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Bourgogne Alain Jeanniard 2011

  • Domain Alain Jeanniard, Morey-Saint-Denis, AOP Bourgogne
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2011
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Helles Granat mit stark aufhellenden Rändern. Verhaltene, vielleicht etwas müde Nase. Am Gaumen ein klassischer, in Würde gealterter Pinot. Die Frucht scheint vorbei zu sein, jedoch ist noch einiges an Struktur da, desgleichen eine präsente Säure. Eher kurzer Abgang. Diesem Wein wäre ich gerne vor vier, fünf Jahren begegnet.
  • Gesamturteil: Over the top, lässt aber Klasse erahnen: 15/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Karminrot. Reife, einladende Nase mit schönen Tertiäraromen und nur noch wenig Frucht. Am Gaumen intensiv und sehr klassisch: beeindruckende Struktur mit stützender Säure und feinen Gerbstoffen. Noch immer viel Power. Einziges Manko: etwas wenig übriggebliebene Fruchtaromen, was aber bei einem einfachen Bourgogne nach zehn Jahren nicht verwundern darf.
  • Gesamturteil: Diesen Winzer muss man auf dem Radar haben! 17–/20
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Pinot Gris de Neuchâtel 2019

  • Domaine Saint-Sébaste, Jean-Pierre Kuntzer, AOC Neuchâtel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Goldreflexen. An Hefe und Brioche – und damit an Champagner! – erinnerndes Bouquet. Am Gaumen Birne und Aprikose sowie weitere gelbe Früchte und weisse Blüten. Insgesamt sehr sortentypischer Pinot Gris, gekonnt vinifiziert, mundfüllend, leider etwas restsüss, aber zum Glück mit genügend Säure ausgestattet. Schöner Abgang.
  • Gesamturteil: Nicht meine Rebsorte, aber gekonnt gemacht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb mit grünlichem Einschlag. Sehr fruchtige Nase, frisch und an Eistäfeli erinnernd. Keinerlei Üppigkeit, wie sie andere Pinot Gris haben. Am Gaumen frisch und rund. Perfekt ausbalanciert: minimale Restsüsse, aber ein markantes Säuregerüst, das diese spielend abfängt. Beeindruckende Länge!
  • Gesamturteil: Ein fruchtiger Biowein, der Spass macht und überzeugt: 17–/20
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Bin 128 Coonawarra Shiraz 2016

  • Penfolds Winery, Magill Estate, Magill SA
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Shiraz
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 43.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Fast schwarzes Rubin. Typische Eukalyptus-Düfte mit tonnenweise Cassis und anderen schwarzen Früchten. Im Gaumen Australien pur. Sehr süsser, einlullender Auftritt, mit etwas Bazooka-Joe-Feeling, Schokolade auch. Breitschultrig mit viel samtener Substanz, lässt einen träumen – um sich dann unvermittelt zu verschliessen. Jetzt treten die sehr feinen Gerbstoffe auf. Langer, sehr stolzer Abgang. Potenzial bis zum Abwinken: In zehn Jahren mal probieren?
  • Gesamturteil: Ja, gerne 2031 wieder ins Glas, bitte: 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrubin. Duftige Nase nach Zedernholz, Schokolade, schwarzbeerigen Früchten, Lakritz und etwas Eukalyptus. Am Gaumen eine üppige Fruchtsüsse, aber auch deutlich spürbare, filigrane Gerbstoffe. Extrahiert, aber gleichzeitig harmonisch und klassisch – endet auf einer bitterherben Note, die zeigt, dass die Trinkreife noch weit entfernt ist. Die Devise heisst: mindestens fünf Jahre warten!
  • Gesamturteil: Ein Vin de Garde: 17,5/20 (Potenzial: 18,5)
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Château Phélan-Segur 2002

