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Marchesale 2017

  • AOC Bolgheri Superiore, Fattoria Terre del Marchesato, Castagneto Carducci
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Syrah, Cabernet Sauvignon, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 7/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Rubin mit Violettreflexen. Animierte, animalische, pfeffrige Nase. Wirkt im ersten Moment sehr gemacht. Eingekochte Zwetschgen, dazu viel Kirschfrucht, auch Brombeere, top Säure. Viel Substanz, die aber mit dem massiven Holzeinsatz nicht ganz mithalten kann. Gewaltige, wenn auch fein geschliffene Tannine. Ultramoderner Toskaner aus der Hipster-Ecke. Wenn alles gut geht, in 10 Jahren ein top Wein.
  • Gesamturteil: Jetzt kaum trinkbar, aber Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubinpurpur. Sehr einnehmende Nase mit üppiger Frucht und ätherisch-alkoholisch-rosinigen Noten, dazu Anflüge von Eukalyptus und Menthol. Auch die Barriquearomen (Vanille, Caramel) sind noch deutlich spürbar. Am Gaumen rückt die Frucht in den Hintergrund, das Holz dominiert noch. Dicht, viel Extrakt und feine Tannine. Beeindruckende Länge. Ein Vin de Garde, der sehr modern vinifiziert wurde.
  • Gesamturteil: Ein Super-Tuscan mit viel Lagerpotenzial: 17/20 (Potenzial 18,5)
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Les Briguières 2016

  • Côtes du Rhone Villages, Domaine de Piaugier, AC Sablet
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 70% Grenache, 30% Mourvedre
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 7/20, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Düsteres Granat. Eingekochte, leicht oxidiert wirkende Düfte. Etwas Brett. Im Mund dann aber sehr präsent, wuchtig mit viel Substanz und keineswegs ohne Charme. Erneut der Eindruck von eingekochten Früchten, kompottartig, auch Rosinen, dabei durchaus komplex, weich und saftig. Ein in jeder Hinsicht eindrücklicher, sehr expressiver Preisknüller.
  • Gesamturteil: Eingemachtes von der unteren Rhône: 16,5/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Rubin. Sehr einladende, dunkelfruchtige Nase mit Anflügen von Minze, Menthol, Eukalyptus, Thymian und feinen Holznoten. Am Gaumen dominieren im Moment noch die Tannine, die im Abgang noch etwas zumachen. Mittlere Länge. Ein Wein, der einem asiatischen Essen Paroli bieten kann oder noch etwas gelagert werden sollte.
  • Gesamturteil: Sehr einladende Fruchtaromatik: 17–/20
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Montagna Magica 2012

  • Merlot del Malcantone,Ticino AOC, D. Huber, Monteggio
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 7/20202
  • Freudiger: Granat mit angedeuteten braunen Rändern. Bordeaux-Nase mit viel Toast und Kaffee, aber auch Brombeeren und Minze. Ein Mitdegustierender hatte Pfingstrose. Zum Trinken sehr ausgewogen, tolle Frucht, herrlich eingebundenes Holz. Eleganter Charme mit noblem Understatement. Fadengerade Perfektion und absolut ready to drink.
  • Gesamturteil: Servieren Sie jetzt das Côte de Boeuf, merci: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot mit ersten bräunlichen Anflügen. In der Nase traumhafte, rauchige Bordeaux-Aromatik mit Leder, Kaffee, Speck und dunkler Frucht. Am Gaumen zeigt sich die perfekte Trinkreife: spürbare, feine Tannine, im Hintergrund eine frische Säure und vor allem eine atemberaubende Extraktsüsse. Ein Genusswein, wie er im Buche steht.
  • Gesamturteil: Pomerol made in Switzerland: 18+/20
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La cuvée des reines 2016

  • Malvosie mi-flétrie 2016, Albert Biollaz, Chamoson
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 7/2020
  • Freudiger: Dunkles Gelb mit Alt-Tönen und einem Hauch Rosa. Eindrückliches, gereift anmutendes Bouquet mit Birnen und Aprikosen, wobei sich letztere immer mehr in den Vordergrund drängen. Am Gaumen wider Erwarten nicht sonderlich breit. Erneut Birne, etwas Rosinen, wenig Säure. Süss mit zarter Bitternote. Kurzer Abgang.
  • Gesamturteil: Korrekt gemachter, aber unbedeutender Wein: 14+/20
  • Kaletsch: Sattes Dunkelgelb mit leichtem Orange-Einschlag. Sehr einladende Nase mit Honig, Trockenfrüchten und etwas strohig-extrahierten Noten. Keine typische Pinot-Gris-Aromatik! Am Gaumen eine überraschend gute Balance. Von der erwarteten üppigen Süsse ist nichts zu spüren, der Wein ist recht ausgewogen. Die Aromatik ist nicht sehr intensiv, der Nachklang eher kurz.
  • Gesamturteil: Pinot Gris einmal anders: 15/20
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Gómez Cruzado Crianza 2016

