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Embruns de Viognier 2019

  • IGP Pays d’Oc, Domaine Gassier, Caissargues, Languedoc Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Viognier
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 17.50
  • Bezugsquelle: Gentinettas Weine
  • Degustiert: 1/2021, eingereicht von Gentinettas Weine
  • Freudiger: Zartes Strohgelb. In der Nase ausladend und dennoch elegant. Exotische, eher weissfruchtige Düfte: Litschi, aber auch Tee. Am Gaumen im Ansatz vollmundig und recht gut strukturiert, dabei harmonisch und ruhig. Zitrusnoten (Mandarine) und eine verhaltene Säure bei grossartiger Mineralität. Später etwas feuchter Stein, weisser Pfirsich, dazu Margeriten und anderes weisses Geblüme. Erstaunlich lang, bleibt auch vorne im Mund präsent. Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!
  • Gesamturteil: Eine erfreuliche bioorganische Bekanntschaft aus Südfrankreich: 16,5/20
  • Kaletsch: Klares, leuchtend-glänzendes Mittelgelb mit minimalem bräunlichem Einschlag. Sehr aromatische Nase, die zuerst an Sauvignon Blanc erinnert: Holunder, Gras, Zitrusfrüchte. Dann aber die Viognier-typische Buttrigkeit mit Honig. Am Gaumen eine frische, präsente Säure, die dank der gelungenen Balance nie in den Vordergrund drängt. Mittlere Länge, generell eher leicht, aber sehr trinkig und ein echter Spassbringer.
  • Gesamturteil: Bereits jetzt ein echter Genusswein: 17+/20
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Merlot Ciliegio 2017

  • Hauksson Weine, Rüfenach AG, Merlot IGT
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Bezugsquelle: Hauksson Weine
  • Degustiert: 11/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Der isländische Winzer aus dem Aargauischen hat auch Parzellen im Tessin. Was er da macht, zeigt ein tiefgründiges, dichtes Rubin und eine etwas atypische, warm anmutende Nase mit Apfel, Würze, krass viel Speck, Eukalyptus und Salbei (!). Am Gaumen kein stromlinienförmiger Schönling, sondern ein echter Charakterkopf. Schöne Frucht, aber schwer zu definieren, eher rot, Richtung Kirsche. Ecken und Kanten, aber sehr interessant. Etwas Holz, massive Gerbstoffe. Das würde ich in 15 Jahren nochmal probieren wollen.
  • Gesamturteil: Kein Schönling. Noch nicht. Potenzial für 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Rot. Traumhaft würzige Nase mit Kräutern und Frucht – zum Schwelgen! Geht am Gaumen sofort in die Breite. Mineralisch und mit vielen Gerbstoffen, die aktuell noch rustikal wirken. Ein Wein, der nicht sofort gefallen will wie viele andere, eher alkoholische Merlots aus dem Tessin. Hat noch viel Potenzial (10 Jahre?). Wehe, wenn die Tannine mal eingebunden sind...
  • Gesamturteil: Vin de Garde mit traumhafter Nase: 17 (Potenzial 18+/20)
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Insolia 2019

  • Sicilia DOC, Organic Wine, Baglio di Pianetto, San Cristina Gela
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Insolia (= Ansonica)
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Helles Gelb mit Grünreflexen. Zitrusduft mit exotischen Noten. Die autochthone Traube drückt sich hier mit einem zurückhaltenden Gaumen aber einem durchaus ausgewogenen, gut strukturierten Mundgefühl aus. Helle Blüten und Früchte, etwas Litschi und Ananas. Eine wirklich tolle, im besten Wortsinn knackige Säure bildet das Rückgrat. Sehr erfrischend, ein No-Brainer-Apérowein par excellence, den man sich aber auch gut zum Fondue vorstellen mag.
  • Gesamturteil: Seriöses Preis-Leistungs-Verhältnis: 15/20
  • Kaletsch: Helles, klares Gelb mit grünlichem Schimmer. Eher diskrete, frisch-fruchtige Nase mit einem leichten Hefeton. Auch am Gaumen keine Aromenbombe: gelbe Frucht und ein Hauch von Lindenblüten. Mittellang und mit einer feinen, frischen Fruchtsäure, die dem Wein Rückgrat verleiht. Balance, Ausgewogenheit und der elegante Abgang zeugen von einer seriösen Vinifikation. Eignet sich gut als Stand-alone-Wein zum Apéro.
  • Gesamturteil: Eleganter Bio-Wein ohne Bling-Bling: 15,5/20
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Les Adrès 2000

