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Morellino di Scansano Riserva 2016

  • Morellino di Scansano DOCG, Fattoria le Pupille, Elisabetta Geppetti
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Sangiovese, Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 22.50
  • Bezugsquelle: Terravigna
  • Degustiert: 5/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Schwarz mit Rotreflexen. Unglaublich warmer und schwelgerischer Duft, der unweigerlich an Italien denken lässt: Oregano und Co., getrocknet, etwas Liebstöckel. Die grosse Oper wiederholt sich eins zu eins am Gaumen. Erneut viele Kräuter, warme Noten, dunkle Kirschfrucht (Zapfenzieher ortet Lebkuchenwürze). Schön strukturiert und sehr druckvoll. Herrlich rollende Gerbstoffe, ganz am Schluss etwas austrocknend. Aber grosses Toscana-Kino. Frau Geppetti kanns einfach.
  • Gesamturteil: Toscana pur, schwelg, seufz… 17,5/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Rubin mit aufhellenden Rändern. Sehr intensive, würzige und kräuterige Nase; reif und einladend. Am Gaumen breit und dank sehr gut spürbarer Säure lebhaft und sehr jugendlich. Erstaunlich viel Extrakt und noch deutlich spürbare, adstringierende Gerbstoffe. Ein Wein, der sich aktuell zum Grillieren eignet oder besser noch zwei, drei Jahre gelagert wird.
  • Gesamturteil: Toller Gegenwert für diesen Preis: 17,5/20
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Litina Barbera d'Asti 2016

  • Cascina Castlet, Maria Borio, DOCG Barbera d’Asti Superiore, Costigliole d'Asti
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Barbera
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Düsteres Schwarzkirschenrot. Komplexe, expressive Nase mit (hellen!) Kirschen. Sehr frischer und ausserordentlich sinnlicher Start mit saftiger, eher rotfruchtiger Aromatik. Etwas später zeigen sich ein paar Ecken und Kanten, daher täten wohl noch ein, zwei Jahre Lagerung gut. Der Wein ist eher auf der schlanken Seite, strotzt aber vor Lebendigkeit. Maria Borios gesamte Barbera-Range ist jederzeit eine Degustation wert.
  • Gesamturteil: Grosses Barberavergnügen zum kleinen Preis: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles, ins Violettschwarze ziehendes Rot. Sehr frische, jugendliche Nase mit paketweise Primärfrucht. Auch am Gaumen sehr intensiv: kernige, fast grasige Gerbstoffe und eine breite, gefällige Aromatik. Wirkt trotz 15% Alkohol nie gekocht oder alkoholisch. Ein Wein, der einfache Lebensfreude ausstrahlt und nichts vorgaukelt.
  • Gesamturteil: Idealer Essensbegleiter: 16/20
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Iselis Rosso 2009

  • Isola die Nuraghi IGT, Argiolas, Serdiana, Sardegna
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Bovale, Monica, Carignano
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2020
  • Freudiger: Gereiftes Rot ohne jeden Firn. Dem Glas entströmen Aromen, die an Syrah denken lassen. Im Mund dann unglaublich stoffig, sehr dicht gewoben, eine Fruchttapete, die von Kokos-Mocca-Fäden zusammengehalten wird. Einzig die etwas gar marmeladig wirkenden, eingekochten Früchte lassen an Süden denken (einen Moment lang vermutete ich blind Bandol!), der Wein hat aber definitiv internationales Format. Die herrlich rollenden Tannine deuten weitere Reserve an; insgesamt aber perfekt trinkreif.
  • Gesamturteil: Preis-Leistungs-Verhältnis der Superlative! 17/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin. Sehr würzige, verführerische Nase mit gekochten Beeren und Tabak, fast schon marmeladig. Am Gaumen endet die Schwelgerei: noch immer sehr präsente Tannine, die dem Wein zwar zusammen mit der Säure eine beeindruckende Länge verleihen, ihn aber am Ende etwas hart machen. Mokka- und Teernoten. Für einen Weltklassewein fehlt es etwas an Dichte, aber die Aromatik dieses Blends hat etwas! Die Gebrüder Argiolas sind Meister ihres Fachs.
  • Gesamturteil: Flaschenreifung zahlt sich aus! 17+/20
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Conca Tre Pile 2016

