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Les Briguières 2016

  • Côtes du Rhone Villages, Domaine de Piaugier, AC Sablet
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 70% Grenache, 30% Mourvedre
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 7/20, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Düsteres Granat. Eingekochte, leicht oxidiert wirkende Düfte. Etwas Brett. Im Mund dann aber sehr präsent, wuchtig mit viel Substanz und keineswegs ohne Charme. Erneut der Eindruck von eingekochten Früchten, kompottartig, auch Rosinen, dabei durchaus komplex, weich und saftig. Ein in jeder Hinsicht eindrücklicher, sehr expressiver Preisknüller.
  • Gesamturteil: Eingemachtes von der unteren Rhône: 16,5/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Rubin. Sehr einladende, dunkelfruchtige Nase mit Anflügen von Minze, Menthol, Eukalyptus, Thymian und feinen Holznoten. Am Gaumen dominieren im Moment noch die Tannine, die im Abgang noch etwas zumachen. Mittlere Länge. Ein Wein, der einem asiatischen Essen Paroli bieten kann oder noch etwas gelagert werden sollte.
  • Gesamturteil: Sehr einladende Fruchtaromatik: 17–/20
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Hermitage 1995

  • E. Guigal, Château d’Ampuis, AC Hermitage
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 1995
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Das zart schimmernde Rot zeigt bereits im Glas ein würdevolles Alter an. Es entströmen ihm Düfte nach dunklen Früchten und Herbstlaub. Am Gaumen dann noch mehr Tertiäraromen, ein Herbstspaziergang im Wald, daneben viel dunkle Frucht und Lakritze. In der Mitte herrlich süss. Alles ziemlich dicht und straff, nur ganz leichte Altersbeschwerden. Säure noch präsent, im mittellangen Abgang tummeln sich sogar noch ein paar Tannine. Insgesamt der Eindruck einer erstaunlichen, vielleicht etwas müden Leichtigkeit.
  • Gesamturteil: Grosses Rhône-Kino, leicht over the top: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubin. Zurückhaltend-aristokratische Nase mit rosinigen und kernigen Anklängen. Am Gaumen die typische Rhône-Syrah-Aromatik: mineralisch mit getrockneten roten Früchten und grünen Kräutern. Präsente Gerbstoffe, die nie stören und den Wein noch frisch und jugendlich wirken lassen. Ein toller Hermitage, der ohne Extraktionsexzesse auskommt und trotzdem (oder gerade deswegen) in allen Belangen überzeugt.
  • Gesamturteil: Gekonnt ist gekonnt: 18+/20
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La Digoine 2015

  • Bourgogne Côte Chalonnaise, Domaine de Villaine, Bouzeron
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2020, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Dunkles Rubin mit Violettreflexen und leichter Trübung. Sehr schöne, klassische Pinot-Noir-Nase mit verführerischen Waldbeeren. Stoffig, trinkig, gute Fruchtsüsse mit Himbeeren und dunklen Früchten, dazu ein stützendes Säurerückgrat. Charaktervoll, harmonisch mit charmantem Abgang. Ein unkomplizierter Trinkspass für Burgund-Fans und vor allem solche, die es werden wollen.
  • Gesamturteil: So macht Burgund Freude! 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur. Sehr einnehmende rotbeerige Nase (Himbeeren!) mit zurückhaltendem Toasting. Absolut sortentypisch. Am Gaumen setzt sich der Eindruck fort: überzeugende Struktur und perfekte Balance, ein homogener, mittellanger Burgunder mit erster Reifesüsse. Obwohl die Besitzer Pamela und Aubert de Villaine gleichzeitig Co-Eigentümer der legendären Domaine de la Romanée-Conti sind, ist dieser Wein nicht extrahiert und komplex, sondern gefällig.
  • Gesamturteil: Seriös und charmant. 17,5/20
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L’Abeille de Fieuzal 2015

