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Fläscher Riesling 2021

  • Christian Hermann Weinbau AG, Fläsch; AOC Graubünden
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Recht dichtes Zitronengelb. Riecht, als ob man seine Nase in einen Dieselzapfhahn steckt; dahinter zunehmend gelbe Frucht. Am Gaumen überraschend elegant, Steinfrüchte (Pfirsich & Co) fadengerade, knochentrocken, sehr hohe Säure. Kurioserweise wirkt der Wein im Abgang eher breit. Als Essensbegleiter sicher sehr schön. Wird jede Minute besser; daher in ein paar Jahren nochmal probieren!
  • Gesamturteil: Etwas gar hohe Säure: 15/20
  • Kaletsch: Mittelhelles, glänzendes Strohgelb. In der Nase dominiert lange eine (gewünschte) Petrolnote, mit zunehmender Zeit zeigen sich dann Fruchtaromen und ein Hauch Marzipan. Am Gaumen steht der Wein noch sehr unter dem Eindruck der Säure. Die schöne Struktur lässt sich aber erahnen. Auch hier gelbe Früchte und Marzipan. Definitiv noch zuwarten!
  • Gesamturteil: Ohne Kompromisse: aktuell 15,5/20, legt aber sicher noch zu
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Grenache Art & Vin 2022

  • Vignerons Catalans, Perpignan; Côtes Catalanes IGP
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Grenache
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 12.—
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel EGB
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Einkaufsgenossenschaft Biel EGB
  • Freudiger: Dunkles, am Rand aufhellendes Karmin. Dunkelbeerig-würzige Nase. Gefällige, eingekochte, etwas oberflächlich wirkende Frucht, rot- und schwarzbeerig. Dahinter auch etwas Kräuterwürze, viel Substanz. Gute gemacht, gut strukturiert, insgesamt etwas ordinär wirkend; auch fehlt dem Wein etwas an Säure. Erstaunlich langer Abgang.
  • Gesamturteil: Vor dem Cheminéefeuer: 15,5/20
  • Kaletsch: Mittleres Purpur mit einem blauvioletten Schimmer und bräunlich-aufhellenden Rändern. Sehr frische, fast unreif wirkende Nase: viel Pfeffer, Primärfrucht und weitere Gewürze. Am Gaumen überraschend viel Extrakt und Power: dunkle, marmeladig wirkende Früchte, gut stützende Tannine und überraschend lang. Wirkt etwas getunt, besticht aber durch ein brillantes Etiketten-Design.
  • Gesamturteil: Man muss diese Aromatik mögen: 15–/20
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Montes Folly Syrah 2012

  • Montes SA, Apalta Winery; Chile (Colchagua Valley)
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Syrah
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 100.–
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Bösartiges Bordeaux-Schwarz. Duft nach schwarzer Frucht und Gummibärchen. Am Gaumen dicht gewoben, sehr präsent, extrem extrahiert, schwarzfruchtig-wuchtig, australisch wirkend. Sehr gekonnt gebaut, rund und warm. Vielleicht etwas zu dicht, man meint, ihn verdünnen zu müssen. Von allem etwas gar viel. Extrem langer Abgang mit noch recht heftigen Gerbstoffen. Jetzt schon sehr fein als Begleiter eines grossen Steaks vom Grill. Wer lieber dazu meditiert, muss dagegen noch einige Jahre warten.
  • Gesamturteil: Leider teuer: 18/20
  • Kaletsch: Tiefschwarzes Purpurgranat. Der Duft von Brombeerenmarmelade springt einem fast ins Gesicht. Sehr intensive Nase mit gekochter Beerenfrucht und einem delikaten Toasting (etwas Rauch und Leder), die an einen jungen Penfolds Grange erinnert. Auch am Gaumen intensiv und fast dickflüssig – ein extrahierter Saft für die Götter. Im Auftakt mit einer verführerischen Fruchtsüsse, danach aber auf filigranen, weichen Tanninen endend. Hat fraglos noch einiges Alterungspotenzial.
  • Gesamturteil: Chile meets Australia: 19–/20
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Pommard Marguerite Carillon 2019