  • Barbera d’Alba DOC, Poderi Aldo Conterno, Monforte d’Alba
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Barbera
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 38.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 12/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Düsteres Barbera-Rot, ins Rostige spielend. Duft von hellen und dunklen Kirschen. Am Gaumen taucht aus der Tiefe eine massive Fruchtarmada auf, dazu meint man Deodatos Version von «Also sprach Zarathustra» zu hören (yep, googeln). Wagenladungen voller komplexer Frucht, wild und ungestüm, gleichzeitig aber auch nobel. Seidene Textur, mächtige Tannine, Stoff für 5, 6, nein, 10 Jahre. Augen zu und geniessen: Piemont at it’s best.
  • Gesamturteil: My precioussss… In einigen Jahren 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Sehr intensive Nase mit viel schwarzbeeriger Frucht. Am Gaumen Power, Mineralität und eine extraktreiche Stoffigkeit. Die Tannine sind massiv, aber nicht grobschlächtig, die Struktur ist dank der fantastischen Säure beeindruckend. Kompromisslos und beeindruckend vinifiziert, noch ohne jegliche Barbera-Reifesüsse. Ein Wein mit atemberaubender Länge und viel Potenzial, nichts für Anfänger!
  • Gesamturteil: Vin de Garde für KennerInnen: 18 (Potenzial 19–/20)
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Vigna Marziacanale 2005

  • Vinosia, DOC Irpinia Aglianico, Kampanien, Italien
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Aglianico
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 10/2019
  • Freudiger: Eine Farbe wie eine Nacht im Wald. Düfte nach Rumtopf mit seit 100 Jahren eingelegten Rosinen, mit Honig übergossen. Ähnlich am Gaumen; Himbeer-Cassis-Grenadine-Sirup mit anoxidierten Rosinen, dazu in Kaffeesatz gegerbtes Leder, für mich alles much too much. Im Abgang mit schön eingebundenen Tanninen. Irgendwie ein Anfängerwein, aber mit seinen Port-artigen Klängen auch gross. Verwirrend.
  • Gesamturteil: Für mich persönlich nicht zu bewerten. Irgendwo zwischen 14 und 20/20
  • Kaletsch: Undurchdringliches, tiefdunkles Purpur. Sehr reife, opulente Nase mit gekochten Früchten, die an einen Portwein mahnen. Erste Tertiäraromen und minimal oxidativ, Kritiker würden wohl von «brandig» sprechen. Am Gaumen viel Extrakt und ruppig-grasige Gerbstoffe, die aber jetzt eingebunden sind und nicht mehr stören. Ein Wein, den René Gabriel als «Italo-Grange» bezeichnet und mit 20/20 bewertet hat. Luca Maroni vergab 97 Punkte.
  • Gesamturteil: Für Portwein-Liebhaber sexy: 18-/20
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Insoglio del cinghiale 2017

  • Tenuta di Biserno, IGT Toscana, Bibbona, Italien
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Syrah, Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 10/2019
  • Freudiger: Sehr dunkles Rubin. Nase komplex, tiefgründig mit Cassis und etwas Holzleim. Wuchtig-konfitüriger Auftritt, begleitet von einer guten Säure. Insgesamt fehlt es etwas an Eleganz. Abgang fällt etwas kurz und etwas gar herb aus, es ist ja aber auch noch ein Jüngelchen von Wein. Alles in allem wird das in absehbarer Zeit zu einem gefälligen Saufwein und Spaghettibegleiter werden.
  • Gesamturteil: Supertoscanchen zum Minipreis: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin mit minimal aufhellenden Rändern. Wunderbar fruchtige Barrique-Nase im Maremma-Stil: schwarze Beeren, Schokolade und Eichenholzwürze. Auch am Gaumen sehr gefällig: frisch und durch die Gerbstoffe noch sehr jugendlich, aber schön gemacht. Ein modern vinifizierter Wein mit sehr wenigen Abstrichen. Vielleicht die fehlende Dichte? Die Zeit wird es zeigen.
  • Gesamturteil: Sehr viel Super Tuscan für unglaublich wenig Geld, 17+/20
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Tao Piceno 2016

