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Givry Cuvée Excellence 2018

  • Domaine Laurent Mouton, Givry
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–
  • Degustiert: 10/2021, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Zartes Gelb mit Grünreflexen. Nase mit deutlichen Zitrusfrüchten. Gutes Mundgefühl mit schöner Cremigkeit. Einiges an Struktur bei verhaltener Frucht; etwas Steinobst. Ziemlich langer Abgang mit einem schönen Nachklang. Steigert sich mit Belüftung deutlich. Einfacher, aber schöner Burgunder, der in zwei, drei Jahren seinen Höhepunkt erreichen dürfte.
  • Gesamturteil: Chardonnay ohne Chichi: 16/20
  • Kaletsch: Klares Mittelgelb. Schöne sortentypische Chardonnay-Nase mit Frucht und feinem Barrique-Toasting. Am Gaumen jugendlich mit einer frischen Säure, zeigt bereits Harmonie und Eleganz. Sehr trocken vinifiziert. Beeindruckende Länge, im Abgang sogar noch leichte Bitternoten.
  • Gesamturteil: Legt sicher noch weiter zu: 17/20
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Welschriesling Ettl 2020

  • Hans & Florian Ettl, Podersdorf am See, Burgenland, Qualitätswein
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Welschriesling
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Unter 10 Franken
  • Degustiert: 10/2021
  • Freudiger: Eine hierzulande seltene, aber in Osteuropa gängige Traubensorte. Helles Zitronengelb, etwas Kohlensäure, feine Zitrusnase. Auch am Gaumen diskrete aber schöne Zitrusnoten, sehr schlank und (zum Glück) vollkommen trocken. Es fehlt ein bisschen an Substanz und Stoff, aber was kommt, gefällt sehr wohl. Es tauchen weitere Früchte auf, Pfirsich, ein Hauch Aprikosen, dann Eisbonbons. Alles eher diskret bei recht heftiger Säure. Etwas bitter, aber durchaus trinkig. Kurzer Abgang. Ein unaufgeregter Apérowein.
  • Gesamturteil: Für die grosse Party mit dem kleinen Budget: 14/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Hellgelb, wenig Kohlensäure. Sehr fruchtig- aromatische Nase mit Apfel- und Zitrusaromen und feiner Hefenote. Am Gaumen ultratrocken, mittlerer Körper und eher kurz. Die Breite und Lebendigkeit gehen ihm leider etwas ab, so dass der Wein nicht lange in Erinnerung bleibt.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis sehr okay: 14,5/20
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Viré Clessé 2004

  • Gilles & Catherine Vergé, Viré, AOC Viré Clessé
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 50.–
  • Degustiert: 8/2021, eingereicht von Sandro Bianchin
  • Freudiger: Blind degustiert. Aus rund hundertjährigen Stöcken, spontanvergoren, ohne Eingriffe und insbesondere ohne jeglichen Zusatz von Schwefel vinifiziert und ohne Filtration abgefüllt. Ein typisches Vin-naturel-Experiment, das grandios scheitert. Im Glas zeigen sich eine leichte Trübung sowie einige weisse Schlieren. Unappetitliche Nase, die an Grossmutters Kellerhurt mit Äpfeln vom Vorjahr erinnert. Auch am Gaumen eine kuriose Anmutung, schlonziger Apfelsaft zusammen mit Johannisbeeren und etwas Katzenpisse. Gleichzeitig ist der Wein erstaunlich breit und mit einer hübschen Säure ausgestattet. Mit Belüftung erinnert er aber mehr und mehr an Omas Hoover-Staubsauger (merci für diese Erinnerung, Zapfenzieher!), nach zwei Stunden dominiert nur noch der Eindruck von Gülle.
  • Gesamturteil: Ungerührt dem Abfluss beigeben: 10/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit minimaler Trübung. In der Nase frisch, aber in puncto Frucht und Aromen zurückhaltend (wirkt reduktiv). Allenfalls ist eine leichte Barrique-Note zu erahnen (wobei unklar ist, ob überhaupt Holz zum Einsatz kam!). Am Gaumen eine breite Aromatik und eine deutlich spürbare Säure, die dem Wein eine mittlere Länge verleiht. Angesichts der Vinifikationsart noch erstaunlich vif und durchaus typisch für einen gereiften Chardonnay aus dem Burgund. Die Vergés sind Naturwein-Macher der ersten Stunde und scheinen zu wissen, wies geht.
  • Gesamturteil: Für diese Machart und dieses Alter erstaunlich: 16,5/20
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Pinot Gris de Neuchâtel 2019