  • Château de Fieuzal, Pessac-Léognan AC, Bordeaux
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Degustiert: 2/20, eingereicht von Riegger AG
  • Freudiger: Dunkles Granat. Klassische Bordeaux-Nase mit etwas roter Peperoni und viel dunkler Frucht, die sich auch am Gaumen wiederfindet. Nach einem betörend süssfruchtigen Auftritt treten Brombeernoten auf, begleitet von Mocca. Tolle Aromatik, recht üppig und erstaunlich breitschultrig. Der Wein präsentiert sich verblüffend trinkreif, mit Bordeaux-Aromatik bis zum Abwinken. Einzig im eher kurzen Abgang zeigt sich ein Abstand zum Erstwein des Gutes.
  • Gesamturteil: Ein toller, sehr bezahlbarer Bordeaux-Spass nicht nur für Einsteiger: 17-/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Verführerisch-reife und würzige Nase im Bordeaux-Stil mit Frucht, etwas Teer und Leder. Am Gaumen die grosse Überraschung: bereits jetzt zugänglich und damit (auch) ein Wein für Gastronomie-Betriebe. Mittlere Länge und feine Tannine, die sich erst am Schluss bemerkbar machen. Ein klassischer Bordeaux, der auf «ready to drink» getrimmt ist.
  • Gesamturteil: Wer keinen Keller zum Lagern hat: zugreifen! 17/20
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Crozes-Hermitage 2016

  • AC, Domaine Alain Graillot
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Jugendliches Rot mit leichten Violettreflexen. Superintensive Nase mit Kräutern des Südens, vor allem getrockneter Thymian. Riecht etwas nach Pferdestall, aber ganz grosses Kino. Wuchtig-nobler, verführerischer Auftritt mit viel Pflaumenfrucht, dazu Leder, Kaffee und Röstaromen. Dann wieder dunkle kompottartige Frucht aber ohne irgendwie fett zu wirken. Gewieher auch am Gaumen. Viel Substanz, bereits schön ausbalanciert, beträchtliches Potenzial. Rhône pur und mit all den Pferden definitiv ein Wein für ganze Kerle.
  • Gesamturteil: Anfänger und zartbesaitetes Volk: Finger weg! Potenzial für 18,5/20
  • Kaletsch: Mattes Purpurrot mit violetten Schimmern. Bemerkenswerte Nase mit viel schwarzbeeriger Frucht, Röstaromen, ersten animalischen Reifenoten und einigen grasigen Nuancen – so gut, dass man sich darin verlieren könnte. Der Gaumen komplettiert das umfassende Weinerlebnis: markantes Gerbstoffgerüst, viel Würze, eine präsente Säure sowie eine aristokratische Länge und Intensität, alles perfekt ausbalanciert.
  • Gesamturteil: Bitte noch liegen lassen: 17,5/20 (Potenzial: 18+)
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La Croisade Réserve 2018

  • IGP Pays d’Oc, Union de Producteurs de Cruzy, Cébazyn
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Syrah
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 12.–
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von Weinkeller Riegger
  • Freudiger: Dunkel funkelndes Rot. Würzige Nase mit Bouillonnoten. Fröhlicher Auftakt ohne viel Aufhebens, gradlinig. Rotfruchtig, unkompliziert, mit Belüftung intensiver werdend. Sehr sauber. Syrah dominiert, Cabernet Sauvignon trägt charmante Gefälligkeit bei. Die regionaltypischen Noten werden nach einiger Zeit im Glas intensiver. Am Schluss tummelt sich im Hintergrund etwas Gerbstoff. Sehr modern gemacht; extrem viel Wein für kleine Budgets!
  • Gesamturteil: Let’s have a party: 15,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot mit feinen violetten Schimmern. Frische, primärfruchtige und junge Nase im Rhone-Stil mit leichtem Einschlag von neuer Welt. Am Gaumen überraschend breit und mundfüllend, mit präsenten, aber nie störenden Gerbstoffen und stützender Säure. Erstaunlich homogen und durchaus würzig, die Länge fehlt jedoch etwas. Ein Wein, der trotz moderner Machart nie billig wirkt.
  • Gesamturteil: Zum sofortigen Genuss: 15,5/20
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Les Mûriers 2014