  • Sangiovanni DOP Superiore Piceno
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 70% Montepulciano, 30% Sangiovese
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 14.50
  • Degustiert: 8/2019, eingereicht von Delinat
  • Freudiger: Intensives, dunkles Rot mit leichten Braunreflexen. Italienische Nase, würzige Düfte, sonnengetrocknete Kräuter, etwas alkoholisch. Ausserordentlich kräftiger Start. Zu marmeladig für meinen Geschmack, da hat man zu viel gewollt, denn die Komplexität hält mit den Rumtopffrüchten nicht ganz mit. Gleichzeitig hohe Säure, daher etwas unharmonisch. Extrem adstringierend, hinterlässt ein völlig ausgetrocknetes Mundgefühl. Biologisch-veganer Wein im Neue-Welt-Stil; aber aus den Marken. Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Gesamturteil: Mit einem Eimer Wasser servieren. 15,5/20
  • Kaletsch: Dichtes Rubin mit helleren Rändern. Typisch würzige Nase im Toskana-Stil. Sehr dicht und stoffig. Viel Säure (vom Sangiovese) und eine beeindruckende Länge. Ein kräftiger Wein mit noch sehr adstringierenden Gerbstoffen und viel Power, bei dem vielleicht etwas zu sehr auf Extraktion gesetzt wurde. Entweder noch lagern oder lange vor dem Genuss dekantieren.
  • Gesamturteil: Auf die Entwicklung darf man gespannt sein. 16/20
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Arenario 2015

  • DOC Maremma, Poggio Cagnano
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: CHF 37.70
  • Bezugsquelle: Siebe Dupf Weine
  • Degustiert: 5/2019, eingereicht von Siebe Dupf Weine
  • Freudiger: Klassisches Bx-Rot mit leicht aufhellenden Reflexen. Verhaltene, dunkelfruchtige Nase. Im Mund explodiert eine wundervolle Kombination von bordelaiser Eleganz und toskanischer Sinnlichkeit. Kräuter, Lakritze, Brombeeren, dazu aber noch sehr viele Holznoten: Kaffee, Toast. So stellt man sich einen Supertoskaner vor, auch wenn es derzeit noch ein «ungestümer Jungspund» ist, wie Mitdegustator Zapfenzieher meinte.
  • Gesamturteil: Unangestrengte Maremma mit Wow-Faktor; Potenzial für 18/20.
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Sehr würzige Nase mit Frucht und Barriquenoten im Stile bekannter Supertoskaner, leicht alkoholisch. Am Gaumen breitschultrig und holzbetont, noch sehr unter dem Eindruck der Gerbstoffe. Lässt aber Eleganz erkennen und erste Reifenoten erahnen. Zweifellos ein grosser, komplexer Wein, der aber noch einige Jahre reifen muss.
  • Gesamturteil: Rarer Tropfen mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis: 17 (Potenzial 18,5/20).
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L'incontro 2014

  • Dezi, IGT Marche
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Sangiovese, Montepulciano
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: CHF 16.90
  • Bezugsquelle:

