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Alvear Pedro Ximénez Solera 1927

  • Bodega Alvear, Montilla; DOP Montilla-Moriles
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pedro Ximénez
  • Jahrgang: 1927 (Solera)
  • Preis: Ca. CHF 23.– (0,375 l)
  • Bezugsquelle: Fischer Weine, Sursee
  • Degustiert: 4/2024
  • Freudiger: Dichtes Braunschwarz, an Maggi oder Sojasauce erinnernd. Duft nach Melasse, Baumnüssen und Rosinen, danach zunehmend jodartig-medizinische Noten. Extrem stoffiges Mundgefühl, eher zum Kauen. Sehr viele getrocknete Früchte aller Art: Feigen, Datteln, Rosinen… und erneut Baumnüsse. Bleibt lange auf der Zunge, ellenlanger Abgang.
  • Gesamturteil: Eine Spezialität zum Anbeissen: 18/20
  • Kaletsch: Sattes Mahagonibraun mit dunkelgrauem Schimmer. In der Nase Noten von Rauch, Kaffee, dunkler Schokolade, Rumbeeren und vor allem Ratafià, dem Likör aus eingelegten grünen Baumnüssen. Die Konsistenz ist ölig. Am Gaumen halten sich Säure und Süsse die Waage, und die Aromen tanzen Ringelreihen: viel konzentrierte Frucht und viel Power, aber perfekt ausbalanciert. Und vor allem besticht die seidig-visköse Textur. Ein Meisterwerk, das man beinahe anschneiden kann. Die 98 Parker-Punkte sind gar nicht mal übertrieben.
  • Gesamturteil: Ein Nektar für die Götter: 19+/20
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Château Rieussec 1990

  • Château Rieussec, 1er Cru Classé, Sauternes
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Sémillon und wenig Muscadelle und Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 1990
  • Preis: Ca. CHF 85.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Blind degustiert: Tiefes, dichtes Kupfer, ungewöhnliche Farbe. Nase mit viel Rose und Aprikose. Im Gaumen dann inflationär Aprikose. Unglaublich süss, ohne aufdringlich zu wirken. Ausserordentlich angenehmes Mundgefühl, keinerlei Klebrigkeit trotz intensiver Süsse. Der Wein könnte allenfalls einen Hauch mehr Säure vertragen. Gibt es schlanken Honig? Here it is. Perfekte Trinkreife.
  • Gesamturteil: In Akazienhonig eingelegte Aprikosen: 18,5/20
  • Kaletsch: Glänzend-leuchtendes Kupferorange. Einladende Botrytis-Nase mit getrockneter Aprikose, Honig und Karamell. Auch am Gaumen viel opulente Frucht, aber trotz aller Intensität und Konzentration ein relativ schlankes Gerüst: schöne Säure und langanhaltend. Kein dickflüssiger Nektar. Sicher noch zehn Jahre lang auf dem Genuss-Peak!
  • Gesamturteil: So muss Sauternes: 19/20
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Commandaria 2017

  • Tsiakkas Winery, Lemesos, Zypern; OEOP Commandaria
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 95% Xynisteri, 5% Mavro
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 7/2022, eingereicht von Paphos Weine
  • Freudiger: Traditionell wird Commandaria aus angetrockneten Trauben gewonnen und danach aufgespritet. Letzteres ist hier nicht der Fall, darum moderater Alkoholgehalt. Cognacfarben, sofort der Eindruck von in Honig eingelegten Orangenzesten und Aprikosenkompott. Auch am Gaumen viel Aprikose und Honigmelone. Opulent süss, aber nicht klebrig. Dickflüssig ohne aufdringlich zu sein. Die Mächtigkeit wird aufgefangen von einer herrlichen Säure. Erinnert an Sauternes. Sehr langer Abgang.
  • Gesamturteil: Komplex und durch und durch betörend: 18/20
  • Kaletsch: Glänzende orangebraune Farbe, die an Cognac und dunklen Honig erinnert. Bereits die Nase lullt einen ein: verlockende Aromen von kandierten Früchten, Tee, Honig und Nüssen, dazu gedörrte Aprikosen. Am Gaumen sorgt die Säure für unerwartete Frische, perfekte Balance und ein atemberaubend langer Abgang. Ein grosser Süsswein für Weintrinker, die glauben, dass sie schon alles kennen. Genuss, Genuss, Genuss...
  • Gesamturteil: Ein echter Kauftipp: 19–/20
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Kracher Scheurebe TBA 2015