  • Château Duvivier, Côteaux Varois en Provence, Frankreich
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 50% Syrah, 45% Cabernet Sauvignon, 5% Grenache
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: Ca. CHF 26.–
  • Degustiert: 10/2019, eingereicht von Delinat
  • Freudiger: Dunkles Purpur. Klassische Provence-Düfte mit würzig-kräuterigen Garrigue-Klängen. Am Gaumen ist der Syrah mit fleischigen und pfefferigen Tönen zu erahnen, mit zunehmender Belüftung zeigt sich aber auch der Cabernet. Gute Textur, homogen, auf der eleganten Seite. Ein harmonischer, in sich ruhender Wein mit schönem Säurerückgrat. Die bereits jetzt entspannt wirkenden Tannine dürften dafür sorgen, dass der Wein noch etwas zulegt.
  • Gesamturteil: Beine hochlagern, vous êtes en Provence! 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Traumhaft schöne, bereits erstaunlich reife Nase im Bordeaux-Blend-Stil. Der Cabernet dominiert die Aromatik. Auch am Gaumen beeindruckend: perfekt eingebundene Gerbstoffe, genügend Extrakt, schöner Schmelz und trotzdem eine beachtliche Länge. Ein brillanter Wein, der sich nicht mit billigen Reizen anbiedert, sondern mit nobler Zurückhaltung und klassisch-aristokratischer Stilistik überzeugt. Macht bereits jetzt sehr viel Spass.
  • Gesamturteil: Absolute Kaufempfehlung! 18/20
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Château Coulon 2017

  • Château Coulon 2017
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 40% Syrah, 30% Carignan, 20% Mourvèdre, 10% Grenache
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 8/2019, eingereicht von Delinat
  • Freudiger: Dunkles Kirschrot. Südlich-würzige, aber auch blumige Nase. Eleganter Auftritt mit schöner Frucht. Am Gaumen hat die Frucht gegen die recht hohe Säure derzeit wenig Chancen. Mittellanger Abgang, recht viele Gerbstoffe, derzeit noch etwas ruppig und ziemlich adstringierend, das dürfte sich aber geben. Etwas oberflächlich und eindimensional, aber zweifellos ein netter Essensbegleiter und mittelfristig ein herrlicher Saufwein.
  • Gesamturteil: Solider, gefälliger Tischwein ohne allzu viel Tiefgang: 15/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit helleren Rändern. Frische, vielversprechende Nase mit schönen Reifearomen und leicht grasig-gerbstoffigen Anklängen. Der Syrah-Anteil ist deutlich zu erkennen. Am Gaumen überraschend breit, allerdings aktuell noch etwas gerbstofflastig und adstringierend. Extrakt und Länge fehlen etwas, sind für diesen Preis aber auch nicht zu erwarten.
  • Gesamturteil: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: 16–/20
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Cos d'Estournel 1988

  • Château Cos d'Estournel, St-Estèphe AOC, 2ième Cru classé,
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
  • Jahrgang: 1988
  • Preis: Ca. CHF 120.– (Normalformat)
  • Degustiert: 5/2019
  • Freudiger: Gereiftes Rot mit besorgniserregenden Braunreflexen. Dann aber schon in der Nase der Eindruck von frischer Präsenz, gereift zwar, aber auch einnehmend mit einem Hauch von Peperoni. Am Gaumen zeigen sich Kaffee- und Lakritznoten, auch Leder. Dahinter lauert jedoch eine noch sehr vife Brombeer- und Pflaumenmarmelade-Frucht. Elegant, seidig, relaxed, souverän. Ganz grosses und sehr zugängliches Bordeaux-Kino.
  • Gesamturteil: Ready to drink! 18,5/20
  • Kaletsch: Mittleres, ins Orange-Braune ziehendes Rubinrot mit hellen Rändern. In der Nase beeindruckende St-Estèphe-Typizität mit Aromen nach Zedernholz, Leder, Tabak und Bouillon, aber wenig Frucht und minimalen oxidativen Anflügen. Am Gaumen dann voll da: extraktreich, breit und ausladend bei traumhafter Eleganz und Länge und allerhöchstem Genussfaktor. Befindet sich auf dem absoluten Peak – und das nach 31 Jahren in der Schöppli-Flasche!
  • Gesamturteil: Abschalten und geniessen: 19–/20
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Red Domus 2016