  • AOC Côtes du Rhône Villages, Domaine du Trapadis, Rasteau
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Mourvèdre, Carignan, Grenache
  • Jahrgang: 2000
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Dunkles Granat mit einigen Braunreflexen. Gereifte Nase mit schönen Tertiäraromen, etwas Erde, dahinter lauert jedoch noch immer üppige Frucht mit überreifen Pflaumen. Wuchtiger Auftritt mit spürbar hohem Alkohol. Mundfüllend kompottartig, dabei aber durchaus elegant. Eindruck von einer heissen Hügellandschaft mit Kräutern. Gegen Schluss recht herb und im Abgang noch einmal mit Tertiäraromen, keinesfalls zu alt aber ohne weitere Reserven.
  • Gesamturteil: Rhône, wie es ihr gefällt: 16,5/20
  • Kaletsch: Mittleres Granatrot mit deutlichen aufhellenden Rändern und bräunlichem Einschlag. Sehr intensive, animalische Nase mit Rumbeeren, konfierten Früchten, Lakritz und leicht medizinaler Note. Am Gaumen fallen nach 20 Jahren noch immer die Gerbstoffe auf: wuchtig, mit schöner Länge, aber die Dichte fehlt inzwischen etwas. Leicht herber Abgang, der von einer kompromisslosen Vinifikation zeugt: kein Easy-Drinking!
  • Gesamturteil: Gekonntes Rhône-Winemaking: 17+/20
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Bourgogne Jean Grivot 2017

  • Bourgogne AC, Domaine Jean Grivot, Vosne-Romanée
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 45.–
  • Degustiert: 12/2020, eingereicht von Gerstl Weinselektionen
  • Freudiger: Granat mit ganz flüchtigen, etwas matten Braunreflexen. Verhalten-würzige Pinot-Nase. Sehr diskret, helle Kirschen. Mundfüllend-stoffiger Auftakt, sofort präsente Säure, auch etwas Holz; schön abgerundet ohne Ecken und Kanten, vorne im Mund sehr präsent und auch langlebig, in der Mitte fehlt etwas Substanz; dafür deutlich lebensfrohe Kirschen und eine stattliche Säure. Der Wein versucht trotz des spürbaren Holzeinsatzes nicht etwas zu sein, was er nicht ist. Abgang kurz mit leichter aber charmanter Bitternote. Für einen Basiswein ganz grosses Kino!
  • Gesamturteil: Saufwein, jetzt: 16/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes und klares Purpurrot mit feinem orangebräunlichem Schimmer. Betörende, sehr duftige Nase: rotbeerig (Himbeere) und Veilchen, kaum Holz. Eine Aromatik zum Niederknien! Am Gaumen saftig-frisch mit einer angenehmen Säure und sehr feinen Gerbstoffen, perfekt ausbalanciert, elegant und trotzdem mit beachtlicher Länge! Bereits jetzt ein echter Trinkgenuss, aber dieser Wein legt sicher noch zu. Das soll ein einfacher Bourgogne sein?!
  • Gesamturteil: Just wow! Augen zu und geniessen: 18–/20
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Emilio Primo 2017

  • DOC Bolgheri, Terre del Marchesato
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 24.–
  • Degustiert: 11/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Rubin. Charmante Gewürzpfeffernase mit dunklen Früchten. Sehr gefälliger, aufgestellter aber keineswegs anbiedernder Auftritt. Sehr schönes Mundgefühl, erneut dunkelfruchtig. Dieses Auftakt-Versprechen kann er in der Gaumenmitte nicht ganz halten und auch der Abgang gerät etwas kurz. Aber insgesamt ausserordentlich trinkig und trotz Syrah sehr typisch für die Region. Öffnet sich zusehends. Könnte noch gewinnen.
  • Gesamturteil: Schöner Tischwein zu einem fairen Preis: 16,5/20
  • Kaletsch: Frisches, mittleres Rubinrot. Betörende Nase mit üppiger Frucht und Kräutern im typischen Bolgheri-Stil. Am Gaumen dann überraschend jugendlich: braucht sicher noch 3 bis 5 Jahre bis zur perfekten Trinkreife. Leicht herber Abgang. Die Länge und Tiefe fehlen etwas, aber für diesen Preis ist dieser Wein sehr interessant!
  • Gesamturteil: Supertoskaner für den Alltag: 17/20
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Blaufränkisch 2017

