfeli. Am Gaumen sehr gefällig und spritzig: die Balance zwischen Säure und Fruchtsüsse stimmt. Eher leicht, aber trotzdem ein valabler Apérowein. 2022: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb. Nase undefinierbar: etwas Frucht, dazu laktische Noten und etwas Rost. Am Gaumen ein typischer Chasselas: homogen, wenig Säure – gesamthaft noch leichter als der Jahrgang 2020, trotz deutlich höherem Alkoholgehalt.
  • Gesamturteil: 2020: Süffiger Apérowein: 14,5/20 / 2022: Klar schwächer als der Jahrgang 2020: 13,5/20
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Chasselas Sélection 2022

  • Rebgut der Stadt Bern, La Neuveville; Schafiser Bielersee AOC
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100& Chasselas
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Klares Zitronengelb. Klassische Düfte mit Lindenblüte, Feuerstein und Zitrusnoten. Schöne Cremigkeit, Substanz ist vorhanden, aber es fehlt etwas die Säure. Stein- und Kernfrüchte, immer deutlicher Quitte, auch Johannisbeeren. Mittlerer Abgang. Gefälliger, durchaus süffiger Apérowein, der sich sicher auch zu Seefisch hervorragend macht.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter, sehr trinkiger Apérowein: 15/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Zitronengelb mit feinen Orange-Reflexen. Frische Nase mit Hefenoten und einem Hauch Zitrusfrüchten und Grapefruit. Am Gaumen sehr sortentypisch: frische Säure, aber bereits abgerundet. Auch hier Zitrusfrüchte. Ein eher leichter, gefälliger Genusswein – wie prädestiniert fürs Apéro.
  • Gesamturteil: Ein schöner – excusez l’expression – Saufwein: 14,5/20
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Chardonnay Barrique 1996

  • Caves du Château Auvernier; Auvernier; Neuchâtel AOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 1996
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 9/2023, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Dunkles, goldenes Honiggelb. Diskrete, aber sehr angenehme Fruchtnase, Mirabellen und Ananas, dann Honig. Am Gaumen erstaunlich präsent, mit erfrischender Säure. Nur leichte Firnnote, gut gealtert, immer noch viel Frucht, vor allem reife Steinfrüchte. Verblüffender Abgang mit kecker Bitternote.
  • Gesamturteil: Erstaunlich frisch, schönes Altweinerlebnis: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, klares und glänzendes Honiggelb mit orangem Einschlag. In der Nase üppige Frucht- und Reifenoten und noch immer Holz, wirkt frisch und ist noch weit entfernt von der Oxidation. Am Gaumen rund und ausgewogen, mit präsenter Säure und erstaunlich jugendlicher Gestalt. Tolle, sehr erstaunliche Länge.
  • Gesamturteil: Positive Überraschung: 17–/20
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Capucine 2021

  • Domaine de la Baume, Servian; Vin de France
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Chardonnay, Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 12.–
  • Degustiert: 8/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Verhangenes Gelb mit bräunlichen Anflügen. Verhaltene Nase, etwas reifer Apfel; Zapfenzieher findet Stachelbeeren. Eigenartiger, sehr präsenter aber kaum definierbarer Gaumen. Weder Frucht noch Blume noch Würze. Substanz ist da, sicher seriös gemacht, aber nicht einzuordnen. Mittellanger Abgang. Wenig Spass.
  • Gesamturteil: Es stellt sich kein Schluckreflex ein: 14/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares Gelb mit leicht orangem Einschlag. Herbe, feinfruchtige Nase mit einem Hauch Stachelbeeren, leicht grasig wirkend. Am Gaumen eine schöne Säure und druckvolle Gerbstoffe, die aber nicht wie eine Keule wirken. Keinerlei aussergewöhnliche Aromen, die für Orange-Weine typisch sind. Endet auf trockenen Gerbstoffen, was zeigt, dass der Wein noch nicht ganz ready ist.
  • Gesamturteil: Beachtlicher Orange-Wine für Einsteiger: 16/20 (Potenzial: 17?)
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Terres Viognier 2020