  • Vignerons Catalans, Côtes du Roussillon Villages AOP
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Syrah, Grenache
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Degustiert: 5/2019
  • Freudiger: Die Vignerons Catalans sind ein Zusammenschluss von rund 1000 (!) Winzerinnen und Winzern, die rund 10'000 Hektaren (!) bewirtschaften und vorwiegend Weine im Billigsektor produzieren. Der Red Domus mit viel Toasting, sehr viel Frucht, etwas Pfeffer und stoffiger Opulenz. Dabei durchaus gut strukturiert, nicht zu üppig. Die Gerbstoffe dürften ihn sogar noch etwas zulegen lassen. Moderner, gekonnt gemachter Spasswein für sehr wenig Geld.
  • Gesamturteil: Unkompliziertes katalanisches Trinkvergnügen: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot. Umwerfende Nase mit Reifenoten, Frucht und leichten Röstaromen vom zurückhaltenden Holzeinsatz. Am Gaumen fruchtig und mundfüllend, aber noch ziemlich gerbstofflastig. Die Länge und die Eleganz gehen diesem professionell vinifizierten Wein etwas ab.
  • Gesamturteil: Diskrepanz zwischen Nase und Gaumen: 15,5/20
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Château Léoville-Barton 2009

  • AOC St–Julien, 2e Cru Classé
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 70% Cabernet Sauvignon, 25% Merlot, 5% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 150.–, eingereicht von Martin Spycher
  • Degustiert: 3/2019
  • Freudiger: In sich ruhendes Bordeauxrot. Verhaltene, hintergründige aber typische Bordeaux-Nase mit viel Brombeere und Cassis. Cremiger, samtener, aristokratischer Trinkfluss. Gigantische Power mit seidenfeiner Eleganz. Erneut dunkelfruchtig, etwas Dörrpflaume, dazu Minze. Dahinter verbergen sich Kaffee-, Karamell- und Vanillenoten. Gegen Schluss ein dramatischer Gerbstoffauftritt, der Jungbordeauxtrinker wie mich ganz einfach Lügen straft.
  • Gesamturteil: Warten. Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Klassische St-Julien-Nase mit Zedernholz, Graphit, Frucht und ersten animalischen Anflügen. Am Gaumen noch sehr unter dem Eindruck der Tannine, doch dahinter lässt sich die überragende Struktur erahnen. Erste Aromen von Menthol, Ledersattel und Tabak. Fraglos ein grosser Wein mit gewaltigem Potenzial, der seine beste Genussreife noch weit vor sich hat.
  • Gesamturteil: Vin de garde: Geduld zahlt sich aus! 17,5/20 (Potenzial 18,5)
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Château Figeac 2002