  • Weingut Moric, Burgenland
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Blaufränkisch
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Tiefdunkles Rot mit Schwarzreflexen. Anspruchsvolle, etwas unheimliche Kuhdung-Blut-Nase. Am Gaumen ein bisschen stechend, wenn auch mit charmanten roten und schwarzen Kirschen, dazu eine gefällige, an die Provence erinnernde Würze. Insgesamt aber ruppig und auf der rustikalen Seite. Massiver Abgang. Gerbstoffe bis zum Abwinken versprechen Lagerpotenzial, es fragt sich aber, ob genügend Stoff da ist, um das aufzufangen. Ganz am Schluss noch einmal ein bisschen Kuhscheisse. Winzerlegende hin oder her.
  • Gesamturteil: Lustig ist dieser Holzhackerbua nicht: 14/20
  • Kaletsch: Frisches Dunkelpurpur mit violettem Einschlag. Pfeffrige, wilde Nase mit sehr eigenwilliger Aromatik. Am Gaumen dicht und sehr direkt: Beerig, würzig, aber gleichzeitig etwas schroff und gerbstoffbetont mit einem leicht adstringierenden Abgang. Muss aktuell zwingend dekantiert werden. Wirkt gleichzeitig rustikal und elegant: Winzerstar Roland Velich grenzt sich seit Jahren komplett vom gängigen Rotweinstil ab, der auf Extraktion und Fruchtsüsse setzt.
  • Gesamturteil: Spannend, aber kein Easy-Drinking: 16,5/20
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Capitel della Crosara 2009

  • DOC Valpolicella Ripasso, Giacomo Montresor, Verona
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Corvina, Rondinella, Molinara
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Erstaunlich helles Rot mit Wasserrändern. Sehr interessante Düfte, die ein dunkles Italienfeeling hervorrufen. Die Tochter des Hauses roch Lebkuchen, auch Biberfladen kann einem durch den Kopf gehen. Gehaltvoller Auftritt, schöner Druck, süsses Mundgefühl. Viel Kompottartiges, auch Schokolade und Kaffee, ausgewogen, von samtener Eleganz. Vor dem Kaminfeuer sicher eine Wucht, dürfte sich aber auch als Essensbegleiter sehr gut machen. Der Limburger jedenfalls stellt das Zoervleis warm.
  • Gesamturteil: Ein unkomplizierter Norditaliener mit Stil: 17,5/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Pupurrot mit ockerbraunen Rändern. Angenehm reife Nase mit wenig Rumbeeren, Gewürzen und feinen Tertiäraromen. Am Gaumen intensiv und voll ausgereift: viel Extrakt, aber mit schöner Reifesüsse. «Amarone light»: ein echter Genusswein, der ohne ein Übermass an Alkohol auskommt. Hier ist halt ein Grosser seines Fachs für das Winemaking verantwortlich.
  • Gesamturteil: Preis-Leistungs-Verhältnis top! 17/20
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Château Ferrière 1996

  • AC Margaux, 3e Cru Classé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot
  • Jahrgang: 1996
  • Preis: Ca. CHF 65.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Jugendliches Granat. Herrliche Eukalyptus-Minze-Cassis-Nase, dazu etwas Tabak. Heftiger Auftritt mit sehr viel roter Peperoni, Brombeere und Cassis. Erstaunlich vife Gerbstoffe, bei denen man sich fragen kann, ob sie sich noch einbinden werden. Denn der Wein oszilliert zwischen perfekter Trinkreife und einem Hauch von Unausgegorenheit. Das ist allerdings Klagen auf sehr hohem Niveau: Es handelt sich um einen echten Feelgood-Bordeaux zu einem vergleichsweise günstigen Preis.
  • Gesamturteil: That’s why we drink: 18/20
  • Kaletsch: Müdes Granatrot mit deutlich bräunlichen Rändern. Sehr intensive Bordeaux-Nase mit Frucht, Leder, Tabak, Zedern und Graphit, animalisch und leicht alkoholisch. Am Gaumen lässt das Gerbstoffjahr 1996 grüssen: Tannine im Stile von jungen St-Estèphes, die noch immer nicht ganz integriert sind. Feine Säure und dunkelbeerige Frucht. Ein klassischer Bordeaux, der noch 3 bis 5 Jahre Lagerung verträgt.
  • Gesamturteil: Ein typischer 1996er: 18–/20
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Malbec Döttingen 2018