  • AOC Saint-Estèphe, Cru Bourgeois exceptionnel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 61% Cabernet Sauvignon, 39% Merlot
  • Jahrgang: 2002
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Dunkles Purpur ohne jede Altersnote. Schon der Duft ist eine Einladung, nach Hause zu kommen. Viel Eukalyptus und Cassis sowohl in der Nase wie auch am Gaumen. Mittlerer Körper mit erstaunlich vifer Frucht. Das eher schwierige Jahr zeigt sich hier sehr zugänglich mit absolut klassischer Bordeaux-Aromatik. Sicher am Anfang der Trinkreife, aber die geschmeidigen Gerbstoffe weisen auf einige weitere Jahre Reifepotenzial hin.
  • Gesamturteil: Bordeaux ist Bordeaux ist Bordeaux ist Bordeaux: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit aufhellenden Rändern. Reife Bordeaux-Blend-Nase mit Zedernholz, schwarzer Frucht, Tabak und etwas Leder. Am Gaumen schön ausbalanciert: feine Tannine, die im Abgang aufzeigen, dass der Wein aus einem Gerbstoffjahr stammt, dazu frische Säure. Dunkle Früchte mit Kräutern, etwas Vanille und Schokolade. Die perfekte Genussreife ist erreicht und dürfte noch einige Jahre anhalten.
  • Gesamturteil: Eleganz und Klassik: 18–/20
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Rockford Local Growers Semillon 2017

  • Rockford Wines, Barossa Valley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Semillon
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 23.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Helles, sehr klares Zitronengelb mit zarten Grünreflexen. Klassische Semillon-Honignoten mit etwas Erde und viel Holz. Am Gaumen überraschend trocken. Recht breiter Auftritt mit schöner, strahlender Säure und gelben Früchten.
  • Gesamturteil: Nobel wirkender Essensbegleiter: 17/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes und glänzendes Gelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Sehr frische, fruchtige Nase mit Zitrus- und Honignoten und leichtem Eichentoasting. Am Gaumen eine sehr breite Aromatik: Frucht, Honig, Mineralität und eine klare, frische Säure als Rückgrat. Legt mit Alterung sicher noch etwas zu.
  • Gesamturteil: Rockford kann nicht nur Shiraz: 17+/20
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Ilatraia 2009

  • IGT Maremma Toscana , Brancaia, Radda in Chianti
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 40% Petit Verdot, 40% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet Franc
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Glanzvolles, sehr dunkles Rot. Noble, tiefwürzige, ganz leicht alkoholische Nase. Uuuuund dann: Toskana und Bordeaux gleichzeitig. Tolle Frucht, Wahnsinnssubstanz. Sehr dicht, auch dickflüssig, etwas Rumtopf, extrem viel Grip. Stahlhammer im Samtkleid. Im Abgang wirkt der Wein voll ausgereift, die restlichen Tannine sind bereits eingebunden. Aber dieser Peak wird Jahre anhalten, wenn nicht Jahrzehnte.
  • Gesamturteil: Codewort Maremma: Toskana meets Bordeaux: 18/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur. Sehr duftige, einladende Nase im Supertoskaner-Stil: üppige, rosinige Frucht, Kräuter und schöne Reifearomen. Am Gaumen setzt sich die intensive Aromatik fort, viel Power und eine unglaubliche Länge. Endet auf Gerbstoffen, die aufzeigen, dass der Peak noch nicht erreicht ist. Dieser Wein legt definitiv noch zu!
  • Gesamturteil: Genusswein zum Schwelgen: 18,5/20
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Jubilé 2016

  • Rebbau Spiez Genossenschaft, Spiezer Blauburgunder Schaumwein Brut, Thunersee AOC,
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 42.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Helles Kupfer, feines Mousse. Klassische Brioche-Hefe-Noten. Im Hintergrund lauern ein paar entschlossen dreinblickende Walderdbeeren. Recht strenger Auftritt mit sehr, sehr viel Säure. Knochentrocken, herb, leider etwas gar wenig Fleisch am Knochen. Aber eine herrliche Perlage und ein langer Abgang stimmen einen versöhnlich.
  • Gesamturteil: Könnte das mit einigen Jahren Lagerung noch zulegen? 14/20
  • Kaletsch: Glänzendes Dunkelgelb mit orangem Einschlag. Dezente Nase mit frischer Frucht. Am Gaumen lebhaft moussierend und ziemlich herb: markante Säure und deutlich bemerkbare Tannine. Endet auf einer herben Note, die das Lagerpotenzial aufzeigt.
  • Gesamturteil: Wers gerne spritzig und herb mag: 14,5/20
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Chianti Classico Riserva Capanelle 2009