  • Domaine Marguerite Carillon, Meursault; AOC Pommard
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2019
  • Preis: Ca. CHF 55.–
  • Bezugsquelle: Wieland AG, Thusis
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Durchscheinendes Rubin. Rotfruchtige Nase mit viel Himbeere. Schöner Trinkfluss, sanfte rote Frucht, auch etwas Pflaume. Im Abgang trollen sich einige Gerbstoffe. Seriös gemachter, ruhiger, souveräner Burgunder. Dürfte sich noch etwas steigern. Aber insgesamt stimmt, wie so oft im Burgund, das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so ganz.
  • Gesamturteil: Für mich persönlich jetzt eher emotionslos: 16/20
  • Kaletsch: Helles Granatrot mit bräunlichen Reflexen und deutlichem Wasserrand. Frisch-fruchtige Nase mit viel roten Beeren, einem Hauch Tabak, Leder und einer schönen Toasting-Aromatik (Kaffee). Am Gaumen äusserst frisch, mit viel Säure, filigranen Gerbstoffen und einer krassen Länge. Auch hier rotbeerig, dazu ein Hauch Veilchen und mineralische Noten. Ein sensationell vinifizierter Pinot Noir mit einem ultralangen Abgang, der noch mindestens fünf Jahre Lagerung benötigt.
  • Gesamturteil: So muss Pinot! 18,5/20
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Les Petites Sardines

  • Signatures du Sud, Faugères; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Sauvignon Blanc
  • Jahrgang: Kein Jahrgang
  • Preis: Ca. CHF 8.–
  • Bezugsquelle: Einkaufsgenossenschaft Biel (EGB)
  • Degustiert: 4/2024
  • Freudiger: Zartes Stroh mit Grünreflexen. Sehr verhaltene, zunächst kaum wahrnehmbare Nase, nasser Stein. Am Gaumen dann viel Typizität: Holunder, Cassis. Sehr direkter, kompakter, gradliniger Wein mit hoher Säure. Kurzer Abgang. Gut gemacht, keine Ecken und Kanten, aber auch nicht viel Charme.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter Sommer-Apérowein: 14,5/20
  • Kaletsch: Helles, klares, glänzendes Gelb mit grünlichem Schimmer. Frisch-fruchtige, Sauvignon-Blanc-Nase mit Holunderblüten und Zitrus-Aromen, dazu ein Hauch Mineralik und Grasigkeit. Am Gaumen dank frischer Säure sehr knackig. Nicht sehr lang, aber alles in allem stimmig und sehr sortentypisch. Ein trocken vinifizierter Apérowein für einen Knallerpreis.
  • Gesamturteil: Ein Schnäppchen für Sauvignon-Blanc-Liebhaber:innen: 15–/20
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Alvear Pedro Ximénez Solera 1927

  • Bodega Alvear, Montilla; DOP Montilla-Moriles
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pedro Ximénez
  • Jahrgang: 1927 (Solera)
  • Preis: Ca. CHF 23.– (0,375 l)
  • Bezugsquelle: Fischer Weine, Sursee
  • Degustiert: 4/2024
  • Freudiger: Dichtes Braunschwarz, an Maggi oder Sojasauce erinnernd. Duft nach Melasse, Baumnüssen und Rosinen, danach zunehmend jodartig-medizinische Noten. Extrem stoffiges Mundgefühl, eher zum Kauen. Sehr viele getrocknete Früchte aller Art: Feigen, Datteln, Rosinen… und erneut Baumnüsse. Bleibt lange auf der Zunge, ellenlanger Abgang.
  • Gesamturteil: Eine Spezialität zum Anbeissen: 18/20
  • Kaletsch: Sattes Mahagonibraun mit dunkelgrauem Schimmer. In der Nase Noten von Rauch, Kaffee, dunkler Schokolade, Rumbeeren und vor allem Ratafià, dem Likör aus eingelegten grünen Baumnüssen. Die Konsistenz ist ölig. Am Gaumen halten sich Säure und Süsse die Waage, und die Aromen tanzen Ringelreihen: viel konzentrierte Frucht und viel Power, aber perfekt ausbalanciert. Und vor allem besticht die seidig-visköse Textur. Ein Meisterwerk, das man beinahe anschneiden kann. Die 98 Parker-Punkte sind gar nicht mal übertrieben.
  • Gesamturteil: Ein Nektar für die Götter: 19+/20
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Grand Châtaignier 2021