  • Hauksson Weine, Rüfenach AOC Aargau
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Malbec
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Markantes, dunkles Violett. Sehr ruhige, relaxte, dunkelbeerige Veilchen-Nase. Am Gaumen gebärdet sich das Ding ziemlich wild, mit Ecken, Kanten und massiven Gerbstoffen, welche sofort die Zähe belegen. Viel Frucht, viel Substanz, viele getrocknete Kräuter. Da sind etliche Feinheiten, der Wein ist sehr komplex, braucht noch ein paar Jahre, um zu sich selbst zu finden. Dann dürfte das aber sehr spannend werden.
  • Gesamturteil: Gar nicht mein Winzer – der hier aber sein grosses Können zeigt: 17/20
  • Kaletsch: Dunkles, ins Violette ziehendes Bordeauxrot. In der Nase noch etwas reduktiv, steht unter dem Eindruck des Barrique-Ausbaus: Veilchen und erste animalische Noten. Am Gaumen zeigt sich, dass der Wein noch nicht die optimale Trinkreife erreicht hat. Viele, filigrane Gerbstoffe und viel Extrakt. Braucht mindestens noch fünf Jahre Lagerung.
  • Gesamturteil: Für einen Schweizer Malbec beachtlich: 17+/20
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Nivarius 2018

  • DOC Rioja, Bodegas Nivarius, Colección Monovarietales
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Tempranillo Blanco
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Bezugsquelle: Vini Cappelletti
  • Degustiert: 11/2020, eingereicht von Vini Cappelletti
  • Freudiger: Auf nördlich (!) ausgerichteten Weinbergen produzieren die Bodegas Nivarius ausschliesslich Weissweine; unter anderem aus der autochthonen, erst vor gut 30 Jahren entstandenen Mutation Tempranillo Blanco. Zartes Strohgelb. Erfrischende Nase, mit gelben Früchten, an Chardonnay erinnernd. Sehr gehaltvoller Auftakt, cremig, wiederum weiss- und gelbfruchtig, zunehmend gelbe, sehr saftige Pfirsiche. Tolle Struktur. Holzausbau gut spürbar aber gekonnt. Zu Käse sicher ein Gedicht.
  • Gesamturteil: Umwerfend viel Wein für sehr wenig Geld: 16,5/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Strohgelb. Frische, mineralische Nase mit feiner Holznote, Feuerstein und floralen Aromen. Beeindruckende Intensität und Breite am Gaumen, auch hier ist das Holz spürbar. Perfekte Balance und ein langer Abgang. Ein exzellenter Weisswein, der sich nicht zu verstecken braucht.
  • Gesamturteil: Spannender, preisgünstiger Essensbegleiter: 16,5/20
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Mâcon-Chardonnay 2018

  • AOC Mâcon-Chardonnay, Jean-Marc Boillat, Pommard
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–, eingereicht von La Passion du Vin
  • Degustiert: 9/2020
  • Freudiger: Herrliche Chardonnay-Nase mit Steinfrüchten (Pfirsich, Aprikose) und Zitrusnoten, dazu ziemlich viel Holz, aber sehr gekonnt. Auch am Gaumen im Ansatz noch massiv eichenlastig, dann aber absolut klassisch mit Mirabelle und anderen hellen Steinfrüchten. Schon jetzt sehr ausgewogen und balanciert, dies bei prägnanter Säure, die dem Wein eine herrliche Zukunft schenkt. Nächste Flasche in drei, vier Jahren.
  • Gesamturteil: Schardonee gomm il fo: 16,5/20
  • Kaletsch: Helles Gelb mit leicht grünlichen Reflexen. Sehr schöne, klassische Chardonnay-Nase im Stile eines Top-Burgunders, noch etwas stark unter dem Eindruck des Barrique-Ausbaus. Am Gaumen perfekt ausbalanciert: Die nervige Säure verleiht dem Wein Rückgrat, er ist lang, schlank und elegant. Auch hier eine überzeugende Aromatik. Aktuell noch jung und frisch, doch bereits geniessbar. Ein richtig guter Weisswein im klassisch-aristokratischen Stil.
  • Gesamturteil: Gerne mehr davon: 17+/20
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Coldipietrerosse 2015