  • Domaine Saint-Sébaste, Jean-Pierre Kuntzer, AOC Neuchâtel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 8/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Goldreflexen. An Hefe und Brioche – und damit an Champagner! – erinnerndes Bouquet. Am Gaumen Birne und Aprikose sowie weitere gelbe Früchte und weisse Blüten. Insgesamt sehr sortentypischer Pinot Gris, gekonnt vinifiziert, mundfüllend, leider etwas restsüss, aber zum Glück mit genügend Säure ausgestattet. Schöner Abgang.
  • Gesamturteil: Nicht meine Rebsorte, aber gekonnt gemacht: 15,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb mit grünlichem Einschlag. Sehr fruchtige Nase, frisch und an Eistäfeli erinnernd. Keinerlei Üppigkeit, wie sie andere Pinot Gris haben. Am Gaumen frisch und rund. Perfekt ausbalanciert: minimale Restsüsse, aber ein markantes Säuregerüst, das diese spielend abfängt. Beeindruckende Länge!
  • Gesamturteil: Ein fruchtiger Biowein, der Spass macht und überzeugt: 17–/20
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Rockford Local Growers Semillon 2017

  • Rockford Wines, Barossa Valley
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Semillon
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 23.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Helles, sehr klares Zitronengelb mit zarten Grünreflexen. Klassische Semillon-Honignoten mit etwas Erde und viel Holz. Am Gaumen überraschend trocken. Recht breiter Auftritt mit schöner, strahlender Säure und gelben Früchten.
  • Gesamturteil: Nobel wirkender Essensbegleiter: 17/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes und glänzendes Gelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Sehr frische, fruchtige Nase mit Zitrus- und Honignoten und leichtem Eichentoasting. Am Gaumen eine sehr breite Aromatik: Frucht, Honig, Mineralität und eine klare, frische Säure als Rückgrat. Legt mit Alterung sicher noch etwas zu.
  • Gesamturteil: Rockford kann nicht nur Shiraz: 17+/20
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Grüner Veltliner Hund 2020

  • Weingut R. & A. Pfaffl, Stetten, Weinviertel DAC Reserve
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Grüner Veltliner
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 18.–
  • Degustiert: 6/2021
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb. Verhaltene, aber erfrischende Nase mit leicht grünlichen Anflügen. Herrlich mundfüllender Auftritt, im ersten Moment recht üppig wirkend. Schöne Frucht mit Steinfrüchten (Aprikose, weisse Pfirsich) und roten Beeren. Ziemlich viel Druck. Im Abgang zeigt sich die legendäre Pfeffernote, die dieser Sorte immer nachgesagt wird. Ultratrockener, sehr langer Abgang.
  • Gesamturteil: Einfacher Apérowein mit schönem Schmelz: 15/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Gelb mit grünlichem Schimmer. Zurückhaltende, frische Nase mit etwas Birne. Am Gaumen überzeugt die Balance: erfrischende Säure als Rückgrat und mittlere Länge. Sehr trocken vinifiziert.
  • Gesamturteil: Gekonnte Vinifikation: 16/20
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Erdener Treppchen Auslese 2004