  • AOC Saint-Émilion Premier Grand Cru, Saint-Émilion
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 35% Cabernet Sauvignon, 35% Cabernet Franc, 30% Merlot
  • Jahrgang: 2002
  • Preis: Ca. CHF 120.–
  • Degustiert: 1/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Phänomenale Nase, die jeden Bx-Freak tanzen lässt. Ultrakomplex, subtil, mit Cassis- und Brombeerennoten, etwas ledrige Animalität, aber hübsch, hübsch, hübsch. Im Mund nicht übermässig fett, sondern aristokratisch, nobel, wiederum Cassis und herrliche Kräuter- sowie Würznoten. Der etwas bescheidenere Jahrgang macht sich bemerkbar, nicht zuletzt mit sanften Noten von grüner Peperoni, vor allem im eher kurzen Abgang. Legt aber von Minute zu Minute zu. Ein Bordeaux für Liebhaber von Finesse und Eleganz.
  • Gesamturteil: Verbreitet dieses unvergleichliche Gefühl zu Hause zu sein: 18–/20
  • Kaletsch: Begeisternde Bordeaux-Nase mit dunklen Beerenfrüchten, perfekt eingebundenem Toasting, Zedernholz und ersten animalischen Tertiäraromen wie Leder und Tabak. YESSSS! Auch am Gaumen erste Reifearomen, aber noch markante Tannine, perfekt ausbalanciert und von beeindruckender Länge. Aristokratisch und ohne jegliche Aufdringlichkeit, ein Gedicht!
  • Gesamturteil: Ein Traumwein in Babyschuhen: 18+/20 (Potenzial 19)
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Bandol Rouge 2016

  • AOC Bandol Rouge, Domaine Tempier, Le Plan du Castellet
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 75% Mourvèdre, 15% Grenache, 8% Cinsault, 2% Carignan
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: CHF 39.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 1/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Dichtes Purpur. Noch mit mehrfachen Sicherheitsschlössern abgeschottete Nase. Fast ölige Textur. Fliesst dementsprechend mit ritterlicher Zurückhaltung über die Zunge. Die ganz grosse Klasse ist erahnbar, aber noch nicht präsent. Zwischendurch erhascht man einen Blick auf gewaltige Frucht, angedeutete Komplexität und eindrücklichen Tiefgang. Sehr viel Toasting im Spiel, aber eben auch genug Substanz. Die Wahnsinns-Gerbstoffe wirken souverän und lassen das Lagerpotenzial erahnen. 20, 30, 40 Jahre?
  • Gesamturteil: Definitiv ein Wein für Erwachsene mit Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit violetten Reflexen. Spannende, noch etwas verhaltene Nase, alkoholisch, mit verbrannten Noten und Frucht im Hintergrund. Am Gaumen eine beeindruckende Struktur: dicht und mit sehr intensiver Aromatik, fraglos ein grosser Wein. Zurückhaltende Barriquenoten, aber gewaltige Tannine, die noch komplett abriegeln. Vin de garde!
  • Gesamturteil: Ein schlummernder Riese 17-/20 (Potenzial 18/20)
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Corton-Perrières 2005

  • Dubreuil-Fontaine, Pernand-Vergelesses, Appellation Corton-Perrières Grand Cru Contrôlée
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 90.–
  • Degustiert: 11/2018
  • Freudiger: Dunkles Purpur. Zurückhaltende Nase, dann einige noble, fast buttrige Klänge. Auch im ersten Eindruck eher zurückhaltend. Wirkt warm und sanft. Holz gut eingebunden, etwas Frucht vorhanden, derzeit aber zurückgebunden. Recht eindrückliche aber samtene Gerbstoffe. Eine Ahnung von Grösse, aber derzeit extrem adstringierend. Unbedingt dekantieren. Könnte noch zulegen.
  • Gesamturteil: Wird seinem Renommée auch in diesem Jahrgang nicht ganz gerecht: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurrot. Eher diskrete, noch holzbetonte Nase mit ersten animalischen und minimal oxidativen Anflügen, lässt eine breite Aromatik erahnen. Am Gaumen schlank, aber sehr lang: viel Säure, viel Tannin, ein klassischer Burgunder in einer reduktiven Phase. Noch gar nicht zugänglich: Braucht viel Zeit, bis er harmonischer ist.
  • Gesamturteil: Aktuell kein Trinkgenuss, aber ein seriöser Wein: 16,5/20 (Potenzial 18)
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Château Mont-Redon 2010