  • Weinlaubenhof Kracher, Illmitz; Burgenland
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Scheurebe
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 2/2022
  • Freudiger: Goldfarben. Dem Glas entströmen Aprikosen-Honig-Tannenspitzengelee-Düfte. Am Gaumen unglaublich opulent, dickflüssiger Nektar, wiederum mit Aprikosen und weiteren Steinfrüchten, erneut Honig und kandierte weisse Johannisbeeren. Für mich persönlich zu wuchtig, zu üppig, zu leimartig. Andererseits… hat bitte jemand ein bisschen Foie Gras?
  • Gesamturteil: Scheu vom Süssweingott. Freaks werden sagen: 19/20
  • Kaletsch: Honigfarben mit bräunlichem Einschlag. Ultrafruchtige Botrytis-Nase mit Birnen, Honig, Mandarinen, Orangenzesten und Vanille. Auch am Gaumen eine unglaubliche Aromenfülle: dicht, komplex und dank der frischen Säure trotzdem zugänglich. Für den einen oder die andere sicher etwas zu dickflüssig, aber geht Süsswein tatsächlich besser?
  • Gesamturteil: Kracher ist ein Meister seines Fachs: 19+/20
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Les Sables d'Or 2017

  • DOP Sauternes, Sélectionné à la production Coop, Basel
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Sémillon, Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Goldener Glanz. Absolut klassische Honig-Aprikosen-Düfte. Am Gaumen ultimativ üppig, vielleicht etwas zu ölig anmutend. Im Mund vollzieht sich eine überbordende Honig-Aprikosen-Melonen-Orgie mit Marzipanklängen und zarten Röstaromen. Sanftmütiger Abgang. Lässt von Foie Gras träumen. Blind würde man das trotz der etwas fehlenden Spannkraft ohne Weiteres einem grossen Château zuordnen. Respekt, Coop!
  • Gesamturteil: Sehr viel Sauternes zu einem sehr kleinen Preis! 18/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Zitronengelb. Einladende Botrytis-Nase mit Banane, Marzipan und Honig. Am Gaumen etwas mastig und üppig: sehr dickflüssig. Vielleicht fehlt es etwas an Säure, aber die traumhafte Aromatik, die an grosse Namen wie Rieussec und sogar Yquem erinnert, tröstet locker darüber hinweg.
  • Gesamturteil: Zu diesem Preis ein absoluter Kauf-Tipp! 17,5/20
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Kiedrich Gräfenberg Auslese 1997

  • Weingut Robert Weil, Rheingau, Kiedrich
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesing
  • Jahrgang: 1997
  • Preis: Ca. CHF 70.– (Normalformat)
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Funkelndes Rotgold mit zarten Kupferklängen. Eine Nase wie ein Gummiboot, gefüllt mit in Petrol getunkten Fahrradschläuchen, dazu üppig kandierte Ananas. Wers mag… Am Gaumen ölige Konsistenz. Flüssige Rosinen und Aprikosen wälzen sich um den Gaumen und rinnen dann langsam und Engelschoräle singend den Hals runter. Nochmal gaaaanz viel Aprikose. Erstaunlicherweise bleibt der Eindruck von etwas Leichtfüssigem, Mineralischem zurück. Kein Dessertwein, sondern ein Dessert. Perfekte Trinkreife.
  • Gesamturteil: Für mich persönlich überladen, für Fans wohl 19/20
  • Kaletsch: Sattes Dunkelgelb mit deutlichen Orange-Reflexen. Üppig reife Nase mit Aromen von getrockneten Bananen, Honig und klar erkennbaren Reifenoten (Petrol, Gummi). Am Gaumen dann überraschend schlank, mit nach wie vor toller Aromatik, aber ohne jede störende Mastigkeit. Perfekte Struktur: Die Säure stützt, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Just wow!!
  • Gesamturteil: Purer Trinkspass: 19–/20
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Gewurztraminer Vendages Tardives 2007