  • Capannelle, Gaiole in Chianti, DOCG Chianti Classico
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Sangiovese
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 39.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Casa del Vino
  • Freudiger: Sehr sattes Rot. Klassische Sangiovese-Nase mit dunklen Kirschen, Pflaume, Lakritz und Leder. Vollmundige Aromatik, massive Struktur; sehr gut eingebundenes Holz. Erneut sehr dunkle, voll ausgereifte Kirsche. Gutes, rundes, warmes Mundgefühl mit schön stützender Sangiovese-Säure. Befindet sich am Anfang der Trinkreife, könnte aber noch zulegen.
  • Gesamturteil: Für LiebhaberInnen der klassischen Toskana: 18/20
  • Kaletsch: Mittleres Karminrot mit ziegelrot-bräunlichen Reflexen. Sehr einladende, reife Nase mit Frucht, Röstnoten, Leder, Tabak und weiteren Tertiäraromen. Am Gaumen sehr dicht, mit einer für diese Traubensorte typischen, markanten Säure und filigranen Gerbstoffen, sehr klassisch. Langer Abgang, auf einer leicht herben Note endend. Kann gut noch einige Jahre gelagert werden.
  • Gesamturteil: Ein Spitzen-Chianti, der seinen Preis wert ist: 17,5/20
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Mitolo GAM 2004

  • Mitolo Wines, McLaren Vale, Australien
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Shiraz
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Rubin mit aufhellenden Rändern. Tiefschürfende Nase mit viel Shiraz-Stoffigkeit! Typisch australischer Gaumen mit Gummibärchen-Groove, cassis-himbeerig-minzig. Sehr frisch, aber auch etwas knallig und aufdringlich, im Übrigen durchaus elegant. Sehr schöner, seidener Trinkfluss. Im Abgang noch einmal Gummibärchen. Perfekte Trinkreife.
  • Gesamturteil: Kann man das nicht mögen? Nö: 18/20
  • Kaletsch: Undurchdringliches Dunkelpurpur, fast schwarz. In der Nase viel dunkle Frucht mit ersten Reifearomen, etwas Minze und Eichenholz. Auch am Gaumen Kompott, eine feine Säure und eine hedonistische Extraktsüsse. Schöne Länge ohne Tannin-Bremse. Ein richtiges Fruchtvergnügen, ohne billig oder zu üppig zu wirken. Im Gegenteil: für einen Australier sehr elegant.
  • Gesamturteil: Das Vorbild ist gut zu erahnen: 18,5/20
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Les Sables d'Or 2017

  • DOP Sauternes, Sélectionné à la production Coop, Basel
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Sémillon, Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Goldener Glanz. Absolut klassische Honig-Aprikosen-Düfte. Am Gaumen ultimativ üppig, vielleicht etwas zu ölig anmutend. Im Mund vollzieht sich eine überbordende Honig-Aprikosen-Melonen-Orgie mit Marzipanklängen und zarten Röstaromen. Sanftmütiger Abgang. Lässt von Foie Gras träumen. Blind würde man das trotz der etwas fehlenden Spannkraft ohne Weiteres einem grossen Château zuordnen. Respekt, Coop!
  • Gesamturteil: Sehr viel Sauternes zu einem sehr kleinen Preis! 18/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Zitronengelb. Einladende Botrytis-Nase mit Banane, Marzipan und Honig. Am Gaumen etwas mastig und üppig: sehr dickflüssig. Vielleicht fehlt es etwas an Säure, aber die traumhafte Aromatik, die an grosse Namen wie Rieussec und sogar Yquem erinnert, tröstet locker darüber hinweg.
  • Gesamturteil: Zu diesem Preis ein absoluter Kauf-Tipp! 17,5/20
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Grüner Veltliner Hund 2020

  • Weingut R. & A. Pfaffl, Stetten, Weinviertel DAC Reserve
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Grüner Veltliner
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. Verhaltene, aber erfrischende Nase mit leicht grünlichen Anflügen. Herrlich mundfüllender Auftritt, im ersten Moment recht üppig wirkend. Schöne Frucht mit Steinfrüchten (Aprikose, weisse Pfirsich) und roten Beeren. Ziemlich viel Druck. Im Abgang zeigt sich die legendäre Pfeffernote, die dieser Sorte immer nachgesagt wird. Ultratrockener, sehr langer Abgang.
  • Gesamturteil: Einfacher Apérowein mit schönem Schmelz: 15/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Gelb mit grünlichem Schimmer. Zurückhaltende, frische Nase mit etwas Birne. Am Gaumen überzeugt die Balance: erfrischende Säure als Rückgrat und mittlere Länge. Sehr trocken vinifiziert.
  • Gesamturteil: Gekonnte Vinifikation: 16/20
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Roma Rosso 2018