    La Passion du Vin

  • Degustiert: 5/2019, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Dunkles Rubin mit leicht aufhellendem Rand. Tiefe Kirschnase mit Klängen von sonnengetrockneten Kräutern. Einlullend süsslicher Auftakt, dann jedoch unerwartete Ecken und Kanten, die sich noch abschleifen dürften. Im langen, gerbstoffreichen Abgang zeigt sich eine nicht uncharmante Bitternote, auch leicht adstringierend. Jetzt schon ein schöner Spaghettiwein, braucht aber noch ein wenig Zeit.
  • Gesamturteil: Preis-Leistungs-Held für Italienfreaks: 16/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Purpur mit orangen Rändern. Gerbstoffbetonte Nase mit Frucht und ersten Tertiäraromen (Leder, Kräuter und Bouillon). Am Gaumen eine intensive Aromatik. Sehr präsente, nervige Säure und eine beeindruckende Länge bei deutlich spürbaren Tanninen, die zu einem leicht herben Abgang führen. Echte Italianità und ein toller Essensbegleiter für wenig Geld!
  • Gesamturteil: Kein Easydrinking: 16,5/20
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Fidenzio 2006

  • Podere San Luigi, Val di Cornia Fidenzio, Toscana IGT
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot
  • Jahrgang: 2006
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 3/2019, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Sehr dunkles Rubin. In der Nase Italien pur mit sehr viel Liebstöckel, leicht anoxidiert. Im Gaumen hingegen recht breitschultrig und frisch. Gewisse Altersnoten sind da, auch viel dunkle Kirschfrucht und einiges an Kraft. Daneben aber fast brutale Gerbstoffe. Werden sie sich noch einbinden? Entwickelt sich im Glas; unbedingt dekantieren. Ein Wein, dessen weitere Entwicklung schwierig einzuschätzen ist.
  • Gesamturteil: Bordeaux-Blend und trotzdem viel Italianità – Bolgheri eben: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles und dichtes Purpur. Nach dem Öffnen eine oxidativ-animalische Nase mit einem Hauch von Zedernholz und roten Früchten, am Gaumen viel Power und markante Gerbstoffe, scheinbar weit von seiner besten Trinkreife entfernt. Gewinnt aber mit Belüftung extrem: Am Schluss des Abends ein genialer jugendlicher Genusswein im Stile grosser Super Tuscans.
  • Gesamturteil: Ein Supertoskaner, der auch beim Geniessen Zeit braucht: 17,5/20
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Lagrein 2017

  • DOC Alto Adige, Obermoser, Bolzano
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Lagrein
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: CHF 26.–
  • Bezugsquelle: La Passion du Vin
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Erstaunlich düsteres Purpur. Geile Nase, mit ausserordentlich frischen, hellen (!) Kirschen und Marzipanklängen. Kindheitserinnerungen an Biberfladen. Im Mund bietet eine quicklebendige, frische, fast bonbonartige Primärfrucht übermütige Jugendlichkeit. Im Abgang wirkt der Wein wesentlich ernsthafter. Sicher nicht jedermanns Geschmack und in der Lagerfähigkeit schwierig zu beurteilen.
  • Gesamturteil: Frisch von der Südtiroler Leber weg: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, am Rand ins Violett kippendes Rubin. Äusserst frische Nase mit viel primärer Frucht. Auch am Gaumen frisch und eigenwillig mit diskreten, gut eingebundenen Holztönen. Erinnert in seiner Aromatik überraschenderweise an gute Sforzato-Weine. Mittlere Länge, markante Säure und herbe Tannine. Kompromisslos vinifiziert!
  • Gesamturteil: Charaktervoller, rustikaler Wein: 16+/20 (Potenzial 17/20)
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Gualdo del Re 2008