  • DOCG Suvereto, Società Agricola Bulichella, Suvereto
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. 47.–
  • Bezugsquelle: Terravigna
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Fast schwarzes Purpur. Schon in der Nase Toscana at its best: Oregano-Hitze gepaart mit Minze-Frische. Sangiovese-Anmutung, aber die Würzigkeit weist auf Cabernet Franc. Auch am Gaumen sehr italienisch. Ausserordentlich dicht, massive Frucht, eingekochte Pflaumen, Lakritze, aber auch sehr elegant. Ein durch und durch moderner Wein, trotzdem nicht parkerisiert. Unendlich viel Stoff, Holz bereits schön eingebunden, sehr geile Gerbstoffe, umgarnt mit betörender Fruchtsüsse. Ganz grosses Val di Cornia!
  • Gesamturteil: O.M.G.! Jetzt nur für Freaks, aber in 10 Jahren: 19/20
  • Kaletsch: Undurchdringliches Purpurrot mit minimal aufhellenden Rändern. Traumhafte Nase mit Kräutern und animalischen Reifenoten, Petrol und rosinigen Anklängen. Am Gaumen zeigt sich, dass der Wein erst am Anfang seiner Enticklung steht. Viel Tannin und genügend Säure bilden eine überzeugende Struktur. Nicht überextrahiert. Befindet sich immer noch im Dornröschenschlaf: in zehn Jahren sicher ein Genusserlebnis par excellence!
  • Gesamturteil: Ein schlafender Riese: 18,5
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Kerner Horn 2019

  • Hauksson Weine, Rüfenacht AOC Aargau
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Kerner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 25.–
  • Bezugsquelle:  Hauksson Weine
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Trübes Dunkelgelb. Sehr spannende, nie gerochene Düfte mit reifem, dennoch angenehmem Apfel, überreifer Birne und Retsina-artigem Harz. Der Zapfenzieher ortete eine «Schreinerei zur Weihnachtszeit mit Orangenschalen-Duftkerzen». Am Gaumen florale Noten von gelben und weissen Blüten, sehr eng gewobene, dichte Struktur, wiederum mit Apfel und sehr viel Quitte, Kräuter. Markante Säure, die im Abgang steil geht und mit einer neckischen Bitternote endet. Ein Orange-Wine-Erlebnis. Aber zu welcher Gelegenheit? Als Essensbegleiter interessant.
  • Gesamturteil: Für Orange-Liebhaber sicher viel mehr als 14/20
  • Kaletsch: Minimal getrübtes Dunkelgelb mit bräunlich-orangem Einschlag. Intensive, faszinierende Nase mit Apfelaromen, floralen Noten (Lindenblüten) und sogar Brause-Affinität. Die Aromatik erinnert von der Intensität her bisweilen sogar an Direktträgertrauben (Uva Americana). Am Gaumen eine rustikale Säure und eine sehr breite Aromatik. Wirkt frisch und bekömmlich. Sicher noch lagerfähig. Legt als Essensbegleiter einen Punkt zu.
  • Gesamturteil: Ein Wein wie ein Rollercoaster-Trip: 17/20
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Pinot Noir 2012