  • Poggio le Volpi, DOC Roma, Lazio
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Montepulciano, Syrah, Cesanese
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: CHF 19.90
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 7/2021, eingereicht von Casa del Vino
  • Freudiger: Dunkles Rubin, intensiv fruchtige, modern wirkende Nase mit etwas Vanille. Edles, seidenes Mundgefühl. Zart und dennoch druckvoll, rund und warm. Dunkle Frucht mit Cassis, Brombeeren und Pflaumen, dazu Kräuter und mineralische Noten. Schöner Körper, gute Substanz, harmonisch. Mit etwas Belüftung setzt eine schöne Würzigkeit ein. Ein charmanter, ausserordentlich süffiger und bereits trinkreifer Wein, modern aber nicht überladen, mit einem verblüffenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Gesamturteil: Man werfe den Grill an! 16,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Rubinpurpur mit aufhellenden Rändern. Fruchtige, dezent zurückhaltende Nase mit Toasting- und Syrah-Aromatik. Am Gaumen breit: Steht noch unter dem Eindruck der filigranen Tannine, mineralisch und leicht balsamisch. Befindet sich vermutlich in einer leicht reduktiven Phase, deshalb unbedingt dekantieren! Seriös vinifiziert und nicht auf Crowd-Pleasing getrimmt. Wird mit etwas Flaschenreifung sicher noch zulegen.
  • Gesamturteil: Es muss nicht immer Super Tuscan sein! 17/20 (Potenzial 17,5)
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Château Lagrange 1994

  • Château Lagrange, 3ème Cru Classé St-Julien
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot
  • Jahrgang: 1994
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Blind verkostet: Schönes Rubin. Verhaltene Nase mit dunklen Früchten und getrockneten Kräutern, darunter auch etwas Minze. Komplexer Gaumen mit toller Struktur, viel Frucht, die aber recht schwer zu definieren ist (Pflaumen?). Viel Substanz, trotzdem sehr elegant. St-Julien? Richtig geraten! Der Wein zeigt allererste Reifetöne, aber die Tannine am Schluss sprechen eine andere Sprache.
  • Gesamturteil: Sinnlich, elegant, aristokratisch: 18/20
  • Kaletsch: Einladendes Purpurrubin. Deutliche Bordeaux-Blend-Aromatik in der Nase: Zedernholz, Leder, Tabak, Kaffee, Schokolade und dunkle Frucht. Am Gaumen, klassisch, elegant und sehr ausgewogen: beeindruckende Länge und ein gut spürbares Tanningerüst (Gerbstoffjahr!), das aber nie stört. Die Frucht rückt je länger je mehr in der Hintergrund.
  • Gesamturteil: St-Julien, wie es sein muss: 18–/20
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Château Rayas 2008

  • Château Rayas, Appellation Châteauneuf-du-Pape contrôlée, Vallée du Rhône
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Grenache
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 600.– bis 1000.–
  • Degustiert: 6/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: 14 Stunden nach dem Öffnen: sehr helles, durchscheinendes Granat. Erdbeerkompottnase und Rumtopf, super intensiv ohne aufdringlich zu wirken. Im Ansatz sehr schöne Kräuternoten, dann eine Mitte mit wahnsinniger Substanz, ganze Schichten von Samt und Seide, und schliesslich ein atemberaubender Abgang. Kann die dunkle Seite der Macht den Schwanensee tanzen? Hier tut sie es.
  • Gesamturteil: Ein Weltstar, der seinem Ruf gerecht wird: 19+/20
  • Kaletsch: Mittleres, transparentes Rot mit Orange- und leichten Braunreflexen sowie helleren Rändern. Intensive, einladend-fruchtige Nase, die einen umhaut: Hier will man (zuerst) nur riechen! Frisch, erdbeerig-kirschig mit einem Touch Uva-Americana-Aromatik, dazu feine Kräuteraromen. Am Gaumen setzt sich der Aromen-Trip fort: Power im Samthandschuh, länger, länger, länger. Eine perfekte Balance und filigrane Gerbstoffe, die den Wein zu einem Genussmonster machen, ohne dass irgendetwas stört. Hell yeah!!!
  • Gesamturteil: Finesse par excellence: 19,5/20
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CO’PS Kaffee- und Kolanusslikör