  • DOC Val di Cornia Suvereto Sangiovese, Az. Agr. Gualdo del Re, Suvereto
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Sangiovese
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Recht dunkles Rubin für Sangiovese. Gewaltige Fruchtnase mit viel schwarzer Kirsche, eher an Übersee erinnernd; lässt etwas Breites, Opulentes erwarten. Dann jedoch ein eher schlanker Körper. Am Gaumen typisch Toskana und bisweilen eine Ahnung von Supertuscan. Soviel man weiss, sind aber keine Bordeaux-Sorten im Spiel. Eher wenig Frucht. Dafür schön würzig, aber auch (und immer noch!) sehr barriquelastig. Recht harsche, etwas unreif wirkende Tannine. Unbedingt dekantieren, als Essensbegleiter bereits ready.
  • Gesamturteil: Ein Spaghetti- oder Lasagnewein im allerbesten Sinn des Wortes: 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubin. Traumhafte Nase mit Barrique-Röstnoten, Zedernholz und konzentrierter, überreifer Frucht ganz im Stil eines Supertoskaners. Am Gaumen schlanker und nerviger als erwartet: schöne Struktur, klare Säure und viel Tannin. Das Holz dominiert derzeit noch, und die Aromen erinnern an eine lackierte Holztruhe. Diskrepanz zwischen dem üppig-berauschenden Bouquet und dem Gaumen.
  • Gesamturteil: Definitiv ein Essensbegleiter: 16,5/20
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Montiano 2000

  • IGT Lazio, Fat. Falesco, Montefascione
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 1/2019
  • Freudiger: Granat mit Braunreflexen. Wunderschöne, kräuterwürzige Nase mit einem Hauch Bouillon. Ultratrockener, wiederum sehr würziger Gaumen mit dunklen Früchten. Mundfüllend-üppig und doch elegant. Gut strukturiert und harmonisch. Der Wein zeigt einerseits deutliche Reifenoten, ist aber gleichzeitig noch mit Gerbstoffen ausgestattet, die ihm noch einige Jahre schenken werden. Unaufgeregte Italianità, gleichzeitig sympathisch rustikal und beeindruckend nobel.
  • Gesamturteil: Italien zum Geniessen; am liebsten allein: 18–/20
  • Kaletsch: Mittleres Rot mit orange-bräunlichen Reflexen. Eine Nase zum Schwelgen: reif, fruchtig und mit toller Würze, ganz nah an der Perfektion. Leder- und Kräuteraromen genauso wie eine üppige Frucht. Auch am Gaumen eine verführerisch-reife Aromatik, aber gleichzeitig noch gut spürbares Säure-Rückgrat und rustikale Gerbstoffe. Schöne Struktur und Länge. Befindet sich kurz vor der optimalen Genussreife. Die 94 Parker-Punkte sind nicht übertrieben!
  • Gesamturteil: Ein in allen Belangen überzeugender Merlot: 18+/20
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Punto 2012

  • Azienda Agricola Punto Zero, IGP – Veneto, Colli Berici (Vicenza)
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 10/2018, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Sehr dichte, fast schwarze Farbe. Geruch nach Rumtopf, üppig, rosiniert, too much. Wahnsinnig dichter Auftritt, prononciert extraktreich, erinnert an eine auf üppig getrimmte Photoshop-Blondine. Im mittleren Gaumen aussagelos, langweilig. Im eher kurzen Abgang dann doch noch etwas Merlot-Frucht. Gesucht, unklarer Ausdruck. Braucht etwas Zeit und entspannt sich im Glas allmählich.
  • Gesamturteil: Moderner, etwas herkunftsloser Wein, für mich kaum zu bewerten: 16-17/20
  • Kaletsch: Sehr dunkles Purpur. Opulente Fruchtnase mit viel Zedernholz (Barrique). Am Gaumen äusserst extrahiert, viel Frucht, tendenziell etwas wenig Säure, dafür feine Tannine und Röstaromen vom Barriqueausbau. Eher kurz. Braucht aktuell viel Luft, weil er eindeutig noch zu jung ist. Nicht als Merlot erkennbar, was bei einem Ausbau von 36 Monaten in 100% neuen französischen Barriques nicht überrascht.
  • Gesamturteil: Ein Merlot im Mainstream-Stil: 17/20 (Potenzial 18?)
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Ser Lapo 2013