  • AOC Graubünden, A. Lauber, Weingut Plandaditsch, Malans
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht dunkles Rubin, am Rand aufhellend. Sehr konzentrierte, typisch beerige Bündnernase, etwas zu marmeladig. Durch und durch klassischer Herrschäftler. Intensiv rotbeerig, schön gereift, guter Biss, durchaus noch stoffig. Grosses Holz im Spiel? Vielleicht war etwas gar viel Föhn im Spiel, der Wein wirkt ein klein wenig eingekocht, man wünscht sich etwas mehr Frische.
  • Gesamturteil: Für einen Basispinot sehr okay: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granatrot mit ziegelroten Reflexen. Intensive Nase mit rotbeerigen Primäraromen und ersten Altersnoten. Am Gaumen mit stimmiger Struktur, langanhaltend und solid. Ein Wein ohne spezielle Eigenheiten. Gute Mittelklasse! Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Nach 8 Jahren Lagerung durchaus beeindruckend.
  • Gesamturteil: Kein Charakterkopf, aber sehr solide: 15,5/20
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Matanegra 2013

  • Vendemmia Selecionnada, Ribera del Duero DO, Pagos de Matanegra
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Tempranillo
  • Jahrgang: 2013
  • Preis: Ca. CHF 48.–
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Terravigna
  • Freudiger: Fast schon bedrohlich dunkles, intensiv funkelndes Rot. Geheimnisvolle, undurchdringliche fast widersprüchliche Nase mit Tertiäraromen, aber gleichzeitig sehr frisch. Ungemein spannend! Am Gaumen ein dichter, massiver Auftritt, ultramodern, easy drinking auf sehr hohem Niveau. Üppige Fruchtsüsse, vielleicht etwas gar viel Rosinen. Irgendwie unwiderstehlich, aber mir persönlich gehts ein bisschen zu weit. Auch wenig Typizität. Dieser Wein könnte von überall herkommen. Aber perfekt gemacht.
  • Gesamturteil: Jetzt schon sehr fein, aber noch Potenzial für einige Jahre: 18/20
  • Kaletsch: Tiefdunkles Purpurrot. In der Nase noch unter dem Eindruck des Toastings, dazu minimal oxidative Noten. Am Gaumen sehr dicht und sehr intensiv: Frucht, viel Extrakt und viel Säure. Was für eine Tiefe! Wegen der Gerbstoffe im Abgang sogar noch leicht bitter. Aktuell noch viel zu jung, aber in fünf oder zehn Jahren zweifellos beeindruckend.
  • Gesamturteil: Ein Tempranillo, der es wissen will: 17,5 (Potenzial 18+)
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Châteauneuf-du-Pape Prestige 2009

  • Roger Sabon, AOC Châteauneuf-du-Pape
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 60% Grenache, 15% Syrah, 10% Mourvèdre, 15% Vaccarese, Muscardin, Cinsault, Terret Noir und Counoise
  • Jahrgang: 2009
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 9/2020
  • Freudiger: Dem Glas entströmt französische Aristokratie. Im ersten Moment etwas Brett, aber dann sofort sauber wirkend. Am Gaumen total betörend, so muss Wein! Alle Elemente haben bereits zusammengefunden: die Frucht, das Holz, die Säure, die Gerbstoffe, die Ausbaunoten, die allerersten Tertiäraromen… Ganze Wagenladungen voller dunkler schwarzer Früchte, vielschichtig, etwas Sultaninen, dazu etwas Wald, ein bisschen Erde, gleichzeitig ungemein elegant. Steigert sich von Minute zu Minute im Glas. Elegante Wucht!! Komplex UND hedonistisch. Seidenes Einstecktuch. Zum zweiten Mal in fast drei Jahren: Kaufempfehlung!
  • Gesamturteil: Aristokratisch, wie es nur Frankreich kann. Jetzt 18, bald mindestens 19/20
  • Kaletsch: Tiefes Purpurrot mit leichtem, ziegelrotem Schimmer am Rand. Opulente, reife Nase, rosinig und leicht alkoholisch. Auch am Gaumen eine sehr einnehmende Aromatik: Rosinen und getrocknete Beeren, dazu Reifenoten. Ein Wein, der einem sprichwörtlich entgegen kommt. Überzeugende Struktur, lang und elegant, aber gleichzeitig dicht, opulent, ausdrucksstark und sehr extraktreich.
  • Gesamturteil: Hier ist «Prestige» fast schon ein Understatement: 18,5 (Potenzial 19)
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Miraval 2019