  • Rioja DOC, Gómez Cruzado, Haro
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Garnacha, Tempranillo
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: CHF 16.50
  • Bezugsquelle: Terravigna
  • Degustiert: 7/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Undurchdringliches Bordeauxrot mit Violettreflexen. Sehr intensive Nase, viel dunkle Frucht, von Caramell und Butter umspielt. Im Mund von Beginn weg grosses, durchaus klassisches Rioja-Kino. Sehr druckvoll, überraschend viel Substanz, wenn auch von sehr viel Holz begleitet. Wiederum dunkle, sehr saftige Früchte, Cassis, schwarze Kirsche, etwas Leder. Im Abgang noch viel Tannin. Kein Blender, trotz aller Mächtigkeit in keiner Weise plump. Wenn die Crianza so ist, wie ist dann die Reserva?
  • Gesamturteil: Ganz schön viel Spanien für diesen Preis! 16/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubin. Vielversprechende, würzige Nase mit Beerenfrucht, wenigen Vanillenoten vom Barriqueausbau und ersten Reifearomen. Am Gaumen dicht, extraktreich und komplex. Viel Säure und noch mehr adstringierende Gerbstoffe. Ein sehr seriöser Rioja, der alles andere als ein Schmeichler sein will. Für diese Preisklasse erstaunlich!
  • Gesamturteil: Beeindruckende Vinifikation ohne Kompromisse: 17–/20
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Pinot Noir 2018

  • AOC Schaffhausen Beat Thommen, Neunkirch
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 7/2020, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Purpur mit etwas Violett. Sanft rotfruchtige Düfte. Sehr entspannter, wiederum rotfruchtiger Auftritt. Blind: Gamay? Nein. Trinkig, läuft schön. Eher schlank, aber gut strukturiert. Etwas Wildkirsche. St.-Laurent? Nein. Sehr bekömmlich, am Schluss mit einer neckischen Bitternote und nochmals etwas Kirsche. Druckvoll. Zweigelt? Nein. Keine grosse Show aber sehr seriös gemacht.
  • Gesamturteil: Geheimtipp aus dem Blauburgunderland: 15,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Purpur mit transparentem Rand. Sehr frische, beerenfruchtige Nase und eine Aromatik, die an die Bündner Herrschaft erinnert. Am Gaumen überzeugt die Struktur: feine, gut spürbare Tannine und eine frische Säure. Einzig die Länge fehlt etwas. Kein Blockbuster, aber ein seriöser Genusswein der leichteren und eleganteren Sorte.
  • Gesamturteil: Überzeugender Biowein mit Spontanvergärung: 16,5/20
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La centenaire 2018

  • Pouilly-sur-Loire AOC, Serge Dagueneau & Filles, Les Berthiers
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 7/20, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Grünreflexen. Wuchtige Nase mit Holunder und anderen weissen Blüten. Auf den ersten Schluck schön und gefällig mit Steinfrüchten und etwas Apfel. In der Folge schlank mit präsenter Säure. Dann jedoch sehr kurz. Persönlich den Chasselas nicht erkannt, vielleicht wegen der über hundert Jahre alten Stöcke. Nicht ganz uninteressant, aber im Zweifelsfall ziehe ich lokale Chasselas vor.
  • Gesamturteil: Insgesamt etwas belanglos: 15–/20
  • Kaletsch: Helles Gelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Frische, ausgewogene Nase mit floralen Noten und Hefearomatik. Am Gaumen schlank und mit schöner Säurestruktur, sehr gekonnt vinifiziert. Mittlere Länge, aber für einen Chasselas erstaunlich konzentriert. In Sachen Aromatik nicht weit von den besten Schweizer Chasselas entfernt.
  • Gesamturteil: Erinnert an gute Pinot Blancs: 16–/20
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Alpberg Pinot Noir 2017