  • Domaine de La Baume, Servian; IGP Pays d'Oc
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Merlot
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Bezugsquelle: Getränke Lussi AG
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Dunkles Rubin mit Violettreflexen, sehr fruchtige Merlotnase mit Johannis- und Brombeeren. Geradliniger, leichtfüssig-fruchtiger Auftritt, erneut dunkle Frucht, etwas Holunder. Fröhlich-harmloser Spasswein. Am Schluss ziemlich heftige Tannine, die noch etwas Lagerpotenzial verraten. Mit Sicherheit jetzt schon ein Essensbegleiter: ideal für die Sommergrillparties. Die Schrift auf der Rücketikett ist derart klein, dass von einem sehr jungen Zielpublikum ausgegangen werden darf.
  • Gesamturteil: Unkomplizierter Spasswein mit Potenzial für 16/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrubin mit aufhellenden Rändern. Intensive, würzige Nase mit gekochten dunklen Beeren, Speck, etwas Minze und schönen Röstaromen. Am Gaumen ein sehr jugendlicher Auftritt: auch hier dunkle Früchte, dazu noch einiges an Gerbstoffen – der hohe Alkoholgehalt (14,5%) ist ebenfalls spürbar. Der Wein braucht noch zwei oder drei Jahre, zeigt aber bereits eine gute Ausgewogenheit.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis beachtlich: 15+/20
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Piastraia 2015

  • Michele Satta, Castagneto Carducci; Bolgheri Rosso Superiore DOC
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Sangiovese
  • Jahrgang: 2015
  • Preis: Ca. CHF 30.–
  • Degustiert: 2/2024
  • Freudiger: Düster wirkendes Rubin. Der Duft ist eine perfekte Symbiose von französischen und italienischen Klängen, Cassis, Kirsche, Minze. Dann sehr viel Substanz, extrem dicht gewoben, gut strukturiert. Dunkelfruchtig, pflaumig, elegant, Espresso, dazu eine stolze Säure. Ellenlanger Abgang. Die massiven Gerbstoffe am Schluss deuten auf weiteres Potenzial hin.
  • Gesamturteil: Preis-Leistung zum Abheben: Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles, glänzendes Purpurrubin. Sehr intensive Nase mit dunklen Früchten, Minze, Kräutern, etwas Leder und Tabak, Marzipan und feinen Röstaromen, üppig und leicht alkoholisch. Am Gaumen viel Extraktsüsse und ein robustes Gerbstoffgerüst. Wird mit drei weiteren Jahren Flaschenreifung sicher noch besser. Erinnert an Spitzen-Cabernets aus den USA.
  • Gesamturteil: Gefällig und nicht ganz typisch für Bolgheri: 17,5 (Potenzial 18+)
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Castello Solicchiata 2014

  • Barone Spitaleri di Murgia, Castello Solicchiata; IGP Terre Siciliane
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Franc, Merlot, Cabernet Sauvignon
  • Jahrgang: 2014
  • Preis: Ca. CHF 32.–
  • Bezugsquelle: Daniel Vins
  • Degustiert: 4/2024, eingereicht von Daniel Vins
  • Freudiger: Düsteres Rubin. Brombeerennase, im Hintergrund lauert eine rote Peperoni, dazu Leder und ein Hauch Schwefel. Sanfter, samtiger Auftritt mit herrlich schwarzbeerigen Noten, dazu klassische, sehr gefällige Tertiäraromen. Perfekt abgerundet und harmonisch, jetzt im optimalen Trinkfenster. When Bordeaux meets Ätna, wandert aber mit zunehmender Verweildauer im Glas immer mehr Richtung Bordeaux.
  • Gesamturteil: Für mich im optimalen Trinkfenster: 17,5/20
  • Kaletsch: Dunkles Purpurrubin mit bräunlichen Rändern. Reife, sehr typische Bordeaux-Blend-Nase mit Tabak, Leder, Grafit, Kräutern und einem Hauch Beerenfrucht. Am Gaumen dunkelbeerig mit balsamischen Noten und einem Hauch Jod. Brillante Struktur: Säure und Tannine sind zur Genüge vorhanden, aber perfekt eingebettet, der Wein hat mehr Power, als er vorgibt. Sehr langanhaltend und am Ende noch mit einigen Reserven. Ein absoluter Kauf-Tipp!
  • Gesamturteil: Der kleine Haut-Brion von Ätna: 18,5/20
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Petite Arvine 2010