  • Domaine de la Baume, Servian; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Viognier
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Unter CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Recht sattes Gelb mit grünlichen Reflexen. Intensive Viogniernase, die an Fruchtsalat denken lässt: Mirabellen, Pfirsich, helle Wildkirschen. Mundfüllend, wuchtig, zunächst fast fett wirkend, eine ziemlich wilde Orgie! Dennoch schöne Eleganz. Viiiiiieeeeel Holz, viel Caramel, aber dahinter erneut Frucht: wieder Mirabellen, helle, aber auch dunkle Johannisbeeren! Rund, harmonisch, frisch. Vielleicht merkt man ganz am Schluss, dass wir uns nicht grad im Topbereich befinden: etwas kurz und hier eher ausdruckslos.
  • Gesamturteil: Was für ein Preis-Leistungs-Verhältnis: 15/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares und glänzendes Gelb mit grünlichen Reflexen. Einladende, fruchtige Nase, die an «Eistäfeli» erinnert – dazu eine zarte Eichenholznote. Am Gaumen rund und voll, mit schöner Säure und beachtlicher Länge: perfekt ausbalanciert! Auch hier ein Hauch Eiche und schöne Karamellaromen. Nur ein Anflug von Üppigkeit, wie er bei Viogniers öfter vorkommt. Und das für diesen Preis? Come on – get real!
  • Gesamturteil: Dafür gibt’s nur ein Wort: WOW! 17,5/20
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Domaine Frôté Chardonnay 2020

  • Domaine Frôté SA, AOC Lac de Bienne; vinifié et mis en bouteille par Auberson & Fils SA, La Neuveville
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 42.–
  • Degustiert: 8/2023
  • Freudiger: Strahlend-glänzendes Gelb. Klassische, sehr jugendliche Chardonnay-Nase, holzgeprägt, viel Vanille und Eiche; dahinter lauert allerdings bereits tiefgründige Steinfrucht. Am Gaumen ein eindrücklicher Auftritt, auch hier viel Holz, dazu massive Frucht, reife Pfirsiche und Aprikosen, wuchtig, dennoch äusserst elegant mit einer fulminanten Säure. Langer Abgang. Kaum jemand würde das an den Bielersee verorten. Der Wein ist allerdings viel zu jung.
  • Gesamturteil: Bielersee-Chardonnay der Extraklasse; Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Goldgelb mit minimal grünlichen Reflexen, klar und transparent. Sehr einladende, gelbfruchtige Nase mit deutlichen Eichenaromen und Vanille. Auch am Gaumen zitrusfruchtig mit einem Hauch Ananas. Sehr straight und klassisch vinifiziert, mit viel Säure und einer dramatischen Intensität und Länge. Schlank und aristokratisch wie ein Spitzenburgunder. Ein grosser Wein mit viel Alterungspotenzial!
  • Gesamturteil: Grosser, burgundischer Chardonnay: 18/20
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Bianco di Merlot Arcangelo 2021

  • Tamborini Vini, Lamone TI; DOC Bianco di Merlot
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel
  • Degustiert: 5/2023, eingereicht von der Einkaufsgenossenschaft Biel
  • Freudiger: Helles Kupfergelb. Erfrischende Nase mit Steinfrüchten. Im Mund überzeugend, weil fadengerade vinifiziert. Eine geradezu strahlende Säure lässt von Beginn weg Freude aufkommen! Fröhliche Frucht, helle Johannisbeeren, dann wieder Steinfrüchte. Erstaunlich strukturiert. Auch im Abgang kompromisslos knochentrocken.
  • Gesamturteil: Apérospass für Erwachsene: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Orange mit Kupferreflexen. Sehr zarte Nase mit Hefenoten und Apfelfrucht. Am Gaumen im Ansatz rund, danach kommt eine unerwartete Säurekeule. Beeindruckende Dichte und Länge, aber noch ein gutes Stück von seiner besten Genussreife entfernt.
  • Gesamturteil: Essensbegleiter oder Apéro-Wein für Hardcore-Säurefreaks: 15,5/20 (Potenzial: 16,5)
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