  • CO'PS drinks GmbH, Berlin
  • Rubrik: Spirituosen
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 6/2021, eingereicht von Notion Delivery
  • Freudiger: Intensive Espresso-Nase, Nüsse und andere Aromen, die an Holzpflegemittel erinnern. Sehr cremiger Auftritt, sanft aber alkoholreich. Röstaromen, Karamell, sahnig, Kaffee halt.
  • Gesamturteil: Für Desserts, Cocktails und Parkettböden.
  • Kaletsch: Dunkle, goldbraune Farbe im Stile eines Tigerauges (Mineral). Sehr aromatische Espresso-Nase mit einem Touch Zedernholz. Am Gaumen breit, mit Röstnoten, Karamell und Kaffee. Erstaunliche Länge und ein Abgang, der dank der Pfeffrigkeit und leichten Herbheit der Kolanuss für Pep sorgt.
  • Gesamturteil: Nicht nur für Tiramisu (ohne Espresso!) und Cocktails, sondern definitiv auch als Stand-alone-Digestif.
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De Nit Rosado 2018

  • Raventós i Blanc, Sant Sadurní d'Anoia, DO Conca del Riu Anoia
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Xarel-lo, Parellada, Macabeo, Monastrell
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Bezugsquelle: Casa del Vino
  • Degustiert: 7/2021, eingereicht von Casa del Vino
  • Freudiger: Zarte Lachstöne, feinste Perlage, Brioche-Nase mit etwas Steinfrüchten. Gutes Mundgefühl, am Gaumen zunächst zurückhaltend mit diskreter Frucht. Munter moussierend, ausnehmend frisch mit Zitrusnoten und erneut Steinobst. Dann zunehmend weisse Johannis- und Stachelbeeren und auch etwas rote Frucht. Deutliche Hefenoten erinnern an klassischen Champagner. Im Abgang noch etwas Reserve, trocken. Ein ausgewogener, zarter und feingliedriger Schäumer ohne jede Oberflächlichkeit, der sich für Apéros empfiehlt. Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis!
  • Gesamturteil: Katalonien, wie es leibt und sprudelt: 17/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Lachsrosa mit leicht orangem Schimmer. Sehr feine, zarte Nase mit Hefe, Brioche und Fruchtanklängen, äusserst frisch. Leicht und angenehm moussierend. Am Gaumen elegant und ausgewogen: trocken, frisch und mit einem langen, dank filigranen Tanninen feinherben Abgang. Überzeugend vinifiziert!
  • Gesamturteil: Ein spannende, biologische Alternative zu Prosecco und Champagner: 17,5/20
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Châteauneuf-du-Pape Delas 1949

  • Delas Frères Châteauneuf-du-Pape AC, Tournon s/Rhône
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: Grenache, Syrah
  • Jahrgang: 1949
  • Preis: Ca. CHF 150.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Noch recht intensives, ganz leicht trübes Granat mit ziegelroten Reflexen. Frucht in der Nase noch andeutungsweise vorhanden, zu Beginn überdeckt von massiven Schwefelnoten; diese weichen allmählich markanten Champignonaromen. Edle Alterssüsse mit Rosinen und leichten Noten von feuchtem Waldboden. Zunehmend dominieren Tertiäraromen. Leder, auch hier Waldpilze. Etwas Restsäure stützt nach wie vor.
  • Gesamturteil: Beeindruckendes Altweinerlebnis (nicht bewertbar)
  • Kaletsch: Mittelhelles Karmin- bis Ziegelrot mit bräunlichen Rändern, erstaunlich viel Farbe für dieses Alter. In der Nase vor allem Tertiärnoten: viel Leder, Tabak, leicht animalisch. Am Gaumen beeindruckt die Struktur: mittlere Länge, gut spürbare Tannine und eine angenehme Extraktsüsse. Kaum Oxidation – noch sehr gut trinkbar.
  • Gesamturteil: Mit dem Altersbonus: 17+/20
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Costières de Nîmes 2019

  • Michel Chapoutier, Tain, AOP Costières de Nîmes
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Grenache, Syrah, Marsellan, Mourvèdre
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 11.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Strahlendes Purpur mit violetten Rändern. Intensive Kirschdüfte, etwas knallig. Am Gaumen Südfrankreich pur. Herrliche Kräuter- und auch Pfeffernoten, sehr frisch wirkend. Erneut viele rote Früchte, vor allem Wildkirschen. Knochentrocken, langer noch gerbstoffreicher Abgang.
  • Gesamturteil: Kirschenfruchtiger Preis-Leistungs-Hammer von der Rhonemündung: 16/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit schwarzvioletten Reflexen. Intensive, schwarzbeerige Nase mit Kräutern, sehr warm und Syrah-typisch. Am Gaumen setzt sich die südliche Aromatik fort: jugendlich, breit und mit mittlerer Länge. Kann dank seinem feinen Tanningerüst sicher noch etwas gelagert werden. Beeindruckende Vinifikation – Grossmeister Chapoutier beherrscht nicht nur Monocépages!
  • Gesamturteil: Für diesen Preis ein Wahnsinn: 16,5/20
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Numanthia 2004