  • Domaine Gérald Besse, Martigny-Croix; AOC Valais
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Petite Arvine
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 35.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Schöne Goldschimmer. Hinter der Petrolnase lauern Aprikosen, was einen Süsswein erwarten lässt. Der Wein präsentiert sich dann aber knochentrocken. Massiver Fruchtauftritt mit Aprikosen und anderen Steinfrüchten, zunehmend auch Quitte und exotische Früchte. Etwas gar breitschultrig. Viel Substanz, sehr dicht, die Säure ist etwas heftig, es fehlt etwas die Balance. 14,2 Umdrehungen sind spürbar. Sehr gekonnt gemacht, aber sehr schwer einzuordnen.
  • Gesamturteil: Zu welcher Gelegenheit trinkt man das? 16/20
  • Kaletsch: Dunkles, glänzendes Gelb. Intensive, sehr einladende Nase: vollfruchtig (Aprikose), mit einem Hauch Petrol. Am Gaumen voll und breitschultrig – auch hier intensive Fruchtaromatik, dazu eine gut eingebettete, lebhafte und knackige Säure sowie mineralische und sogar salzige Noten. Ein extrahierter, dichter Wein mit viel Power und noch immer viel Potenzial.
  • Gesamturteil: Ein eigenwilliger, beeindruckender Petite Arvine: 17,5/20
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Château de Pibarnon 1993

  • Château de Pibarnon, AOC Bandol
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Mourvèdre
  • Jahrgang: 1993
  • Preis: Ca. CHF 80.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Erstaunlich kompakte Farbe. Nase mit vielen Tertiärnoten: getrocknete Kräuter, Leder, Kaffee. Schöne Präsenz, obwohl keine Frucht mehr da ist, und eine gewisse ledrig-karge Ausgezehrtheit dominiert. Insgesamt aber erstaunlich frisch. Keine Ecken und Kanten mehr, am Gaumen aber nicht alt wirkend, sondern eher nobel-süffig. Abgang kaum mehr wahrnehmbar. An einem Sommerabend, wenn es langsam schon ein bisschen kühler wird, und dann gerne den Rest der Flasche für mich. Ich hätte das trotzdem lieber vor 10 Jahren gehabt.
  • Gesamturteil: Ein liebenswürdiges Altweinerlebnis: 17/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granat mit ziegelroten, aufhellenden Rändern. Schöne Tertiärnase mit Leder, Tabak und Kaffee. Am Gaumen schlank und aristokratisch, mit genügend Säure und Extrakt. Die Tannine sind perfekt eingebunden und kaum mehr spürbar. Für einen Bandol fast schon subtil. Auch hier Kaffee- und Lederaromatik. Beeindruckende Struktur und Länge, homogen und sehr lang anhaltend.
  • Gesamturteil: Ein für diese Region fast schon unüblicher Genusswein: 17,5/20
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Heida Visperterminen 2021

  • St. Jodernkellerei, Visperterminen; AOC Wallis
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Savagnin (= Heida = Païen)
  • Jahrgang: 2021
  • Preis: Ca. CHF 25.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Zapfenzieher
  • Freudiger: Zartes Strohgelb. Ausladende Nase mit weissen Johannisbeeren, Ananas und Limette. Am Gaumen recht eindrücklich, schlank und dennoch ausdrucksstark. Schöne Frucht bei prägnanter Säure, die dem Wein ein stolzes Rückgrat verleiht. Mittellang, mit einigen Gerbstoffen. Vom angeblich höchsten Weinberg Europas.
  • Gesamturteil: Knapp trinkreif mit erheblichem Potenzial bis zu 17/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Gelb. Fruchtig-delikate Nase mit einem opulenten Cocktail von Eisbonbon, Bananen, Ananas, Marzipan und einem Hauch Zitrus. Am Gaumen sehr ausgewogen: fruchtig, schöne Balance zwischen Säure und moderater Restsüsse und sehr langer Abgang. Sehr trinkig. Ein überzeugendes Beispiel für diese Traubensorte.
  • Gesamturteil: Perfekt vinifiziert: 17–/20
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Pinot Noir Hauterive 2010