  • Weingut Dr. Loosen, Bernkastel/Mosel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Noch goldener und noch grüner als die Wehlener Sonnenuhr. Zurückhaltende Petrol-Nase mit weissem Pfirsich und Johannisbeeren, dann auch hier Honig. Sehr ausgewogen, gute Struktur, etwas weniger Frucht, dafür Karamell. Zunehmend treten eingemachte Mirabellen auf. Gummi-Petrolnoten auch im Abgang. Perfekte Trinkreife. Wer auf Fahrradschlauch-Vulkanisierflüssigkeit steht, gibt 19/20.
  • Gesamturteil: Wer nicht, eher: 17/20
  • Kaletsch: Klares, leicht dunkleres Gelb als die Auslese der «Wehlener Sonnenuhr» gleichen Jahrgangs. Ebenfalls sehr fruchtige Nase mit Anflügen von Honig und ersten Petrolnoten. Perfekte Struktur und Balance, aber etwas leichter, mineralischer und weniger dicht als sein Lagenkollege. Befindet sich aber ebenfalls auf dem Peak – vermutlich noch viele Jahre lang!
  • Gesamturteil: Weniger geht nicht: 19/20
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Wehlener Sonnenuhr Auslese 2004

  • Weingut Dr. Loosen, Bernkastel/Mosel
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2004
  • Preis: Ca. CHF 70.–
  • Degustiert: 4/2021, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Schönes Goldgelb mit Grünreflexen. Intensive Petrolnoten, dazu in Honig eingelegte Aprikose und Butterbirne. Dicht anmutender Trinkfluss, aber leichtfüssig vibrierend und elegant. Weiterhin Aprikose und Honig. Im Hintergrund wirkt eine knackige Säure. Tolle Balance. Nicht sehr lang, aber duftig und verführerisch. Perfekte Trinkreife.
  • Gesamturteil: Knallgelbes Gummiboot auf ganz grosser Fahrt: 18/20
  • Kaletsch: Glänzendes Dunkelgelb mit minimal bräunlichen Reflexen. Frische, sehr fruchtige Nase nach Birne und Brausepulver. Die Petrolnote ist noch zurückhaltend. Am Gaumen die ganz grosse Harmonie: Seidig, elegant und perfekt ausbalanciert. Wirkt nie üppig, überladen oder mastig. Auch die Säure ist zurückhaltend. Ein purer Genuss!
  • Gesamturteil: Ganz gross: 19+/20
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Dézaley Medinette 2019

  • AOC Grand Cru Baronnie, Louis Bovard, Cully
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 29.–
  • Degustiert: 2/2021
  • Freudiger: Strohgelb. Intensiver, sehr blumiger Duft dazu gelbe Früchte. Wirkt bereits in der Nase komplex. Sehr dicht, mundfüllend. Erneut weisse und gelbe Früchte, frischer Apfel, auch hohe Mineralität. Gute Struktur, schöner Trinkfluss. Etwas mollig, es fehlt vielleicht ein bisschen Säure, aber ausserordentlich dicht und vielschichtig. Endet sehr lang, leider mit einem völlig überflüssigen Zuckerschwänzchen.
  • Gesamturteil: Wird seinem riesigen Renommee nicht ganz gerecht: 16/20
  • Kaletsch: Mittleres, klares und glänzendes Strohgelb. Zartflorale Nase mit Aromen von Zitrusfrüchten, Aprikosen und Ananas. Am Gaumen ein typischer Chasselas, recht breit und mit einem spürbaren Säuregerüst, ohne aber hart oder trocken zu wirken. Spannender Abgang, der die Mineralität unterstreicht und am Ende sogar leicht ins Salzige zieht.
  • Gesamturteil: Für einen Chasselas sehr respektabel: 17–/20
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Oräntsch 2016