  • AOC Aargau, Hauksson Weine, Rüfenach
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: CHF 32.–
  • Bezugsquelle: Hauksson Weine
  • Degustiert: 7/2020
  • Freudiger: Schönes Kirschrot, am Rand leicht aufhellend. Klassische Pinot-Noir-Nase, mit intensiven Düften nach süssen Früchten, an die Herrschaft erinnernd. Am Gaumen eine Pinot-Show der Superlative, mit dunklen Kirschen, unglaublich dicht und fein gewoben, sehr frisch und dennoch souverän wirkend. Top Holzeinsatz, schon jetzt perfekt eingebunden. Im Abgang toben sich sehr viele, sehr edle Tannine aus. Sollte für mindestens fünf Jahre in den Keller.
  • Gesamturteil: Sehr fein, wenn auch viel zu jung: 18,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Rubin. Sehr klassische Pinot-Nase mit rotbeeriger Frucht und schönen Barrique- und Rauchnoten. Am Gaumen eine traumhafte Struktur: filigrane Tannine und eine stimmige Säure. Dicht, aber trotzdem aristokratisch und elegant. Nicht überextrahiert und auch nicht alkoholisch. Eine Meisterleistung der Vinifikation. Ein grossartiger Schweizer Pinot mit einem Lagerpotenzial von mindestens 10 Jahren.
  • Gesamturteil: Isländisches Know-how im Aargau: 18/20 (Potenzial 18,5)
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Remírez de Ganuza 2011

  • Reserva DOC Rioja, Bodegas Remírez de Ganuza, Samaniego
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Graciano, Tempranillo
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 75.–
  • Bezugsquelle: Terravigna
  • Degustiert: 5/2020
  • Freudiger: Dunkles Granat. Geheimnisvoll minzige Nase mit schwarzen Früchten. Druckvoller tieffruchtiger Auftritt, gleichzeitig frisch wirkend. Viel Holz, sehr spanisch anmutend, aber auch elegant mit viel Struktur. Weiter hinten im Gaumen dann sehr viele Kompottnoten, vielleicht etwas gar tintig, aber untermalt von extremer Frische, wiederum mit Minze. Sehr präsente, aber auch sehr schöne Gerbstoffe; für die Ewigkeit gemacht.
  • Gesamturteil: Rioja für Kenner: 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurgranat mit schönem Glanz. Sehr intensive, reife Barrique-Nase mit Zedernholz, Leder und Tabak, die eher an einen St-Estèphe erinnert. Die für Rioja typische Vanille-Note fehlt in der Nase. Auch am Gaumen eine breite und gefällige Aromatik: sehr dicht, mit viel Extrakt und noch sehr gerbstofflastig. Neben gekochter Frucht zeigt sich hier der für die Region typische Vanille-Einschlag. Wegen der adstringierenden Tannine noch mindestens fünf Jahre lagern!
  • Gesamturteil: Jeden Franken wert: 17,5/20 (Potenzial 18,5)
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Gantenbein 2008

  • Gantenbein Wein, Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 150.–
  • Degustiert: 5/2020, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schönes Granat mit aufhellenden Rändern. Wunderschönes, klassisches PN-Bouquet mit roten Früchten und einem Hauch nassem Hund. Grosse Klasse von A bis Z. Noch immer stark von einem massiven Holzeinsatz geprägt. Toasting-Noten, Eiche, etwas Kokosnuss. Eine stolze Säure hält alles zusammen und dürfte auch den weiteren Reifeprozess aufs Schönste begleiten. Immer noch heftige Gerbstoffe. Aktuell recht anspruchsvoll, aber mit grossem Potenzial. Dürfte noch mindestens einen Punkt zulegen.
  • Gesamturteil: Für eine CH-Ikone etwas gar schwer zugänglich; derzeit 17/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubin mit ersten ziegelroten Altersspuren. Exquisite Pinot-Nase mit schönem Toasting: Leder, Tabak, Kaffee und nur noch wenig Frucht. Am Gaumen zeigt sich die sprichwörtliche Balance: lang, schlank und edel, mit brillant eingesetzter Säure, genügend Gerbstoffen und einer verführerischen Reifesüsse. Wunderbar abgerundet und gross! Ein Genusswein, wie er im Buche steht.
  • Gesamturteil: Schlicht und einfach Weltklasse: 18,5/20
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Fourchaumes 2008