  • La Maison Carrée, Auvernier; Neuchâtel Rouge
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Pinot Noir
  • Jahrgang: 2010
  • Preis: Ca. CHF 40.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von Robert Bayard
  • Freudiger: Zartes, durchscheinendes Granat mit Wasserrändern. Herrliche rotbeerige Pinot-Nase, an Erdbeerenkompott erinnernd. Die Erdbeeren wiederholen sich am Gaumen, für mich etwas zu dominant, es mangelt an Ausgewogenheit. Ausnehmend süss, dabei auch charmant. Gleichzeitig zeigen sich Tertiärnoten, etwas Leder und Unterholz, aber nicht störend. Hängt lange ganz hinten im Gaumen mit extrem feinen Tanninen. Blind wohl auf Bündner Herrschaft getippt.
  • Gesamturteil: Neuchâtel at it’s best: 17/20
  • Kaletsch: Helles Granatrot mit leicht bräunlichen Rändern. Klassische Pinot-Nase mit roten Beeren und Tertiärnoten (Leder, Kräuter). Am Gaumen wunderbar ausbalanciert: Schlank und dank der stützenden Säure sehr langanhaltend. Endet auf feinen Tanninen. Ein top ausgewogener Spitzen-Pinot am Ende seines besten Genussfensters. Ein weiteres Beispiel für die Klasse des Traditionsbetriebs, der konsequent biologisch arbeitet.
  • Gesamturteil: Seit vielen Jahren eine Top-Adresse für Pinots: 17,5/20
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Barolo Ravera 2012

  • Azienda Agricola Cogno, Novello; DOCG Barolo
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: 100% Nebbiolo
  • Jahrgang: 2012
  • Preis: Ca. CHF 60.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Helles, durchscheinendes aber schönes Rubin mit leichten Wasserrändern. Eher unangenehme Nase mit extrem viel Leder, dahinter verstecken sich schwarze Früchte und Kräuter. Am Gaumen komplett verschlossen. Unglaublich hohe Säure, gewaltige Tannine. Absolut unzugänglich und kaum geniessbar. Es kommt eine Faust aus dem Glas, die einen bestraft, dass man den Wein viel zu jung geöffnet hat. Im Abgang adstringierend bis zum Anschlag. Aber die Substanz und der Extrakt sind da; das wird gross. Reichen 10 weitere Jahre Lagerung?
  • Gesamturteil: Aktuell ungeniessbar. Potenzial: 19/20
  • Kaletsch: Helles, transparentes Granat-Ziegelrot mit bräunlichem Einschlag. Sehr reife Nase mit Tabak und viel Leder sowie weiteren Tertiäraromen. Am Gaumen voll: zuerst fruchtig-delikat – danach folgt eine gewaltige Gerbstoffkeule. Hat noch viel Säure und ist adstringierend. Keine Frage: Der Wein wird einmal gross – aber wohl erst in 15 oder 20 Jahren.
  • Gesamturteil: Ein klassischer Barolo für Traditionalist:innen: 16,5/20 (Potenzial: 18,5)
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Blanc de Noir edel & reich 2018

  • Ursula Angelrath, Twann; AOC Bielersee
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: Pinot Noir (+ Diolinoir?)
  • Jahrgang: 2018
  • Preis: Ca. CHF 15.–
  • Degustiert: 12/2023
  • Freudiger: Recht dunkles Gelb mit Kupferschimmer. Druckvolle, etwas überschwängliche Nase. Unerwartet wuchtiger, mundfüllender Auftritt. Danach einige Firnnoten, Apfel- und immer deutlicher Birnenaromen, aber auch Anflüge von hellen roten Früchten. Gut stützende Säure, die aber keinen Gegenspieler findet und sich im nirgendwo verliert. Erstaunlich langer Abgang, erstaunlich fit.
  • Gesamturteil: Recht fit und doch ein Altweinerlebnis: 14/20
  • Kaletsch: Helles, klares und transparentes Kupferrosa im Oeil-de-Perdrix-Stil. Fruchtig-ausladende Nase. Am Gaumen eine sehr knackig-wuchtige Säure, viel Power, Grip und eine beeindruckende Länge. Ein äusserst trocken und konsequent vinifizierter Wein.
  • Gesamturteil: Ein Powerwein fürs Apéro: 15,5/20
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Chardonnay Les Vignes de Madame 2022