  • Castello di Fonterutoli, Marchesi Mazzei, Castellina in Chianti, Chianti Classico Riserva DOCG
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 90% Sangiovese, 10% Merlot
  • Jahrgang: 2013
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 9/2018
  • Freudiger: Recht düstere Farbe für einen Chianti. Komplexe, vielschichtige Nase mit Duft nach schwarzen Kirschen, lässt an Cabernet Sauvignon denken. Am Gaumen dann klarer Toscana-Groove mit schöner Säure, erneut Kirschen aller Art sowie Brombeeren und ganz leichte grüne Klänge. Eher mittelgewichtig, vielleicht gar etwas dünn, braucht vielleicht noch ein paar Jahre.
  • Gesamturteil: Ein toller Spaghetti-Wein, mehr wohl nicht 16+/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot. Wunderschöne Nase mit Toasting- und Reifearomen, die stark an einen Blend im Supertoskaner-Stil erinnert. Am Gaumen eine für einen Sangiovese typische Säure, die klares Rückgrat bildet. Ein schlanker, nerviger Wein mit schöner Länge, aber wenig Breite. Am Ende hinterlassen die Tannine einen leicht grasigen Eindruck. Leider eine Dysbalance zwischen Nase und Gaumen.
  • Gesamturteil: Eine Abwechslung für Sangiovese-Liebhaber. 16/20
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W – Dedicato a Walter 2012

  • Tenuta Poggio al Tesoro, Castagneto Carducci, DOC Bolgheri Superiore
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100 % Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 69.-
  • Degustiert: 6/2018
  • Freudiger: Dunkles, undurchdringliches Rot. Würzige, wenn auch verhaltene Nase, im Hintergrund wirken getrocknete Kräuter. Grossartige Würzaromatik, Holz bereits gut eingebunden, viel Kaffee, aber auch Zwetschgenkompott. Sehr komplex, gut strukturiert, schöne Säure, Minze. Zunächst ausgewogen wirkend, zeigt der Wein im Abgang seine Jugendlichkeit: Ungestüme Tannine knallen durch die Gegend, der Mund wird ausgetrocknet und klebt dann zusammen. Geht für mindestens 6 Jahre in die hinterste Ecke des Kellers.
  • Gesamturteil: Gibt dem Begriff Supertuscan eine neue Dimension; Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Violettrot. Fruchtige Nase mit perfektem Barrique-Toasting. Am Gaumen noch markante, austrocknende Tannine. Trotzdem elegant, rund und ausgewogen und bereits mit den allerersten Reifenoten. Sehr schön vinifiziert und frisch: verkörpert trotz atypischer Traubensorte das Beste des Supertoskaner-Stils.
  • Gesamturteil: Der beste reinsortige Cabernet Franc auf dem Markt? –18 (Potenzial 18,5/20)
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Serpico 2001

  • Irpinia Aglianico del Feudi di San Grecorio, IGT
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Aglianico
  • Jahrgang: 2001
  • Preis: Ca. CHF 55.–
  • Degustiert: 5/2018
  • Freudiger: Praktisch Schwarz. Frische, fast zitronige Kräuter (Oregano, Thymian). Extrem dicht gewoben, massiver Körper, sehr viel Struktur, dabei aber keineswegs mastig, vielmehr elegant und einladend. Unglaublich erfrischende Minze. Wirkt geradezu jugendlich. Stark adstringierend, massive, aber funky Tannine. Für weitere 5 Jahre gebaut, mindestens.
  • Gesamturteil: Als Essensbegleiter jetzt schon, als Solist in einigen Jahren gut für 18,5/20
  • Kaletsch: Dunkles, fast schwarzes Purpur. In der Nase hinter dem Holz (Zedernaroma!) erstmals Frucht, grasige Aromen, Minze und Medizinalnoten. Am Gaumen dicht, aber wunderbar ausbalanciert. Hat die lange dominanten Barriquearomen endlich verarbeitet und gibt nun die Typizität der Traubensorte Aglianico zu erkennen. Überreife Frucht, leicht alkoholisch und noch immer austrocknende Tannine. Modern und gekonnt vinifiziert, trotzdem sind die 98 Parker-Punkte übertrieben.
  • Gesamturteil: Endlich zugänglich. 18/20
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Morellino di Scansano Riserva 2011