  • Domaine de Mont-Redon, Châteauneuf-du-Pape AOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cinsault, Grenache, Mourvèdre, Syrah
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 11/2018
  • Freudiger: Dichtes Granat mit aufhellenden Rändern. Kühle Nase mit Leder, Würze und eingekochten Früchten. Am Gaumen von eher schlanker Statur, dabei aber jederzeit mit einer schönen Präsenz und einer gut begleitenden Säure. Ich meinte überreife Mourvèdere-Frucht zu erkennen. Es dominieren aber würzige Aromen, die ins Bouillonartige zu kippen drohen. Trotzdem darf er noch ein, zwei Jahre lagern.
  • Gesamturteil: Insgesamt ein klassischer Ch9dP für Einsteiger: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Granat. Typische Rhone-Nase mit Frische, Frucht und Würze (Syrah-Aromatik). Auch am Gaumen eine schöne Würzigkeit, aber in atypischer Weise ein eher schmales Aromenspektrum. Mittlerer Körper, erstaunliche Länge und noch ziemlich adstringierende Gerbstoffe. Seine beste Genussphase kommt noch!
  • Gesamturteil: Preislich interessanter Châteauneuf: 17-/20
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Clos du Marquis 2000

  • St. Julien AC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 11/2018
  • Freudiger: Dunkles Granat. Klassische Bordeaux-Nase mit herrlicher Frucht (Cassis, Brombeere, etwas Peperoni). Im Mund sehr homogen, gute Textur, straff und aristokratisch, steht wie eine Eins. Wiederum tolle Frucht, etwas Lakritze. Hat noch Gerbstoffe. Im Abgang etwas kürzer, als es der Gaumen erwarten lässt.
  • Gesamturteil: Klassischer Spass-Bordeaux, am Anfang der Trinkreife : 17,5/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Granatrot. Opulente Nase mit reifer Frucht, Röstaromen und Zedernholz, die an erstklassige St-Estèphes erinnert. Am Gaumen ein tolles Gerüst aus Säure und Gerbstoffen. Erste Reifearomen, am Ende noch ziemlich adstringierend. Verträgt noch ein paar Jährchen Lagerung.
  • Gesamturteil: Echter Genusswein aus gutem Hause: 18-/20
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Châteauneuf-du-Pape Barbe Rac 1998

  • Michel Chapoutier, Appellation Châteauneuf Contrôlée, Côtes du Rhône, Tain l’Hermitage
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Grenache
  • Jahrgang: 1998
  • Preis: Ca. CHF 120.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Erstaunlich frisches Rot mit aufhellendem Rand. In der Nase Pflaumenkompott, etwas Wald, Altersnoten. Am Gaumen extreme Rosinen-Süsse. Noch gut strukturiert, präsente Säure, angenehme Textur. Nach etwas Belüftung eine Wahnsinns-Frucht-Kräuter-Orgie. Nach wie vor einige Gerbstoffe vorhanden. Ganz am Schluss noch einmal eine Ladung Lakritze, Kaffee und Kräuter. Perfekter Essensbegleiter; insgesamt verliert der Wein jedoch an Spannung. Deshalb, trotz seiner legendären Lagerfähigkeit: austrinken.
  • Gesamturteil: Ein eindrückliches Ch9dP-Erlebnis: 18,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Ziegelrot mit Orange-Schimmern. Rosinige und kräuterige Nase, die an einen reifen Amarone erinnert. Am Gaumen traumhaft: Extrem lang, viel Extrakt, erste Reifearomen und eine wunderbare, ätherische Fruchtsüsse, die sogar Giuseppe Quintarelli und Larry Turley zum Staunen bringen würde. Perfekte Trinkreife! Ein ganz grosser Wein!
  • Gesamturteil: Wehe, wenn Chapoutiers Weine trinkreif sind: 19/20
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Corton-Perrières 2008