  • Bielersee AOC, Johanniterkeller, Martin Hubacher, Twann
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Nobling
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 1/2021
  • Freudiger: Eindrückliches Orange mit cognacfarbenen Reflexen. Der intensive Duft nach Butterhonigaprikose lässt einen massiven Süsswein erwarten. Dahinter lauert frischer Apfel, der an Tarte Tatin denken lässt. Es folgt ein hochgradig intensiver Auftritt, sehr mineralisch und schlank, mit hohem Trinkfluss, einige Kräuter, erneut Aprikose, dazu Mirabelle und Mandeln, sehr animierend. Eine charmant apfelige Bitternote im Abgang. Verblüffend harmonisch für einen Orangewein, sehr fein ziseliert, samtig. Man erwartet die ganze Zeit Süsse, aber der Wein ist herrlich trocken. Trotz minimalem Schwefeleinsatz keinerlei Anzeichen von Oxidation.
  • Gesamturteil: Sehr spannender, perfekt trinkreifer Orange-Wein: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Gelb mit deutlichem honig- und mandarinenfarbigem Einschlag. Eher zurückhaltende, aussergewöhnliche Nase: Tee, Brause, angeschnittener Apfel und Metall. Am Gaumen vollmundig und sehr breit: deutliche Gerbstoffe, keinerlei Extraktsüsse und sehr zurückhaltende Säure. Absolut trocken vinifiziert und überraschend herb. Die Länge fehlt etwas. Eine ungewöhnliche Aromatik und Struktur, die den Wein aber zweifellos bekömmlich macht und sich auf den zweiten Blick auch trinkanimierend auswirkt.
  • Gesamturteil: Aussergewöhnlich, aber durchaus «trinkig»: 17/20
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Embruns de Viognier 2019

  • IGP Pays d’Oc, Domaine Gassier, Caissargues, Languedoc Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Viognier
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 17.50
  • Bezugsquelle: Gentinettas Weine
  • Degustiert: 1/2021, eingereicht von Gentinettas Weine
  • Freudiger: Zartes Strohgelb. In der Nase ausladend und dennoch elegant. Exotische, eher weissfruchtige Düfte: Litschi, aber auch Tee. Am Gaumen im Ansatz vollmundig und recht gut strukturiert, dabei harmonisch und ruhig. Zitrusnoten (Mandarine) und eine verhaltene Säure bei grossartiger Mineralität. Später etwas feuchter Stein, weisser Pfirsich, dazu Margeriten und anderes weisses Geblüme. Erstaunlich lang, bleibt auch vorne im Mund präsent. Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!
  • Gesamturteil: Eine erfreuliche bioorganische Bekanntschaft aus Südfrankreich: 16,5/20
  • Kaletsch: Klares, leuchtend-glänzendes Mittelgelb mit minimalem bräunlichem Einschlag. Sehr aromatische Nase, die zuerst an Sauvignon Blanc erinnert: Holunder, Gras, Zitrusfrüchte. Dann aber die Viognier-typische Buttrigkeit mit Honig. Am Gaumen eine frische, präsente Säure, die dank der gelungenen Balance nie in den Vordergrund drängt. Mittlere Länge, generell eher leicht, aber sehr trinkig und ein echter Spassbringer.
  • Gesamturteil: Bereits jetzt ein echter Genusswein: 17+/20
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Insolia 2019

  • Sicilia DOC, Organic Wine, Baglio di Pianetto, San Cristina Gela
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Insolia (= Ansonica)
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 16.–
  • Degustiert: 11/2020
  • Freudiger: Helles Gelb mit Grünreflexen. Zitrusduft mit exotischen Noten. Die autochthone Traube drückt sich hier mit einem zurückhaltenden Gaumen aber einem durchaus ausgewogenen, gut strukturierten Mundgefühl aus. Helle Blüten und Früchte, etwas Litschi und Ananas. Eine wirklich tolle, im besten Wortsinn knackige Säure bildet das Rückgrat. Sehr erfrischend, ein No-Brainer-Apérowein par excellence, den man sich aber auch gut zum Fondue vorstellen mag.
  • Gesamturteil: Seriöses Preis-Leistungs-Verhältnis: 15/20
  • Kaletsch: Helles, klares Gelb mit grünlichem Schimmer. Eher diskrete, frisch-fruchtige Nase mit einem leichten Hefeton. Auch am Gaumen keine Aromenbombe: gelbe Frucht und ein Hauch von Lindenblüten. Mittellang und mit einer feinen, frischen Fruchtsäure, die dem Wein Rückgrat verleiht. Balance, Ausgewogenheit und der elegante Abgang zeugen von einer seriösen Vinifikation. Eignet sich gut als Stand-alone-Wein zum Apéro.
  • Gesamturteil: Eleganter Bio-Wein ohne Bling-Bling: 15,5/20
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Nivarius 2018