  • AC Alsace, Louis Sipp, Ribeauville
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Gewürztraminer
  • Jahrgang: 2007
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 3/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Dunkles Kupfer. Massive Süssweinnase mit Honig, Sultaninen und Aprikosen noch und noch. Der gesamte Eindruck wiederholt sich am Gaumen. Der Wein ist betörend von Anfang bis Ende. Die Restsüsse ist natürlich hoch, aber der Wein wirkt durchaus elegant und flutscht einlullend über die Zunge. Keine Sortentypizität erkennbar. Weckt dafür Lust auf Foie Gras. Oder doch lieber eine Tarte Tatin? Trinkreif, vielleicht sich schon dem Ende zuneigend.
  • Gesamturteil: Ein ziemlich eindrückliches Elsass-Erlebnis: 18/20
  • Kaletsch: Honiggelb mit braun-orangen Reflexen. Traumhaft opulente Botrytis-Nase mit Aprikosen und Litschis. Auch am Gaumen sehr aprikosig, schlank und weit weg von anderen mastigen Spätlese-Vertretern. Perfekte Balance zwischen Säure und Süsse, perfekte Genussreife. Ein richtig – excusez l’expression – geiler Süsswein.
  • Gesamturteil: Shut up and drink: 18,5/20
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Sauvignon Blanc Botrytis 1999

  • Robert Mondavi Winery, Oakville, Napa Valley, USA
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 1999
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Caramelfarbener Cognac-Ton. Duft nach Aprikosen und weissem Tee, etwas Petrol. Auch am Gaumen intensive Aprikose, begleitet von Orangenzesten. Wirkt zunächst üppig, verliert sich dann aber. Auch im Abgang eher schlank. Auf den zweiten Schluck ein ausgewogenes Süss-Säure-Spiel, schöne Dichte, harmonischer Wein. Zu Tarte Tatin ein Gedicht, wenn auch ein bisschen ältlich wirkend.
  • Gesamturteil: Fristet ein schönes Rentnerdasein ohne Todesangst: 17/20
  • Kaletsch: Dunkle Bernstein-Farbe mit orangen Reflexen. Nase mit Aromen von Dörrfrüchten, Stroh und Schwarztee. Am Gaumen eine schöne Säure, welche die Restsüsse aufwiegt. Tolle Balance! Von der Struktur her noch jung, in punkto Aromatik und Farbe aber überraschenderweise bereits über dem Zenith.
  • Gesamturteil: Ein Botrytis-Wein zum Austrinken: 17/20
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ḣaróu

  • Fratelli Maroni Sagl, Biasca, Vino dolce della Svizzera Italiana
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Uva Americana (vitis labrusca)
  • Jahrgang: unbekannt
  • Preis: Ca. CHF 55.– (0,5 l)
  • Degustiert: 4/2018
  • Freudiger: Verwirrendes Grüngelb. In der Nase Iltispisse (sorry, Insider), im besten Fall Litschi. Ungewohnt auch im ersten Eindruck: weisse Johannisbeeren, Brennnesselsud, kalter Verveinetee, medizinische Noten. Aber sehr erfrischend und nicht zu süss. Leichtfüssig, schöne, fast prickelnde Säure mit viel Zug. Unkonventioneller Abgang. Ein völlig ungewöhnlicher, spannender Süsswein; man könnte aber auch von einem Missverständnis sprechen...
  • Gesamturteil: Für Spinner, Freaks und alle, die schon alles gehabt haben. Für mich 13/20
  • Kaletsch: Honigfarbenes Dunkelgelb. Schon beim Riechen an diesem Wein schlägt einem eine geballte Ladung Aromen entgegen. Die unverkennbare Uva Americana-Nase versetzt einen auf eine Terrasse im Tessin, wo man von den reifen Trauben nascht. Am Gaumen setzt sich die Aromenexplosion fort. Dank dem wunderbaren Süsse-Säure-Spiel ist dieser Dessertwein frisch, nie mastig und alles andere als zu süss. Ein überaus gelungener Versuch einer Spezialität in einer Mikro-Auflage.
  • Gesamturteil: Ein Süsswein für Nonkonformisten! 17,5/20
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