  • Domaine de la Baume, Servian; Languedoc-Roussillon
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chardonnay
  • Jahrgang: 2022
  • Preis: Ca. CHF 14.–
  • Bezugsquelle: Boissons de Siebenthal Déjardin
  • Degustiert: 12/2023, eingereicht von Les Grands Chais Suisse
  • Freudiger: Sattes Gelb mit leichtem Grünstich. Eher atypische Nase, mit Eisbonbons und Menthol. Auch am Gaumen recht schwer einzuordnen. Gelbfruchtig, dazu reife Melone mit etwas Honig. Von schlanker Statur. Gut strukturiert, einiges an Würznoten, sogar Lakritze, markante Säure, die dem Wein aber guttut.
  • Gesamturteil: Schlanker Chardonnay, eher im Spassbereich: 15,5/20
  • Kaletsch: Klares, glänzendes Gelb mit grün-bräunlichem Schimmer. Exquisite, einladende Nase mit Honig- und Bananenaromatik und feiner Würze. Am Gaumen sehr stimmig: schlank, lebhaft-knackige Säure und eine beeindruckende Länge. Ein Chardonnay im Burgunder-Stil, der im Edelstahltank ausgebaut wurde.
  • Gesamturteil: Für diesen Preis? Come on! 15,5/20
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Riesling Spätlese Gantenbein 2008

  • Weingut Gantenbein, Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: 100% Riesling
  • Jahrgang: 2008
  • Preis: Ca. CHF 270.–
  • Degustiert: 1/2024, eingereicht von Mike Hählen
  • Freudiger: Dichtes Zitronengelb mit Goldreflexen. Betörende Nase mit klassischem Honigmelonenaprikosenmarzipankonfit und überdeutlicher Petrolnote. Herrlich kompakter Gaumen mit etwas gar dezenter Säure aber trotzdem guter Balance. Zunehmend der Eindruck von Quittenkompott, dazu Veloschlauch inklusive Vulkanisierflüssigkeit… Null Altersnoten, aber auch kein weiteres Entwicklungspotenzial erkennbar. Gute Länge.
  • Gesamturteil: Elegante Rieslinginterpretation: 18/20
  • Kaletsch: Helles, klares und glänzendes Strohgelb. Feinfruchtige Nase mit exotischen Früchten und einer typischen Petrol- und Gumminote. Am Gaumen ein elegantes Süsse-Säure-Spiel und eine schöne Frische. Keinerlei Altersnoten. Generell etwas zurückhaltender als die bekannten Mosel-Vertreter dieser Traubensorte. Perfekt ausbalanciert und langanhaltend. Leider inzwischen ein sehr rarer Genuss, weil es seit 2012 keine restsüssen Gantenbein-Rieslinge mehr gibt. Entsprechend hoch sind die Preise.
  • Gesamturteil: Traumhafter Genusswein: 18,5/20
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Majori 2020

  • Azienda Bulichella, Suvereto; IGT Costa Toscana Rosso
  • Rubrik: Klasseweine
  • Trauben: Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot
  • Jahrgang: 2020
  • Preis: Ca. CHF 27.–
  • Degustiert: 2/2024
  • Freudiger: Sattes, kerniges Rubin. Zunächst leicht alkoholische Nase, etwas kräuterig, dann zunehmend dunkelfruchtig. Absoluter Powergaumen, eine massive Faust, geradezu bösartig dunkelfruchtig, dazu viel Kaffee und Röstaromen. Sehr viel Extrakt aber ohne übertrieben zu wirken. Substanzieller Wein, extrem langer Abgang mit rollenden, sehr feinstofflichen Tanninen. Wird mit Sicherheit noch stark zulegen, macht aber bereits jetzt schon viel Freude.
  • Gesamturteil: Eine Panzerfaust von Wein: Potenzial für 19/20
  • Kaletsch: Dunkles, fast schwarzes und glänzendes Purpurrubin. Schwarzbeerige Nase mit Schokolade, Kaffee, Kräutern und etwas Tabak – sehr einladend. Am Gaumen sehr klassisch: fruchtig, elegant, sehr lang und mit filigranen Tanninen. Alles andere als alkoholisch oder überextrahiert. Ein absoluter Geheimtipp, der garantiert noch zulegen wird. Das Weingut wird geleitet von der Japanerin Shizuko Hideyuki und arbeitet nach biologischen Grundsätzen. Die Weinberge liegen direkt neben Tua Rita.
  • Gesamturteil: Ein «Must-have» unter den Supertoskanern: 17,5/20 (Potenzial 18,5)
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Amarone Quintarelli 1986