  • DOC Rioja, Bodegas Nivarius, Colección Monovarietales
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Tempranillo Blanco
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Bezugsquelle: Vini Cappelletti
  • Degustiert: 11/2020, eingereicht von Vini Cappelletti
  • Freudiger: Auf nördlich (!) ausgerichteten Weinbergen produzieren die Bodegas Nivarius ausschliesslich Weissweine; unter anderem aus der autochthonen, erst vor gut 30 Jahren entstandenen Mutation Tempranillo Blanco. Zartes Strohgelb. Erfrischende Nase, mit gelben Früchten, an Chardonnay erinnernd. Sehr gehaltvoller Auftakt, cremig, wiederum weiss- und gelbfruchtig, zunehmend gelbe, sehr saftige Pfirsiche. Tolle Struktur. Holzausbau gut spürbar aber gekonnt. Zu Käse sicher ein Gedicht.
  • Gesamturteil: Umwerfend viel Wein für sehr wenig Geld: 16,5/20
  • Kaletsch: Helles, glänzendes Strohgelb. Frische, mineralische Nase mit feiner Holznote, Feuerstein und floralen Aromen. Beeindruckende Intensität und Breite am Gaumen, auch hier ist das Holz spürbar. Perfekte Balance und ein langer Abgang. Ein exzellenter Weisswein, der sich nicht zu verstecken braucht.
  • Gesamturteil: Spannender, preisgünstiger Essensbegleiter: 16,5/20
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Mâcon-Chardonnay 2018

  • AOC Mâcon-Chardonnay, Jean-Marc Boillat, Pommard
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 28.–, eingereicht von La Passion du Vin
  • Degustiert: 9/2020
  • Freudiger: Herrliche Chardonnay-Nase mit Steinfrüchten (Pfirsich, Aprikose) und Zitrusnoten, dazu ziemlich viel Holz, aber sehr gekonnt. Auch am Gaumen im Ansatz noch massiv eichenlastig, dann aber absolut klassisch mit Mirabelle und anderen hellen Steinfrüchten. Schon jetzt sehr ausgewogen und balanciert, dies bei prägnanter Säure, die dem Wein eine herrliche Zukunft schenkt. Nächste Flasche in drei, vier Jahren.
  • Gesamturteil: Schardonee gomm il fo: 16,5/20
  • Kaletsch: Helles Gelb mit leicht grünlichen Reflexen. Sehr schöne, klassische Chardonnay-Nase im Stile eines Top-Burgunders, noch etwas stark unter dem Eindruck des Barrique-Ausbaus. Am Gaumen perfekt ausbalanciert: Die nervige Säure verleiht dem Wein Rückgrat, er ist lang, schlank und elegant. Auch hier eine überzeugende Aromatik. Aktuell noch jung und frisch, doch bereits geniessbar. Ein richtig guter Weisswein im klassisch-aristokratischen Stil.
  • Gesamturteil: Gerne mehr davon: 17+/20
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Kerner Horn 2019