  • AOP Côtes de Provence, Jolie-Pitt & Perrin, Château de Miraval,
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Syrah, Grenache, Cinsault
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 23.–
  • Degustiert: 9/2020
  • Freudiger: Schönes, helles Lachsrosa mit pinken und braunen Reflexen. Eher neutrale Nase, kaum Frucht, leichte florale Noten, etwas Zitrus. Recht fülliger Auftritt, schöne Säure, die sich von A bis Z durchzieht. Gut gebaut mit Noten von roten Früchten und Provence-Kräutern, aber auch viel Substanz. Zum Glück knochentrocken. Gute Länge. Halt nicht günstig; und von «Kultwein» (alle, von Parker über Moevenpick bis Flaschenpost) oder gar «zu den besten Weinen der Welt gehörend» (Wine Spectator!) ist nichts, aber auch wirklich gar nichts zu merken.
  • Gesamturteil: Durchaus ein schöner Rosé, doch, doch: 15/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Pink-Lachsrosa mit orangen Einschlägen. Floral-fruchtige Nase mit Birnen-, Litschi- und Büchsenananas-Aromatik, fast schon parfümiert wirkend. Am Gaumen sehr erfrischend und lebendig: Die spritzige Säure zeugt von der seriösen Vinifikation. Hier wurde nicht auf Gefälligkeit getrimmt! Schöne Länge. Der Inhalt kann mit dem exquisiten Flaschendesign mithalten.
  • Gesamturteil: Wenn Rosé, dann bitte so: 17–/20
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Etico 2008

  • Val di Cecina, IGP Toscana, Azienda Agricola Aione, Montecatini
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Merlot (80%), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 7/2020, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Dunkles Granat. Klassische, kühle, geheimnisvolle Harry-Potter-Bordeaux-Nase. Schöner Trinkfluss, Himbeere und herrlich reife, rote Peperoni, dazu typisch italienische Würznoten. Dicht, finessenreich, eher etwas für Kenner. Mit seiner tollen Säure wirkt der Wein extrem frisch. Er zeigt keinerlei Alterstöne und befindet sich am Anfang seiner Trinkreife. Wem Ornellaia und Konsorten zu teuer ist, hat hier eine veritable Alternative. Kaufempfehlung.
  • Gesamturteil: Super-Tuscan-Trinkgenuss zu einem sehr fairen Preis: 18/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpur mit ersten Orangetönen am Rand. Klassische Bordeaux-Blend-Nase mit Kräutern, Leder und etwas grünen Anklängen. Am Gaumen überzeugt die Balance: feine Tannine, mittlere Länge und bereits eine schöne erste Genussreife. Kein Blockbuster: Wirkt alles andere als «gemacht». In seiner eigenwilligen Art endet der ausgewogene Wein auf eher grün und grasig wirkenden Gerbstoffen, die an einen guten Chilenen erinnern.
  • Gesamturteil: Für einmal kein Mainstream-Supertoskaner: 17,5/20
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Saint Joseph 2017

  • AC Saint Joseph, Vignoble de la Tour d’Arras, Catherine & Pascal Jamet, Arras
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 32.–
  • Degustiert: 7/2020, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Fast schwarzes, gefährlich funkelndes Rubin. Pferdestall und Leder lassen Brett vermuten, doch dann springen schwarze Früchte aus dem Glas, begleitet von frischer Minze. Dazu Garrigue-Düfte. Danach extrem dicht, lebensgefährlicher Trinkfluss mit viel schwarzer Frucht und etwas Würze, eher orientalisch geprägt, zunächst kein Pfeffer! Mit etwas Belüftung zunehmend animalisch und dann, jawohl… etwas Pfeffer. Lass dich umarmen, Syrah! Schöner Vertreter der oberen Rhône mit Potenzial für einen weiteren Punkt.
  • Gesamturteil: Schreit buchstäblich nach einem deftigen Stück Fleisch. Jetzt: 17/20
  • Kaletsch: Tiefschwarzes Purpur. Fruchtig-blechige, würzige Nase im klassischen Rhône-Stil. Erste animalische Noten. Am Gaumen dicht, mit viel Frucht, Pfeffer, einer schönen Säure und markanten Gerbstoffen, noch sehr konzentriert. Ein typischer Syrah, der noch fünf Jahre Lagerung braucht.
  • Gesamturteil: Kompromisslos und klassisch: Potenzial für 17,5/20
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