  • Fattoria Le Pupille, Elisabetta Geppetti, Grosseto, DOCG
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 90% Sangiovese, 10% Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 4/2018
  • Freudiger: Erstaunlich dunkles Rot. Bouquet mit klassischer, verführerischer Eichenholz- und Toscana-Würze mit Liebstöckel und Majoran. Ungemein frische, minzige Frucht, herrlicher Trinkfluss, harmonisch, seiden. Dunkle Kirschen, erneut Minze. Immer noch markante Gerbstoffe, die aber schon jetzt kaum stören und dem Wein weitere Jahre der Entwicklung schenken werden.
  • Gesamturteil: Elisabetta Geppetti kanns einfach. 17,5/20
  • Kaletsch: Undurchdringliches Rubinrot. In der Nase schöne Reifearomen, aber auch Holz. Am Gaumen äusserst dicht und mit rustikalen Gerbstoffen. Viel Säure, wie es für einen Sangiovese typisch ist. Kompromisslos als Lagerwein vinifiziert und noch ein gutes Stück von seiner Trinkreife entfernt, was in dieser Preisklasse doch überrascht.
  • Gesamturteil: Seriöser Wein eines Top-Weinguts. 17,5/20
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Grattamacco 2008

  • Podere Grattamacco, Bolgheri Rosso Superiore DOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 65% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 15% Sangiovese
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. 60.–
  • Degustiert: 2/2018
  • Freudiger: Dichtes Rubin mit schwarzen Reflexen. Maggi-Kräuter-Nase. Am Gaumen sofort ungemein präsent mit Bouillon, weiteren Kräutern und Rosinen. Herrliches Rückgrat, schöne Frucht, gut und sehr straff strukturiert, mega Trinkfluss. Italianità pur. Legt von Minute zu Minute zu. Die sehr runden Tannine sind zwar bereits eingebunden, aber einige weitere Jahre Lagerung dürften sich lohnen.
  • Gesamturteil: Trotz Bordeaux-Sorten im Blend: Toscana zum Verlieben. 19/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Traumhaft reife Bordeaux-Blend-Nase im Stil von Ornellaia & Co. mit Frucht und perfekt eingebundenem Holz. Die Nase alleine würde 19,5 Punkte verdienen! Am Gaumen dann erstaunlich kräftig, breit und rustikal. Robustes Gerüst mit eher groben Tanninen. Ein seriöser Wein, der genügend langer Lagerung bedarf. Ein echter «vin de garde»!
  • Gesamturteil: Eigenständiger Supertoskaner mit hohem Genusspotenzial. 18+/20
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Barolo Riserva Speciale Vigna Cannubi 1978

  • Fratelli Borgogno, DOC Barolo
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100 % Nebbiolo
  • Jahrgang: 1978
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 12/2017, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Erstaunlich dichte Farbe. Druckvolle, typisch fruchtig-süsse Nebbiolo-Nase, daneben aber auch Fleischsuppe. Am Gaumen ist das Alter klar spürbar. Schöne Tertiäraromen, Erde, Siedfleisch, Leder, Pferdestall. Der Körper stark ausgedünnt, dennoch tiefdunkle Frucht mit Cassis und Himbeere sowie unglaublich intensive Gerbstoffe. Steht wie eine 1; man hat den Reflex, sich zu verneigen.
  • Gesamturteil: Ein herrlich gealterter Essenbegleiter. 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpurrot fast ohne bräunliche Reflexe. Wunderbare Nase mit Reifearomen, die nur minimal oxydativ ist. Markantes Gerbstoffgerüst und genügend Säure. Ein maskuliner Genusswein, dem man sein fortgeschrittenes Alter kaum anmerkt. Ausgewogen und rund. Würde für seine Verfassung nach 40 Jahren einen Bonuspunkt verdienen!
  • Gesamturteil: Unerwarteter Trinkspass. 17,5/20
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