  • Chablis Premier Cru, Lamblin et fils, Maligni-les-Chablis
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Freudiger: Helles, aber intensives Gelb ohne Altersnoten. Zurückhaltendes Bouquet, eher auf der zart-floralen Seite. Überraschend deutliche Firnnoten gleich im Ansatz und dann auch im Abgang. Wenig Frucht übrig, dafür an Riesling erinnernde Petrolnoten. Aufgrund der üppigen Butternote klar als weisser Burgunder identifizierbar. Hat durchaus noch etwas Biss, im ersten Ansatz schön, aber dann viel zu dünn. Das viele Holz klingt etwas rustikal nach. Für mich ist der Wein vorbei.
  • Gesamturteil: Wird dem Renommee der Region nicht gerecht; zu teuer: 14/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Strohgelb. Frische, intensive Nase mit Lindenblüten, zarten floralen Noten und wenig Holz. Am Gaumen machen sich die Holznoten im Stile gut gealterter Burgunder bemerkbar: schöne Struktur und eine gut eingesetzte Säure, die dem Wein Rückgrat verleiht, aber nie stört. Ein klassischer, für das Burgund sehr typischer Chardonnay, der keine Ansprüche auf mehr anmeldet.
  • Gesamturteil: Ein Wein, der nichts vorgaukelt: 17–/20
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Morellino di Scansano Riserva 2016

  • Morellino di Scansano DOCG, Fattoria le Pupille, Elisabetta Geppetti
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Sangiovese, Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 22.50
  • Bezugsquelle: Terravigna
  • Degustiert: 5/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Schwarz mit Rotreflexen. Unglaublich warmer und schwelgerischer Duft, der unweigerlich an Italien denken lässt: Oregano und Co., getrocknet, etwas Liebstöckel. Die grosse Oper wiederholt sich eins zu eins am Gaumen. Erneut viele Kräuter, warme Noten, dunkle Kirschfrucht (Zapfenzieher ortet Lebkuchenwürze). Schön strukturiert und sehr druckvoll. Herrlich rollende Gerbstoffe, ganz am Schluss etwas austrocknend. Aber grosses Toscana-Kino. Frau Geppetti kanns einfach.
  • Gesamturteil: Toscana pur, schwelg, seufz… 17,5/20
  • Kaletsch: Mittleres, glänzendes Rubin mit aufhellenden Rändern. Sehr intensive, würzige und kräuterige Nase; reif und einladend. Am Gaumen breit und dank sehr gut spürbarer Säure lebhaft und sehr jugendlich. Erstaunlich viel Extrakt und noch deutlich spürbare, adstringierende Gerbstoffe. Ein Wein, der sich aktuell zum Grillieren eignet oder besser noch zwei, drei Jahre gelagert wird.
  • Gesamturteil: Toller Gegenwert für diesen Preis: 17,5/20
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Féchy Cave de la Crausaz 2019

  • Féchy AOC La Côte, Bettems Frères SA
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 8.40 (!!)
  • Degustiert: 5/2020, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht sattes Gelb. Expressive Lindenblüten-Birne-Hefe-Nase. Herrliche Frucht, vor allem Kernfrüchte, dazu weisse Blüten, recht viel Kohlensäure. Etwas ungestüm, gebärdet sich wild im Glas, zeigt aber schon viel Ausdruck. Mundfüllend, fast üppige Fruchtsüsse mit der die Substanz nicht ganz mitzuhalten vermag. Im Abgang noch etwas eckig und nervös.
  • Gesamturteil: Der Preis ist schon fast eine Frechheit: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles, glänzendes Strohgelb mit minimalen orangen Reflexen. Üppig-reife Nase mit viel exotischer Frucht: Bananen, Ananas und Büchsenlitschi. Am Gaumen gefällig und sehr rund, zurückhaltende Säure, die Spritzigkeit fehlt etwas und kommt mehrheitlich von der Kohlensäure. Ein einfacher, eher kurzer Wein, dem der Extrakt etwas fehlt und dessen Nachklang von der Säure bestimmt ist.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis ein Topwert. 14+/20
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Minami 2016