  • Hauksson Weine, Rüfenacht AOC Aargau
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Kerner
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 25.–
  • Bezugsquelle:  Hauksson Weine
  • Degustiert: 9/2020, eingereicht von Hauksson Weine
  • Freudiger: Trübes Dunkelgelb. Sehr spannende, nie gerochene Düfte mit reifem, dennoch angenehmem Apfel, überreifer Birne und Retsina-artigem Harz. Der Zapfenzieher ortete eine «Schreinerei zur Weihnachtszeit mit Orangenschalen-Duftkerzen». Am Gaumen florale Noten von gelben und weissen Blüten, sehr eng gewobene, dichte Struktur, wiederum mit Apfel und sehr viel Quitte, Kräuter. Markante Säure, die im Abgang steil geht und mit einer neckischen Bitternote endet. Ein Orange-Wine-Erlebnis. Aber zu welcher Gelegenheit? Als Essensbegleiter interessant.
  • Gesamturteil: Für Orange-Liebhaber sicher viel mehr als 14/20
  • Kaletsch: Minimal getrübtes Dunkelgelb mit bräunlich-orangem Einschlag. Intensive, faszinierende Nase mit Apfelaromen, floralen Noten (Lindenblüten) und sogar Brause-Affinität. Die Aromatik erinnert von der Intensität her bisweilen sogar an Direktträgertrauben (Uva Americana). Am Gaumen eine rustikale Säure und eine sehr breite Aromatik. Wirkt frisch und bekömmlich. Sicher noch lagerfähig. Legt als Essensbegleiter einen Punkt zu.
  • Gesamturteil: Ein Wein wie ein Rollercoaster-Trip: 17/20
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La cuvée des reines 2016

  • Malvosie mi-flétrie 2016, Albert Biollaz, Chamoson
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Pinot Gris
  • Jahrgang: 2016
  • Preis: Ca. CHF 19.–
  • Degustiert: 7/2020
  • Freudiger: Dunkles Gelb mit Alt-Tönen und einem Hauch Rosa. Eindrückliches, gereift anmutendes Bouquet mit Birnen und Aprikosen, wobei sich letztere immer mehr in den Vordergrund drängen. Am Gaumen wider Erwarten nicht sonderlich breit. Erneut Birne, etwas Rosinen, wenig Säure. Süss mit zarter Bitternote. Kurzer Abgang.
  • Gesamturteil: Korrekt gemachter, aber unbedeutender Wein: 14+/20
  • Kaletsch: Sattes Dunkelgelb mit leichtem Orange-Einschlag. Sehr einladende Nase mit Honig, Trockenfrüchten und etwas strohig-extrahierten Noten. Keine typische Pinot-Gris-Aromatik! Am Gaumen eine überraschend gute Balance. Von der erwarteten üppigen Süsse ist nichts zu spüren, der Wein ist recht ausgewogen. Die Aromatik ist nicht sehr intensiv, der Nachklang eher kurz.
  • Gesamturteil: Pinot Gris einmal anders: 15/20
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La centenaire 2018

  • Pouilly-sur-Loire AOC, Serge Dagueneau & Filles, Les Berthiers
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 20.–
  • Degustiert: 7/20, eingereicht von La Passion du Vin
  • Freudiger: Zartes Zitronengelb mit Grünreflexen. Wuchtige Nase mit Holunder und anderen weissen Blüten. Auf den ersten Schluck schön und gefällig mit Steinfrüchten und etwas Apfel. In der Folge schlank mit präsenter Säure. Dann jedoch sehr kurz. Persönlich den Chasselas nicht erkannt, vielleicht wegen der über hundert Jahre alten Stöcke. Nicht ganz uninteressant, aber im Zweifelsfall ziehe ich lokale Chasselas vor.
  • Gesamturteil: Insgesamt etwas belanglos: 15–/20
  • Kaletsch: Helles Gelb mit minimalen grünlichen Reflexen. Frische, ausgewogene Nase mit floralen Noten und Hefearomatik. Am Gaumen schlank und mit schöner Säurestruktur, sehr gekonnt vinifiziert. Mittlere Länge, aber für einen Chasselas erstaunlich konzentriert. In Sachen Aromatik nicht weit von den besten Schweizer Chasselas entfernt.
  • Gesamturteil: Erinnert an gute Pinot Blancs: 16–/20
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Fourchaumes 2008