  • Azienda Agricola Giuseppe Quintarelli; Negrar di Valpolicella; DOCG
  • Rubrik: Ausnahmeweine
  • Trauben: Cabernet Sauvignon, Corvina Veronese, Corvinone, Rondinella
  • Jahrgang: 1986
  • Preis: Ca. CHF 700.–
  • Degustiert: 1/2024
  • Freudiger: Blind verkostet. Schönes, ins Ziegelrote spielendes Granat mit zarten Braunreflexe. Dem Glas entströmen herrliche Düfte mit viel Gewürz- und Kräuternoten aber auch dunklen Früchten, an Portwein erinnernd. Am Gaumen ist dann Italien erkennbar. Sehr viel üppig angelegte Fruchtsüsse, Kompottnoten, dicht, sehr viel Grip. Kann fast nur Amarone sein. Sehr kompakt, massiv, ausladend ohne jedoch mastig zu sein. Da hilft ein strahlendes Säurerückgrat. Ganz grosser, barocker Auftritt, unglaubliche Struktur, sehr viel Power. Ellenlanger Abgang mit viel Punch. Lässt auch an überkandidelte Australier denken, ist aber definitiv Amarone. Und was für einer!!!
  • Gesamturteil: Nicht mein Ding, aber für Amaronefreaks mindestens 18/20
  • Kaletsch: Mittelhelles Granatrot mit deutlich bräunlichem Einschlag und aufhellenden Rändern. Betörende Nase mit opulenter, kompottartiger dunkler Beerenfrucht, dazu Kräuter, Gewürze und etwas Tabak. Am Gaumen äusserst intensiv: auch hier Rumtopf-Aromatik, schlank und sehr langanhaltend, dazu viel Power und Extraktsüsse. Alles in allem sehr ausgewogen und nach fast 40 Jahren noch unglaublich jugendlich. Ein Meisterwerk, bei dem auch der Alkohol spürbar ist.
  • Gesamturteil: Ganze grosse Weinmacherkunst: 19/20
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Epesses Reflets Dorés 2020/2022

  • Cave Beau Reveil, Testuz, Aran sur Villette (2020) / Cave du Sarment, Perroy (2022)
  • Rubrik: Alltagsweine
  • Trauben: 100% Chasselas
  • Jahrgang: 2020 / 2022
  • Preis: Ca. CHF 13.–
  • Degustiert: 2/2024, eingereicht von René Graunke
  • Freudiger: 2020: Klassisches Zitronengelb, sehr erfrischende Nase mit Eisbonbon, recht füllig, schöne Fruchtsüsse. Gute Säure, balanciert die etwas zu hohe Restsüsse gut aus. Der Wein wirkt lebhaft. Recht langer Abgang, klingt gut nach. Klassisches Lavaux, Apérowein. 2022: Blasses Zitronengelb, verhaltene aber komplett andere Nase, laktische Noten, joghurtartig, dazu auch Teenoten. Am Gaumen weniger süss, aber insgesamt deutlich weniger lebhaft, fast etwas plump. Bisschen Mineralik. Säure etwas dezenter. Weniger trinkfreudig, eher zum Fisch.
  • Gesamturteil: 2020: klassisches Lavaux in jeder Hinsicht: 15/20 / 2022: unklares Nasenbild, wenig lebhaft: 14,5/20
  • Kaletsch: 2020: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb mit orangen Reflexen. Feine Nase mit Hefe, Zitrusaromen und Eistäfeli. Am Gaumen sehr gefällig und spritzig: die Balance zwischen Säure und Fruchtsüsse stimmt. Eher leicht, aber trotzdem ein valabler Apérowein. 2022: Helles, klares, glänzendendes Strohgelb. Nase undefinierbar: etwas Frucht, dazu laktische Noten und etwas Rost. Am Gaumen ein typischer Chasselas: homogen, wenig Säure – gesamthaft noch leichter als der Jahrgang 2020, trotz deutlich höherem Alkoholgehalt.
  • Gesamturteil: 2020: Süffiger Apérowein: 14,5/20 / 2022: Klar schwächer als der Jahrgang 2020: 13,5/20
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