  • Gran Vino de Paraje, Casa Rojo, Paraje de la Raja
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Bezugsquelle: Terravigna
  • Degustiert: 5/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Sehr dunkles Rubin. Verhalten-würziges Fruchtbouquet. Sehr schöner, fruchtsüsser Auftritt. Grosse Substanz, muskulös. Wirkt sehr frisch, schöne Säure, wahnsinnig viel Druck und wunderschöner Trinkfluss. Die erfrischenden Pfeffernoten ganz am Schluss verraten den Syrah, ich hätte den Wein allerdings klarerweise der neuen Welt zugeordnet, blind mit Garantie für einen Australier gehalten. Kann Mainstream Weltklasse sein? Ja. Mit den Spinnern von Casa Rojo: ja.
  • Gesamturteil: Syrah aus Spanien? Aber ¡Hola: 19/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpur. Frische, noch Barrique-geprägte Nase mit extrahierter Frucht im Stile eines Top-Shiraz aus Down Under: Cassis und etwas Zedernholz. Am Gaumen beeindruckt die Struktur: schöne Säure, die dem Wein Länge verleiht, daneben Aromen, die eher an die Rhône-Region erinnern: konzentriert, edel und aristokratisch. Nicht unbedingt typisch für die Region, aber schlicht Weltklasse! Befindet sich noch nicht auf dem Peak und kann zweifellos noch 20 Jahre gelagert werden.
  • Gesamturteil: Gelungene Mischung aus Rhône-Syrah und Aussie-Shiraz: 18,5/20
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Carménère Grand Reserve 2013

  • Curicó Valley, Viña la Junta, Las Condes, Chile
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Carménère
  • Jahrgang: 2013
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 5/2020
  • Freudiger: Schwarz mit aufhellenden Rändern. Minzartig unterkühlter Duft nach schwarzen Beeren. Wirkt im ersten Moment voll ausgereift, druckvoll, dunkelfruchtig mit viel Fruchtsüsse. Holz schön eingebunden, gute Frucht, erste Reife. Der Wein fühlt sich richtig gut an, mit quasi europäischer Eleganz und schöner Substanz. Macht schon Spass, kann aber noch etwas zulegen.
  • Gesamturteil: Zum Steak vom Grill! 17/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrot mit schönem Glanz. Reife und sehr intensive Eichenholz-Nase mit gelungenem Toasting: schwarze Früchte, Cassis und Tabak, leicht rosinig-alkoholisch. Am Gaumen breit und noch sehr gerbstofflastig, die Tannine sind jedoch nicht grasig wie es für chilenische Weine sonst typisch ist. Nur eine mittlere Länge, was bei so viel Extrakt etwas überrascht. Alles in allem gekonnt vinifiziert und in drei Jahren sicher auch gefällig.
  • Gesamturteil: Überzeugender Barrique-Einsatz: 16,5/20
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Sassi Grossi 2005

  • DOC Ticino, Gialdi, Mendrisio
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2005
  • Preis: Ca. CHF 80.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Verheissungsvolles, dunkles Purpur. Verhaltene, sehr kühle Nase, an Bordeaux erinnernd. Von Beginn weg sehr dicht, extraktreich und substanziell, aber eher wenig Frucht. Erste Reifetöne. Lässt seine Klasse erahnen, scheint aber in einer eher schwierigen Phase zu sein. Am Schluss kommen Panzerfaust-Gerbstoffe, die nach weiterer Lagerung verlangen, aber nicht so recht zu den ersten Tertiäraromen passen wollen. Andererseits: Wenn sich das findet, wirds richtig gut.
  • Gesamturteil: Aktuell eher unzugängliche Ticino-Ikone; Potenzial für 18+/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot. Überraschend reife Nase mit etwas Frucht und vielen animalischen Tertiäraromen: Leder und Tabak. Am Gaumen überzeugt die brillante Struktur: sehr dicht und extrahiert, aber dank filigranen Gerbstoffen und stützender Säure äusserst homogen und schier unendlich lang. Hier stört nichts, aber die Aromatik überzeugt aktuell nicht auf der ganzen Linie.
  • Gesamturteil: Hat er den Peak bereits erreicht? 18–/20
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Litina Barbera d'Asti 2016

  • Cascina Castlet, Maria Borio, DOCG Barbera d’Asti Superiore, Costigliole d'Asti
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Barbera
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Düsteres Schwarzkirschenrot. Komplexe, expressive Nase mit (hellen!) Kirschen. Sehr frischer und ausserordentlich sinnlicher Start mit saftiger, eher rotfruchtiger Aromatik. Etwas später zeigen sich ein paar Ecken und Kanten, daher täten wohl noch ein, zwei Jahre Lagerung gut. Der Wein ist eher auf der schlanken Seite, strotzt aber vor Lebendigkeit. Maria Borios gesamte Barbera-Range ist jederzeit eine Degustation wert.
  • Gesamturteil: Grosses Barberavergnügen zum kleinen Preis: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles, ins Violettschwarze ziehendes Rot. Sehr frische, jugendliche Nase mit paketweise Primärfrucht. Auch am Gaumen sehr intensiv: kernige, fast grasige Gerbstoffe und eine breite, gefällige Aromatik. Wirkt trotz 15% Alkohol nie gekocht oder alkoholisch. Ein Wein, der einfache Lebensfreude ausstrahlt und nichts vorgaukelt.
  • Gesamturteil: Idealer Essensbegleiter: 16/20
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Visperterminen 2000