  • Dubreuil-Fontaine, Pernand-Vergelesses, Appellation Corton-Perrières Grand Cru Contrôlée
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Helles Granat mit leichten Braunreflexen. Geruch nach Kuhstall und nassem Hund, nach Belüftung Brombeeren und Erdbeergelee. Klassischer Pinot-Noir-Gaumen. Eher bescheiden strukturiert und leichtgewichtig aber durchaus mehrdimensional. Leider kaum Frucht. Sehr trocken, adstringierend. Abgang würzig, mittellang. Schwierige Phase? Kommt noch was? In fünf Jahren nochmal probieren; aber für dieses Geld bekommt man wesentlich gehaltvollere Pinots aus der Schweiz und Deutschland.
  • Gesamturteil: Für einen Grand Cru dieser Lage enttäuschend: 15/20
  • Kaletsch: Helles Granatrot mit bereits leichtem Orange-Einschlag. Zurückhaltende Nase mit atypisch wenig Frucht (wo sind die roten Beeren?), leicht ausgetrocknet, animalisch und rostig wirkend. Am Gaumen dann klar als Pinot erkennbar: schöne Struktur, genügend Säure und noch gut spürbare Tannine, aber für einen Grand Cru doch überraschend wenig Extrakt. Befindet sich entweder in einer reduktiven Phase, oder das Traubengut war nicht erstklassig.
  • Gesamturteil: 17-/20
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Big Red Beast 2017

  • Côtes Catalanes IGP, les Celliers Jean d'Alibert
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Alicante Bouschet, Merlot, Grenache Noir, Cabernet Sauvignon, Syrah, Pinot Noir, Malbec, Cabernet Franc, Carignan
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 10/2018
  • Freudiger: Dunkel schimmerndes Rot. Im Bouquet süsse, kandierte Früchte, eingemachte, eingedampfte, assugrin-gesüsste, künstliche Himbeeren. Lässt an Panettone denken (Zitat Zapfenzieher). Auch am Gaumen gewaltige, aber künstlich wirkende Fruchtsüsse, much too much, dies bei wenig Struktur und kaum vorhandenem Abgang. Hier wurde zu viel versucht.
  • Gesamturteil: Eine Art alkoholischer Brotaufstrich für die Generation Red Bull: 13/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur, das fast in Richtung Violett geht. Aussergewöhnliche, aber etwas künstlich wirkende Nase mit Himbeer- und Apfel(!)-Aromatik. Am Gaumen ausgewogen, aber kurz. Massiv auf «ready-to-drink» getrimmt. Keine störenden Noten, aber etwas gar süsslich geraten (ohne echte Extraktsüsse). Unverständlich, weshalb Mövenpick diesen Wein so positiv bewertet (mit anderer Angabe der verwendeten Traubensorten).
  • Gesamturteil: Getunter Marketingwein: 14/20
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Château Phélan-Ségur 2005

  • AC Saint-Estèphe Cru bourgeois exceptionnel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 50% Merlot, 47% Cabernet Sauvignon, 3% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 9/2018, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Yessss! Bereits in der Nase einnehmende, verführerische, betörende Düfte; dunkelfruchtig mit Kräuternoten, die sich mit etwas Belüftung entwickeln. Am Gaumen füllig, eingekochte Zwetschgen mit viel Rahm, dichte Frucht, harmonisch. Herrliches, perfekt eingebundenes Toasting, nach wie vor mit viel Kaffee und Vanillie. Wirkt ein kleines bisschen wie ein Schönling. Wundervoller, langer Abgang.
  • Gesamturteil: Coup de Coeur! 19/20
  • Kaletsch: Mitteldunkles Purpur mit lila Schimmer. Sehr typische Saint-Estèphe-Nase mit Frucht, Zedernaromatik, Tabak und einem Toasting im Stil von Cos d’Estournel. Am Gaumen ist hinter dem markanten Gerbstoff-Gerüst viel Frucht und eine beeindruckende Struktur erkennbar. Zweifellos ein grosser Wein, der die besten Jahre noch vor sich hat. Mindestens noch fünf Jahre reifen lassen!
  • Gesamturteil: Jetzt schon zu trinken, wäre schade! 18/20 (Potenzial 19!)
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