  • Chablis Premier Cru, Lamblin et fils, Maligni-les-Chablis
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Freudiger: Helles, aber intensives Gelb ohne Altersnoten. Zurückhaltendes Bouquet, eher auf der zart-floralen Seite. Überraschend deutliche Firnnoten gleich im Ansatz und dann auch im Abgang. Wenig Frucht übrig, dafür an Riesling erinnernde Petrolnoten. Aufgrund der üppigen Butternote klar als weisser Burgunder identifizierbar. Hat durchaus noch etwas Biss, im ersten Ansatz schön, aber dann viel zu dünn. Das viele Holz klingt etwas rustikal nach. Für mich ist der Wein vorbei.
  • Gesamturteil: Wird dem Renommee der Region nicht gerecht; zu teuer: 14/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Strohgelb. Frische, intensive Nase mit Lindenblüten, zarten floralen Noten und wenig Holz. Am Gaumen machen sich die Holznoten im Stile gut gealterter Burgunder bemerkbar: schöne Struktur und eine gut eingesetzte Säure, die dem Wein Rückgrat verleiht, aber nie stört. Ein klassischer, für das Burgund sehr typischer Chardonnay, der keine Ansprüche auf mehr anmeldet.
  • Gesamturteil: Ein Wein, der nichts vorgaukelt: 17–/20
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Féchy Cave de la Crausaz 2019

  • Féchy AOC La Côte, Bettems Frères SA
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: CHF 8.40 (!!)
  • Degustiert: 5/2020, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht sattes Gelb. Expressive Lindenblüten-Birne-Hefe-Nase. Herrliche Frucht, vor allem Kernfrüchte, dazu weisse Blüten, recht viel Kohlensäure. Etwas ungestüm, gebärdet sich wild im Glas, zeigt aber schon viel Ausdruck. Mundfüllend, fast üppige Fruchtsüsse mit der die Substanz nicht ganz mitzuhalten vermag. Im Abgang noch etwas eckig und nervös.
  • Gesamturteil: Der Preis ist schon fast eine Frechheit: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles, glänzendes Strohgelb mit minimalen orangen Reflexen. Üppig-reife Nase mit viel exotischer Frucht: Bananen, Ananas und Büchsenlitschi. Am Gaumen gefällig und sehr rund, zurückhaltende Säure, die Spritzigkeit fehlt etwas und kommt mehrheitlich von der Kohlensäure. Ein einfacher, eher kurzer Wein, dem der Extrakt etwas fehlt und dessen Nachklang von der Säure bestimmt ist.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis ein Topwert. 14+/20
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Steiner Chasselas BSA non 2017

  • Schernelz Village, Sabine Steiner, Bielersee AOC, Ligerz
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2017
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Degustiert: 4/2020
  • Freudiger: Sattes Gelb. Verhaltene Nase mit etwas Birne. Cremiger und erstaunlich mundfüllender Auftritt. Erneut Birne und etwas Zitrusfrucht. Durchaus strukturiert, aber es fehlt etwas an Substanz. Der unterbundene Säureabbau («BSA non») zeigt sich in einer strahlenden, aber keineswegs aggressiven Säure. Ganz am Schluss tänzelt eine leichte Bitternote über die Zunge. Insgesamt ein erfrischender Wein der eher leichten Sorte.
  • Gesamturteil: Klassischer Apérowein ohne grosse Ansprüche: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Gelb mit honigfarbenen Anklängen. In der Nase typisch Chasselas: frisch, mit deutlicher Hefe- und feiner Lindenblütenaromatik. Am Gaumen gefällig und rund: gut spürbare, aber nie spitze Säure. Mittellang und schön ausbalanciert, aber ohne Intensität und Breite. Für den einfachen Genuss ohne elitäre Tiefenexzesse.
  • Gesamturteil: Sehr sortentypischer Bielersee-Chasselas: 15+/20
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