  • St. Jodern Kellerei Visperterminen, AOC Wallis
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Gamay, Pinot Noir, Diolinoir
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 17.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Dunkles, erstaunlich jugendliches Granat mit aufhellenden Rändern und braunen Reflexen. Zunächst typischer Pinot-Duft, Waldbeeren, nasser Hund. Am Gaumen klar über den Berg, kaum noch Frucht, dafür Todessüsse. Leder, Waldboden und nasses Laub. Keine Spannkraft und auch keine Länge mehr.
  • Gesamturteil: Für Freunde des Morbiden: 14/20
  • Kaletsch: Besorgniserregende orangebräunliche Farbe. In der Nase setzt sich die Befürchtung des Scheintots fort: etwas Holz, dazu teils unangenehme Tertiäraromen. Am ehesten mit einem (zu) alten Pinot Noir vergleichbar. Am Gaumen dann die Offenbarung: genügend Extrakt und Säure, überraschend stabile Struktur und eine überzeugende Balance. Der Wein, der wohl am ehesten dem heutigen «Mitra» entspricht, hat den Peak überschritten, aber die 20 Jahre dank guter Vinifikation (Barrique!) einigermassen verdaut. Schade nur, dass die Fruchtaromen komplett fehlen.
  • Gesamturteil: Wenn nur das Bouquet besser wäre... 14,5/20
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Hermitage 1995

  • E. Guigal, Château d’Ampuis, AC Hermitage
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 1995
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Das zart schimmernde Rot zeigt bereits im Glas ein würdevolles Alter an. Es entströmen ihm Düfte nach dunklen Früchten und Herbstlaub. Am Gaumen dann noch mehr Tertiäraromen, ein Herbstspaziergang im Wald, daneben viel dunkle Frucht und Lakritze. In der Mitte herrlich süss. Alles ziemlich dicht und straff, nur ganz leichte Altersbeschwerden. Säure noch präsent, im mittellangen Abgang tummeln sich sogar noch ein paar Tannine. Insgesamt der Eindruck einer erstaunlichen, vielleicht etwas müden Leichtigkeit.
  • Gesamturteil: Grosses Rhône-Kino, leicht over the top: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Rubin. Zurückhaltend-aristokratische Nase mit rosinigen und kernigen Anklängen. Am Gaumen die typische Rhône-Syrah-Aromatik: mineralisch mit getrockneten roten Früchten und grünen Kräutern. Präsente Gerbstoffe, die nie stören und den Wein noch frisch und jugendlich wirken lassen. Ein toller Hermitage, der ohne Extraktionsexzesse auskommt und trotzdem (oder gerade deswegen) in allen Belangen überzeugt.
  • Gesamturteil: Gekonnt ist gekonnt: 18+/20
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Crescendo 2012

  • Ticino DOC, Mike Rudolph, Tenuta San Giorgio, Cassina d’Agno
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Dunkles Purpur. Superklassische Merlot-Duftorgie mit reifen Brombeeren und Cassis sowie klaren Holznoten. Am Gaumen durchaus füllig und trotzdem elegant. Etwas hellere Früchte, dazu Schokolade und recht heftige Eichenholzaromatik. Mittlere Struktur. Schöne Gerbstoffe, die ganz am Schluss klar signalisieren, dass man noch zwei, drei Jahre warten sollte.
  • Gesamturteil: Der hedonistischste von Mike Rudolphs Merlots: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrot ohne Altersspuren. Ein Bouquet zum Reinbeissen: rauchiges Toasting und viel üppige Frucht. Richtig – excusez l’expression – «geil»! Am Gaumen dann nicht so extrahiert wie erwartet: die Dichte und die aromatische Intensität fehlen etwas, die kernigen Gerbstoffe vermitteln einen Schuss Rustikalität. Kein Wein für Liebhaber dichter oder finessenreicher Weine, aber ein echter Mike Rudolph!
  • Gesamturteil: Gekonnter Barrique-Einsatz: 17/20
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