  • Bodega Numanthia Termes, Valdefinjas España, DO Toro
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100 % Tempranillo
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 110.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Dunkles Rubin. In der Nase einerseits etwas Minze, andererseits auch deutliche Alterstöne. Am Gaumen vom ersten Moment an massiv, gut strukturiert, viel Substanz, sehr harmonisch mit viel dunkler Frucht (vor allem schwarze Kirschen) und einem Grip ohne Ende. Im Abgang dann etwas überraschend noch recht harsche Tannine. Der Wein hinterlässt deshalb eine gewisse Ratlosigkeit: Der Duft weist eher auf ein Ende der Trinkreife, der Körper zeigt sich perfekt, im Abgang denkt man eher an weitere 5 Jahre Lagerung…
  • Gesamturteil: Tolles Toro mit etwas ungewisser Entwicklung: 18,5/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit minimal aufhellenden Rändern. Elegante, eher zurückhaltende Nase mit klassischen Eichenholzaromen, schwarzen Beeren, Lakritz und etwas Leder und Tabak. Am Gaumen dicht und lang: noble Eleganz ohne jegliche Gerbstoff- oder Fruchtexzesse. Die Tannine sind gut eingebunden und unterstreichen, dass der Wein noch über Lager- und Reifungspotenzial verfügt. Bereits jetzt beeindruckend. Von Robert Parker mit 98 Punkten bedacht.
  • Gesamturteil: Trotz Power erstaunlich aristokratisch: 18,5/20
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Kombucha nycha

  • nycha, Klosterstrasse 40, 5430 Wettingen
  • Preis: Ca. CHF 4.– pro Flasche
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: PURE: Diffuse Apfelsaftfarbe mit leichtem Schaum. Riecht wie Grossmutters Apfelhurt. Am Gaumen sehr sanft, angenehm süss, erneut Apfel- und Birnensaft, jedoch kaum Säure. Kurzer Abgang. BERGKRÄUTER: Trübes Hellbraun, leicht moussierend. In der Nase Apfel mit etwas Zitrone, Orange und Minze. Am Gaumen Aufguss mit (tatsächlich) etwas Kräuternoten à la Ricola. Kurzer Abgang. QUITTE: Gelbliches, stärker schäumendes Kupferbraun. Verhaltene Nase, etwas Erdbeere, eher neutral. Ein bisschen Quitte ist tatsächlich erahnbar. Leicht adstringierend! INGWER: Transparentes Beige, leicht moussierend. Starker Ingwergeruch mit Kellertönen und nasser Erde. Interessant ist eine gewisse Schärfe. Die Erdtöne bleiben aber. Mit Gin aufpeppen?
  • Gesamturteil: Als alkoholfreie Apérovariante durchaus akzeptabel, auch als Cocktail-Basis (mit Gin) denkbar. Aus dieser Palette wähle ich die Ingwer-Variante.
  • Kaletsch: PURE: Minimal getrübtes Dunkelgelb mit braun-orangem Einschlag, leicht moussierend. Frisch-fruchtige Nase mit zarter Cidre-Aromatik. Am Gaumen rund und seidig, gelungene Säure-Süsse-Balance. Leicht herber Abgang, sehr angenehm. BERGKRÄUTER: Hellbraun mit rot-orangem Schimmer. In der Nase Minze und Lindenblüte, dazu zarte Zitrusaromen. Am Gaumen spritzig und angenehm moussierend. Absolut stimmige Balance. QUITTE: Deutlich getrübtes Dunkelgelb mit braunorangem Schimmer. Dezente Honig- und Lindenblütenaromen in der Nase. Am Gaumen elegant ausgepegelt, sehr frisch und ein Hauch von Cidre! INGWER: Trübes Braunbeige mit helleren Rändern. Deutlich erkennbare Perlage. In der Nase zitronig, aber sehr abgesoftet. Am Gaumen zuerst intensiv moussierend, frisch und überraschend. Danach ein sehr langer, etwas scharfer Ingwer-Abgang. Ein echter Wachmacher und Durchschüttler.
  • Gesamturteil: Sehr ausgewogene und eigenwillige Kombuchas, die sich deutlich vom industriellen Mainstream abheben. Mehr davon!
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